Die drei Methoden der Suchmaschinenoptimierung

Die drei Methoden der Suchmaschinenoptimierung

Methoden der Suchmaschinenoptimierung
Methoden der Suchmaschinenoptimierung

Es gibt viele Missverständnisse, wenn man über Suchmaschinenoptimierung redet. Das hat aus meiner Sicht oft damit zu tun, dass es völlig verschiedene Sichtweisen gibt, was Suchmaschinenoptimierung eigentlich ist. Es wird oft kolportiert, dass Suchmaschinenoptimierung per se etwas Anrüchiges sein müsste, weil man damit ja die objektiven Suchergebnisse von Google manipuliere. Aber auch innerhalb der Seoshpäre gibt es häufig hitzige Debatten – deren Ursache aus meiner Sicht oft mit sehr verschiedenen Ansätzen zu tun hat, welche Methoden und Konzepte von Seos angewandt werden. Ich habe daher mal versucht, die Frage auf das Wesentliche runter zu brechen und eine Infografik daraus gemacht :-)

Hier zunächst das Bild:

Infografik: Die drei Methoden der Suchmaschinenoptimierung
Infografik: Die drei Methoden der Suchmaschinenoptimierung

[Hinweis: natürlich darf man die Infografik gerne teilen oder benutzen.]

Aus meiner Sicht gibt es im Wesentlichen drei Ansätze, was Suchmaschinenoptimierung ausmacht:

  1. Accessibility: dieser Punkt ist quasi Basic für alles. Was muss man beachten, damit Google die Inhalte der Seite überhaupt findet und indexieren kann. Google empfiehlt diese Form der Suchmaschinenoptimierung ausdrücklich und hat dafür eigene Dokumente veröffentlicht. Auch wenn es auf den ersten Blick sehr simpel erscheint – auch in diesem Bereich liegt die Power oft im Detail (301, rel canonical etc.) – Update: siehe dazu auch: Google ist behindert – Website barrierefrei optimieren für Blinde.
  2. Die zweite Methode wird nach meiner Einschätzung oft als die Seo-Methode angesehen: Backlink-Aufbau. Dabei geht man in der Regel davon aus, dass die Inhalte nicht gut oder interessant genug sind, um selber freiwillig von anderen verlinkt zu werden. Die große Anzahl von Backlink-Agenturen und die Probleme von Google im Bereich Linkkauf deuten darauf hin, dass dieser Ansatz in der Tat weit verbreitet ist. Auch die Themen Linktausch, Linkmiete, Kommentar-Spam etc gehören hier mit rein. Der Bereich ist aber insofern schwamming, als dass die Seiten, für die Backlink-Aufbau betrieben wird, nicht zwingend schlechte sein müssen. Backlink-Aufbau muss auch nicht unbedingt nur selbst gesetzte Links umfassen – natürlich kann es auch darum gehen, andere davon zu überzeugen, dass es ihnen nützt, wenn sie einen freiwilligen Link setzen – warum auch immer, das ist ja die Kunst  daran ;-)
  3. Das Prinzip der Empfehlung
    Das Prinzip der Empfehlung

    Die dritte Methode setzt dazwischen an. Dabei dreht sich alles um die Content-Optimierung. Wie kann man die Inhalte so verbessern, dass sie für die Besucher nicht nur interessant, sondern vor allem empfehlenswert sind. Ich habe bereits einen Artikel darüber geschrieben, dass Backlinks für Google eigentlich nur als Empfehlungen relevant sind. In diesen Bereich fallen auch die Themen „Linkbaiting“ und „Virale Kampagnen.

Natürlich ist es in den meisten Fällen so, dass sich in der Praxis die drei Bereiche überschneiden. Ohne die erste Methode geht es praktisch nicht. Dennoch scheint es mir sinnvoll, sie einmal zu trennen, um in Diskussionen klar machen zu können, aus welcher Seo-Perspektive man argumentiert. Denn nicht selten kommt es bei Diskussionen zwischen Anhängern der zweiten und dritten Methode zu verbissenen Debatten, die irgendwann nicht mehr zu durchschauen sind :-)

Nach meiner Einschätzung liegt in der 3. Methode der Content-Optimierung das größte Potential und der langfristigste Nutzen. Gleichzeitig ist sie aber auch am aufwendigsten und damit am teuersten. Sie lässt sich kaum skalieren, weshalb vermutlich nach wie vor so viele auf den zweiten Weg setzen.

