Charles M. Schulz, Zeichner der Peanuts – als Google-Doodle?

Charles M. Schulz, Zeichner der Peanuts – als Google-Doodle?

Peanuts: Charlie Brown und Snoopy
Peanuts: Charlie Brown und Snoopy sind nicht im Bilde

Morgen vor zehn Jahren, am 12. Februar 2000, starb der amerikanische Cartoonist Charles M. Schulz im Alter von 77 Jahren. Schulz ist der Erfinder und Zeichner der „Peanuts“, die als Comic-Strip-Serie Weltruhm erlangte. Von 1950 bis kurz vor seinen Tod hat Schulz gezeichnet, fast 18.000 Peanuts-Strips! Die Hauptfiguren Charlie Brown, Snoopy, Woodstock, Lucy, Linus und wie sie alle heißen kennt aus meiner Generation noch jedes Kind jeder – aber wie lange noch? Im Folgenden geht es um die Peanuts im web2.0 und die Frage, ob Google wohl ein Peanuts-Doodle zeigen wird…

Charles Monroe Schulz wurde am 26.11.1922 in Minniapolis (USA) geboren. Sein Vater war Inhaber eines Frisörsalons – ebenso wie bei seinem späteren Alter Ego Charlie Brown. Als 12jähriger bekam er einen Hund geschenkt, der ihn später zu seinem Snoopy inspirierte. Mit 20 Jahren, während des 2. Weltkrieges, war er Soldat und nahm an der Befreiung des KZs in Dachau teil. Nach dem Krieg begann die Karriere als Cartoon-Zeichner. Zunächst sehr langsam als Letterer, aber seit 1950 immer rasanter. Charles M. Schulz erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise. Am 12. Februar 2000 starb er an einer Krebserkrankung.

Wenn man einen Artikel über Charles M. Schulz oder die Peanuts schreiben möchte, dann erwartet jeder Leser zurecht Bilder: Zeichnungen und Comic-Strips aus der Feder des Meisters. Gerade in diesem Blog, in dem es oft und vor allem um Bilder geht. In diesem Artikel nicht. Er wird (fast) Bilder-frei sein (die beiden Bilder sind leider nur von mir). Er teilt dieses Schicksal mit zahllosen anderen Internet-Texten über den Schöpfer der Peanuts und seine Protagonisten (siehe hier [taz], hier und hier [Wikipedia], hier [Spiegel] und hier [medienobservation]. Selbst auf der (etwas angestaubten) Website des Charles M. Schulz-Museum habe ich nur einen einzigen zusammenhängenden Comicstrip gefunden. (Noch ein abschreckendes Beispiel für ein Peanuts-Text ohne Bilder: NewYorkTimes)

Das hat zwei Gründe: zum einen hat Schulz in seinem Testament verfügt, dass niemand seine Figuren weiterzeichnen darf. Was ja nicht weiter tragisch und künstlerisch auch verständlich ist. Zum anderen  unterliegen alle seiner Zeichnungen dem Urheberrecht. Auch das ist logisch und nicht zu hinterfragen. Problematisch wird die Sache aus meiner Sicht nur, wenn es nicht ein einziges Bild gibt, das freigegeben worden wäre.

Gehen die Peanuts im Webs2.0 verloren?

Snoopy: ich muss weg!
Snoopy: ich muss weg!

Wir leben im Zeitalter des Web2.0. Das gesammelte Wissen der Menschheit wird nach und nach ins digitale Medium transferiert. Und es wird in Blogs weitergegeben. Nur leider: wenn die Peanuts sich nicht im Web2.0 wiederfinden, werden sie langsam aussterben. Natürlich hätte ich eine Anfrage an die Rechteinhaber schicken können (nachdem ich erst mal hätte recherchieren müssen, wer genau die Rechte besitzt und unter welcher Adresse ich dort jemanden erreiche). Habe ich aber nicht. Der Zeitaufwand schien mir unverhältnismäßig im Vergleich zu den Erfolgsausssichten – immerhin haben weder die taz noch der Spiegel noch die Welt eine Abbildung in ihren Artikeln. Es ist bedauerlich, aber wahr: Texte über Charles M. Schulz oder über die Peanuts werden noch 60 Jahre ohne Bilder auskommen müssen.

