Google: viel Werbung above-the-Fold ist erlaubt, wenn …

Google: viel Werbung above-the-Fold ist erlaubt, wenn …

Google: viel Werbung ist erlaubt, wenn ...

Google: viel Werbung ist erlaubt, wenn …

Eine erstaunliche Meldung ist heute bei SearchEngineLand zu lesen: Die „Penalty“ für zu viel Werbung am Anfang einer Website („above the fold„, sog. „page Layout Update„) wird nicht bezogen auf eine Einzelseite ausgewertet, sondern bezogen auf die gesamte Domain!? Das bedeutet, es ist nicht entscheidend, wie viel Werbung auf einer einzelnen Seite oben zu sehen ist, sondern auf wie vielen Seiten einer Domain insgesamt überhaupt Werbung (oben) zu sehen ist. Erstaunlich, oder?

Zu viel Werbung oben?

Zu viel Werbung oben?

Laut Barry Schwartz wurde Matt Cutts auf der SMX in Seattle zu einer Fragerunde auf die Bühne gebeten. Dabei ging es auch um das „page Layout Update“ – auch „Top Heavy“ genannt. Dieses Update, dass Google Anfang 2012 eingeführt hat, will solche Seiten aus den Suchergebnissen verbannen, die zu viel Werbung im sichtbaren Bereich haben (siehe „Google Layout-Update: Penalty bei zu viel Werbung above the fold“ vom 20. Jan 2012). So hieß es zumindest mal.

Danny Sullivan hat Matt scherzhaft gefragt, ob Google nicht auch seine eigenen Seiten abstrafen müsste, bei teilweise so viel Werbung. In der Tat gibt es zahlreiche Beispiele, wo auf Google-Ergebnisseiten 70 – 80% des sichtbaren Bereiche (also das, was man sieht, bevor man scrollt), nur Werbung (und Navigation) zu sehen ist. Konsequenterweise müsste Google sich selber abstrafen. Ich habe mal einen aktuellen Screen erstellt, Keyword „kredit“.

Google Serps - viel Werbung bei Kredit.

Google Serps – viel Werbung bei Kredit.

Doch was sagt Matt dazu: kein Problem! Google hätte bei der Mehrzahl seiner Ergebnisseiten überhaupt keine Werbung eingeblendet. … Und demzufolge sei die Ratio, also das Verhältnis von Seiten mit und ohne Werbung, noch völlig in Ordnung. …!

Und Matt hat auch gesagt, dass alle Seiten, die diese Ratio nicht überschritten, ebenfalls nichts zu befürchten hätten.

Kurzum: Es ist aus Google-Sicht durchaus gestattet, einige (Hauptseiten) mit Werbung vollzuplastern, solange man noch genug Seiten hat, die eben keine oder nur sehr wenig Werbung im sichtbaren Bereich haben. Nach dem Artikel von Barry hat Matt das in einem Tweet noch einmal klargestellt:

Matt Cutts Tweet:

Matt Cutts Tweet: „Zu viel Werbung?“ wird über eine komplette Site analysiert

Ok, die Maßnahme ist klar: man muss also nur dafür sorgen, dass auf den „traffic-schwachen“ Seiten wenig Werbung eingeblendet wird, um die vielbesuchten Seiten mit viel Werbung versilbern zu können. Ich muss auf vielen Seiten das Monetarisierungskonzept nun noch einmal überdenken. Für viele heißt es nun vermutlich: Massenhaft Alibi-Seiten aufbauen, mit denen man seine Ad-above-the-fold-Ratio positiv beeinflussen kann.

Erstaunliche Geschichte, finde ich. Ob das wirklich eine gute Botschaft im Sinne der Spam-Bekämpfung ist, wage ich zu bezweifeln …

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25 Gedanken zu „Google: viel Werbung above-the-Fold ist erlaubt, wenn …

  1. Zitat: „Massenhaft Alibi-Seiten aufbauen, mit denen man seine Ad-above-the-fold-Ratio positiv beeinflussen kann.“
    Genau!!

  2. Das Phänomen ist mir auch schon seit längerem aufgefallen. Gerade bei Suchanfragen im Kreditsektor ist sehr viel Werbung zu sehen und ich habe mir schon vor einiger Zeit die Frage gestellt ob das überhaupt so in Ordnung ist da man „Above-theFold“ meist nur 2-3 Ergebnisse der organischen Suche angezeigt bekommt und das ja eigentlich gar nicht im Sinne von Google ist. Aber scheinbar ist das in gewissen Fällen völlig in Ordnung wie ich es aus den Worten von Matt Cutts raushöre.

    Dein Artikel ist jedenfalls sehr aufschlussreich und ich gebe dir völlig recht, eine sehr erstaunliche Geschichte.

  3. Hallo Martin,

    also irgendwie habe ich den Eindruck, Mr. Cutts findet immer wieder ein Argument, dass tatsächlich zieht. Ich meine, für den Nutzer ist doch die besuchte Webseite wichtig. Steigt dieser via Suchmaschinen Treffer auf eine Webseite ein und findet im sofort sichtbaren Bereich zu viel Werbung vor, dann ist doch ein Absprung vorprogrammiert. Da ist es doch vollkommen egal, ob es sich nur um eine von wenigen Webseiten der Domain handelt, die von Werbung zugepflastert ist. Der Eindruck zählt doch und das entkräftet m. E. Matt’s Argument.

      1. Ich hatte die letzten Tage ein Gespräch mit dem Optimierungsdienst von Google Adsense. Die haben mir tatsächlich empfohlen die Anzeigen ganz nach oben über den Content zu schieben, damit die Klickraten steigen. Also ich glaube Google hat selbst schon keine Ahnung mehr oder wir werden einfach nur noch verarscht.