Was meint ihr? Habe ich eine fundamentale Methode vergessen?

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46 Gedanken zu „Die drei Methoden der Suchmaschinenoptimierung

  1. Was den Faktor „hohe Qualität“ anbelangt, da bin ich mir nicht so sicher, ob der tatsächlich zu Userempfehlungen und Backlinks führt. Mainstreamig hat da wohl höhere Aussichten…

    1. Ja, guter Hinweis, an dem Punkt scheiden sich oft die Geister. Für die „reinen“ Content-Optimierer spielt Social Media natürlich eine immer wichtigere Rolle. Oder anders gesagt: vor Social-Media war dieser Ansatz im Grunde uneffektiv.

    1. hehe, stimmt. Lustigerweise ist diese Inforgrafik nur ein Nebenprodukt eines anderen Artikels, den ich eigentlich eben geschrieben habe – natürlich (mal wieder) über die Frage, was Content-Qualität ist :-) Der kommt dann morgen …

  2. Ich finde auch nicht, dass man aus hoher Content-Qualität automatisch auf User-Interaktionen schließen kann. Das ist doch thematisch abhängig, es gibt Themen da gibts Empfehlungen, Postings, Kommentare und Links, und es gibt Themen, da interessiert das niemanden. Das zweite betrifft vor allem eine breite Palette an Dienstleistern…

    Gutes Thema, guter Content + gute Seite selbst wird vermutlich häufiger zu der gesamten rechten Schiene in der Grafik führen. Aber guter Content alleine bestimmt nicht!

    1. Wie oben bereits gesagt: da scheiden sich die Geister. Und da kommt nun auch die Frage ins Spiel, was denn eigentlich die Content-Qualität ausmacht. Womit ich wieder bei dem Artikel bin, den ich morgen erst veröffentliche :-)

  3. Hallo Martin,

    auf den ersten Blick stimme ich mit Deiner Dreiteiung überein. Klassisch findet sich für den ersten Punkt wohl die onpage Optimierung im technischen Sinne. Der Punkt drei wird denke ich häufig ebenfalls dazu gezählt, obwohl er meiner Meinung nach tatsächlich getrennt zu sehen ist.

    Punkt 2 würde ich pauschal als Linkaufbau bezeichnen. Die Methoden und Techniken einfach mal unbeachtet aussen vor gelassen.

    Gilt es also die content Optimierung näher zu betrachten. Hier siehst Du grosses Potential, was ich bestätigen möchte. Ein grosses Hobby scheinen neuerdings dabei ja Übersichten zu sein. Es wird versucht jedes Thema auf eine A4 Seite zu bekommen. Vollständig oder nicht – hauptsache kompakt! Scheint aber anzukommen ;-)

  4. Sicherlich kann man langfristig mit der Content Optimierung am meisten Punkten. Allerdings würde ich den Linkbait eher mit in die Kategorie Linkbuilding mit aufnehmen. Natürlich wird hierfür ein erstklassiger Content erzeugt, der sich von selbst verlinken lassen soll. Wenn jedoch der Linkbait bewusst für diesen Zweck geschaffen wurde, gehört er für mich in die Kategorie 3. Sicherlich lässt sich jetzt hierüber auch wieder streiten ;)

    1. Spannende Frage, wo der Linkbait reingehört. Womit wir bei den zwei ansichten sind, was ein Linkbait ist: sau-cooler Content, der Links zieht – oder ein Linkmagnet, der irgendwie saugut sein muss :-) Klingt vordergründig vielleicht so, als sei es das gleiche, ist es aber nach meiner Überzeugung nicht.

      Im ersten Fall ist es ein Erfolg, wenn eine Seite viel Traffic bringt, selbst wenn keine Links herausspringen – im zweiten Fall ist es nur dann ein Erfolg, wenn auch tatsächlich Links zustande kommen. Ich finde den Linkbait als reine „Backlink-Strategie“ als zu einseitig betrachtet – und damit oft zu verkrampft.

  5. Schöne Infografik.
    Ich habe sie soeben in einen Artikel von mir eingebunden, natürlich inklusive Quellangabe. Ich hoffe das ist ok ;)

    Viele Grüße

  6. Durch die verschiedenen Ansätze hat der Betreiber mit guten Inhalten gegen die Linkbauer oft keine Chance, insofern muss man auch mit guten Content zumeist aktiv Linkaufbau betreiben (was ja quasi das Dilemma bzw. die Teufelsspirale der Szene ist).