Ich finde das ein mahnendes Beispiel. Aus meiner Sicht sollten Rechteinhaber im Zeitalter des Web2.0 nicht versäumen, ein paar exemplarische Bilder öffentlich zugänglich zu machen. Natürlich mit Copyright-Angabe, Namensnennung und was so dazugehört. Wikimedia scheint mir dafür eine sehr geeignete Plattform.

Charlie Brwon als Peanuts-Google-Doodle?

Irgendwie habe ich den Verdacht, dass wir übermorgen ein Schulz- bzw. Charlie-Brown-Doodle sehen werden. Es passt irgendwie in die Doodle-Serie, die Google uns zuletzt angeboten hat. Ich denke mal, die Rechteinhaber würden in so einem Fall den PR-Wert nicht leugnen können. Und dann würde ein sehr spannendes Phänomen sichtbar werden: wenn man heute im Netz nach Schulz-Bildern bzw nach Peanuts-Bildern sucht, dann gibt es nur eine umfassende und verlässliche Quelle: die Google Bildersuche.

Peanuts: Charlie Brown und Snoopy sind nicht im Bilde
Peanuts: Charlie Brown und Snoopy sind nicht im Bilde

Weiterführende Artikel

7 Gedanken zu „Charles M. Schulz, Zeichner der Peanuts – als Google-Doodle?

  1. „Ich habe sie (notgedrungen) selber gemalt…“
    Für das, dass sie notgedrungen entstanden sind, sehen sie wirklich gut aus ;-)

  2. als alter peanuts-fan finde ich diese politik ziemlich ätzend. man könnte da so nette dinge machen, wenn man es denn dürfte. gleiches spiel mit dilbert. hatte da mal ne gute variante zu einem dilbert comic gebastelt. war eine dreiersequenz, hatte bild 2 abgewandelt und wollte bild drei nur anreissen und auf das origignal verlinken. selbst das war denen zu viel. hätte ich lizenzgebühr bezahlen müssen. was für ne bescheuerte zu kurz gedachte politik.

  3. @Gerald: vor allem würde das die „Marke“ peanuts im Web stärken. Irgendwann kaufen die Leute keine Tassen oder Socken mehr, wenn sie die Figuren nicht mehr kennen.
    Naja, das ist letzlich auch wiedre so ein typische „Neue Medien gegen alte Medien“ Konflikt…
    Schade, den Dilbert-Strip hätte ich ja gerne gesehen.

  4. Was fehlt denn? Wenn man bei Google „Peanuts“ eingibt, findet man doch sehr viele Ergebnisse? -.-

    1. das problem ist ja nicht die google suche, da findet man alles,
      das problem sind die rechtler, denn irgendwann ists so, dass kein mensch mehr nach diesen bildern suchen wird, wenn es einfach keinen artikel mehr bei den blogs und zeitungen über comics gibt, wo die auch mal gezeigt werden können.

      Das liegt daran, dass die arbeitslosen medienanwälte direkt das riesengeschäft wittern, wenn sie den blog eines bloggers sehen, der nicht horrende summen zahlt, um ein bild zu verwenden.
      dann rennen sie zum rechteinhaber, petzen da und bieten völlig selbstlos an, den blogger in grund und boden zu klagen. (natürlich nur gegen provision, oder wie dass bei denen heisst…)

      –> kommt drauf raus: wenn man nichts kann, kann man andere noch in ihrem schaffen behindern, um sich zu bereichern.

      copyright schön und gut, aber es gibt eine grenze zwischen vernünftiger rechtsanwendung und geldmacherei. letzteres ist das aufgabengebiet der medienanwälte…

      entschuldigung für dieses abschweifen, ich finde es bloß unmöglich, was sich manche rausnehmen.

  5. ich habe drei Peanuts-Geschichten

    Die Mannschaft braucht dich,Charlie Braun.
    Linus-Oder:Wo bleibt der große Kürbis.
    Liebe tut weh,Charlie Braun.

    Ich verkaufe die Geschichten!!

Kommentare sind geschlossen.

Kommentare sind geschlossen.