  7. Ob Methode 3 tatsächlich für SEO taugt, liegt an der Branche.

    Ich erhalte regelmäßig, mittlerweile fast täglich, eine Email, in der sich ein Besucher für meine Artikel und Videos bedankt.

    So schön wie das ist und so gut es auch persönlich tut, solche Emails zu bekommen, SEO-technisch bringt es gar nichts.

    Meine Besucher betreiben meistens keinen Blog.
    Und statt einer Facebook-Meldung, schreiben sie lieber eine Email.

    Ich bin drauf und dran, Methode 2 auszuprobieren.

  8. mir fehlt noch der ganze Bereich Informations- bzw. Navigationsstruktur und Vermeidung von Keyword Kannibalisierung

  9. Könnte mir vorstellen, dass man nach Pinguin und Panda man schwerpunktmäßig in die blaue Farbe treten sollte ;-)

  10. Aloha @Martin

    „andere davon zu überzeugen, dass es ihnen nützt, wenn sie einen freiwilligen Link setzen – warum auch immer, das ist ja die Kunst daran ;-)“

    Für mich ist klassischer Linkaufbau -egal wie verschrien er auch sein mag- noch immer die ehrlichste Form von Internet Marketing! Diese perfide Art, durchschnittlichen Content so aufzubereiten und den Nutzern als „wertvoll“ im Sinne von teilenswert zu verkaufen, dass er Reaktionen unabhängig von der tatsächlichen Qualität erzwingt, ist für mich die wahre Manipulation, nicht nur von Google’s SERPS sondern auch der Meinungsbildung im Netz!
    Im Kunsthandel sieht man das doch am besten – Dort wundert sich komischerweise niemand, wenn ein paar bunte Farbkleckse auf Leinwand für Millionenbeträge an den Mann gebracht werden. Abstrakte Kunst verstehen eben nur die echten Kenner!..Das zumindest wurde den Leuten ja lange genug so eingetrichtert!

    Cheers

  11. Gute Suchmaschinenoptimierung soll den Inhalt der Webseite für Google und andere Suchmaschinen gut erkennbar machen. Für den normalen User muss keine Suchmaschinenoptimierung gemacht werden; der normale Besucher der Seite macht sich ganz schnell sein eigenes Bild von einer Seite / Shop …
    Die „schwarzen“ Schafe der Branche haben lange Zeit versucht mit teils nicht kanz koscheren Mitteln Seiten so zu optimieren, dass Google sie „gut“ findet und weiter vorn in den SERPS rankt. Aber auch bei Google sitzen Profis und diese beobachten gut … und strafen dann auch schon mal die ein oder andere Methode ab ;-)

  12. Guter Content muss nicht immer gleich links bedeuten. Ich betreibe seit Jaenner einen News Blog, hab wie ich glaube guten Content aber das Publikum ist zu alt. Zwischen 60 und Grabstein. Bedeutet keine Websites, zwar ein paar facebook „links“ – 960 derzeit aber keine Webseiten.

  13. hopp zu frueh geklickt

    ich glaube nach wie vor dass sie teile des google news algos nun in den google algo uebernommen haben. zb das Story Ranking. 1 Artikel zb ueber „Koh Samui Hotels“ bringt wenig, aber 10 artikel mit Themenschwerpunkt „Koh Samui Hotels“ ueber einen laengeren Zeitraum verteilt haben Wirkung. Oder auch das „Freshness“ Prinzip.

  14. Dass gutem Content freiwillig gesetzte Links folgen, ist meiner Erfahrung nach nicht die Regel. Dass mag für Seiten gelten, die bereits über einen Grundstock an Besuchern verfügen, für neue Projekte ist es eher schwierig, ohne einen gewissen Anschub nach vorn zu kommen. Es ist mir auch nicht klar, warum ich einerseits einen teuren Linkbait-Experten engagieren darf, der durch eine (meist einmalige) Aktion viele Besucher und Verlinkungen auf die Homepage bringt, während aber der direkte Kauf von Links untersagt ist. Ist die Grenze nicht fließend? Sind viele Linkbaits wirklich hochwertiger Contents, oder sorgen nicht eher die aufsehenerregenden Aktionen für viele Links?

    1. Stimmt, die Grenze zwischen Linkkauf und „strategischen“ Linkbaits ist tatsächlich fließend. Auch ein interessantes Thema für einen Blogpost…

  15. Super auf den Punkt gebracht, tolle informative Grafik! Ich würde sagen, das läuft unter Content Optimierung ;.)

  16. Ich bin der Meinung, alle drei Methoden sind wichtig. Sowohl der Inhalt der Webseite, wie auch der Backlink-Aufbau bringen eine Webseite nach vorne. Auf dauer wird man dann auch von Google besser gefunden.
    Die eigene Seite möglichst schnell bei Google vorne zu platzieren dürfte mit erlaubten Methoden fast unmöglich sein.

  17. Ich glaube das guter Content zukünftig höher bewertet werden wird.
    So ist es doch nur mit gutem Content möglich, dem Nutzer einen Mehrwert zu liefern. Wenn man sich sämtliche Anleitungen von Google zum Thema Optimierung ansieht, wird immer wieder auf Inhalte verwiesen. Die Bewertung von Inhalten durch Backlinkaufbau ist meiner Meinung nach ein Versuch von google – sog. guten Content zu erkennen. Das auch diese Methode nicht immer zu wirklich guten Ergebnissen – hat auch google schön längst erkannt. Bleibt die Frage: Was ist guter Content und will soll google ihn erkennen?

  18. Sehr schön zusammengefasst. Bin mit dir einer Meinung. Vor allem was Methode 1 angeht, finde ich schön, dass hier mal einer erwähnt, dass es da tatsächlich Dokumente von Google gibt. Ich hab mich erst neulich in einem Kommentar – war das sogar hier in der Internet-Marketing-Diskussion? – darüber aufgeregt, dass wir SEOs immer als Manipulatoren und als böse hingestellt werden. Dabei macht das ja eigentlich alles sehr viel Sinn, was wir da tun – jetzt mal vom Linkbuilding und vom Black Hat abgesehen. Aber ansonsten optimieren wir ja eigentlich nur die Webseiten und zwar so, dass die für Google UND DEN USER sinnvoll aufgebaut und verständlich sind. Würde man übertreiben, könnte man also behaupten wir tun da sogar sehr viel Gutes. ;-) Zumindest aber verbessern wir das Internet und die Qualität der Suchergebnisse. Oder?

    Viele Grüße
    Christoph

  19. Finde ich sehr gelungen, wie du das ganze Thema auf die Meta-Ebene rückst! Vor allem deine Formulierung über den Linkaufbau finde ich zutreffen, dass „der Content nicht gut genug ist, um selbst Links zu bekommen“.

    Das Problem hierbei ist wohl auch teilweise, dass jeder in den vorderen Rankings optimiert und somit eventuell selbst guter, bzw. „besserer“ Content hinten anstehen muss, weil die vermeintliche Konkurrenz einfach besser im Linkaufbau ist.

    Herzliche Grüße aus Neunkirchen und weiter so!

  20. Reicht guter Content? Ich denke diese Frage kann man pauschal nicht beantworten. Wenn der Wettbewerb um den Content gering ist, dann wird man mit Sicherheit mit gutem Content schnell punkten können.

    Existiert jedoch ein hoher Wettbewerb, dann wird es schwierig guten Content vorne platzieren zu können (dabei gehe ich davon aus, dass guter Content erst dann gut ist, wenn er Informationen liefert, die in dieser Form nicht bereits anderswo erhältlich sind). In diesem Fall hilft es nur etwas nachzuhelfen und für den Content zu werben. Dies kann über Links geschehen, über Social Communitys oder einfach nur per Mundpropaganda.

    Gehört dies alles zum SEO? Ich bin der Meinung nein. SEO bedeutet Inhalte für die Suchmaschinen zu verbessern, sprich die Inhalte für die Suchmaschinen zu übersetzen und dafür zu sorgen, dass man die Inhalte schnell und überall erreicht.

    Contentoptimierung und Contentwerbung würde ich nicht zum SEO zählen. Diese Arbeit richtet sich an die Besucher.

    Jedoch meine ich auch, dass Eine (Contentoptimierung) ist heute von dem Anderem (SEO) nicht mehr zu trennen.

  21. Schöne Grafik, die sofort das wichtigste Kriterium erfolgreicher Suchmaschinenoptimierung zeigt: Gute Inhalte sind langfristig gesehen extrem wichtig, um bei Google vorne zu stehen!

  22. Aus der Grafik würde hervorgehen, dass gute Inhalte automatisch zu Backlinks und Empfehlungen führen. Dazwischen fehlt aber ein ganz wichtiger Punkt. Ich nenns mal altmodisch „die Werbetrommel rühren“ für diesen guten Content.

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