  4. Interessanter Hinweis.

    Das bedeutet auch: Es ist wichtig, dass man seine Werbung möglichst nicht automatisiert darstellt, sondern sich wirklich für jede Seite ein Konzept überlegt. Für WordPress gibt es unzählige Plugins, die Werbung an bestimmten Stellen auf JEDER Seite zulassen. Beispiel: Setze Google Adsense Block in jedem Artikel nach 150 Wörtern ein.

    Auf solche Plugins sollte man also am besten verzichten und die Werbung dann manuell platzieren.

    1. ja, in jedem Fall sollte man das noch mal überdenken.
      Auf der anderen Seite: keines meiner Projekte hat viel Werbung above-the-fold. Und ich habe auch nicht vor, nun die traffic-Seiten mit Werbung vollzupflastern. Aber: die Versuchung ist sicherlich groß.

      1. Jo stimmt. Was ich damit andeuten wollte ist folgendes. Viele Anfänger nutzen gerne Werbeplugins, mit denen ganz einfach in jedem Artikel Werbung angezeigt werden kann. Nutze ich ein solches Plugin und habe z.B. 50 Seiten im Index, geht der Werbeanteil above-the-fold deutlich nach oben, da ich eben auf jeder Seite die Werbung einblende.

        Suche ich mir aber die 10 am besten besuchten Seite raus und blende dort Werbung ein, erreiche ich vermutlich nur undeutlich weniger Umsätze, aber der Werbung-above-the-fold Anteil fällt trotzdem deutlich geringer aus als im ersten Beispiel.

        Schlussfolgerung: Besser sinnvoll planen als einfach schnell mal Werbung durch ein Plugin einzubinden.

  5. Soweit ich mich erinnern kann ist dieses „Page-Layout-Algorithm“ eh ein zahnloser Tiger, damals in der Einführungs-Woche gab es kaum (bekanntere) Verlierer in den USA.

    Für die meisten Seiten interessant ist die Werbeproblematik ja eigentlich bei Panda – und da wird ja schon länger auf Ordner/Subdomain/Seitentyp – Basis gearbeitet, sodass das ja vermutlich auch für die Beurteilung der Werbung gilt.

    D.h. nach dem Algo der die meisten Webmaster wirklich betrifft (Panda) müsste sich Google schon z.B. im Finazbereich selbst abstrafen.

  6. Seit doch nicht so streng, schließlich braucht auch Google etwas Geld. Spaß bei Seite. Theoretisch müsste sich Google hier wirklich selber abstrafen, zumal die vielen Anzeige Blöcke sich mitunter auf die Nutzer sehr störend auswirken, dies ist zumindest mein persönliches Empfinden.

  7. Ganz abseits von der „Bestrafung“ von zu viel above-the-fold Werbung oder eben nicht, empfinde ich es viel eher als schlechten Stil, zu viel Werbung in einer so offensiven Weise zu präsentieren.

    Auf der einen Seite wird ja immer gepredigt, dass guter Content das A&O einer Website ist und daraus folgernd, auch das Ranking beeinflusst wird. Wird die Seite, vor allem direkt am Anfang, mit Werbung zugeballert, kommt man aber gar nicht erst zum Content, weil man evtl. schon vorher weggeklickt hat. Wobei ich zugeben muss, das ich Pop-up und Layer-Ads noch weitaus schlimmer finde, als ein wenig Werbung am Anfang der Seite.

  8. Kann ich nur bestätigen, Google will unbedingt das die Werbung auf den ersten Blick und ganz weit oben sichtbar ist. Hab auch immer gedacht, dass zu viel Werbung von Google nicht gewünscht ist, aber denkste. Als Google mir einen Vorschlag gemacht hat, das die Adsense Werbung bitte oben zu stehen hat, die Anzeige größer und am besten zwei Anzeigen. Da hab ich erst gedacht, das kann nicht sein. Ausprobiert was Google will und siehe da, der Teufel scheißt auf den größten Haufen, es funktioniert. Mehr Klicks, mehr Geld, dank Google Tipp und die Erkentniss, dass das was man aus Angst vor Bestrafung nicht macht, doch eigentlich frecher gemacht werden muss.

  9. Ich kann mich JF nur anschließen. Erst blendet Google selbst so viel Werbung ein und dann reden sie sich heraus, das ist kein schöner Stil … Interessanter Artikel. Mal sehen, ob Webseitenbetreiber jetzt wirklich anfangen, nur die Ratio anzupassen, und was Google sich dann wieder überlegt.

  10. Die wollen doch nur nicht sich selber abstrafen oder auf das Geld verzichten. Find es ätzend, das man bei vielen Suchbegriffen mittlerweile erst scrollen muss, bevor man erste Ergebnisse sieht.

  11. Irgendwie spinnt Google.
    Das ist ja nicht nur Bevormundung für Webmaster, sondern auch für die Leser.

    Woher weiß Google dass ich keine Werbung liebe?
    Kaufe ich mir heute eine Zeitschrift finde ich auch überall Werbung und ich lebe noch.

  12. Matt sagt die Wahrheit. Google liefert keine Werbung zu Adult Themen aus und die machen wahrscheinlich 99.5% der Suchanfragen aus. Trotzdem ist es eine nur rechnerische Ausrede, dass weis er auch.

  13. Meiner Meinung nach straft sich ein Webseitenbetreiber der wirklich auf qualitativ hohen Inhalt setzt sowieso welber ab wenn die einzelnen Seiten mit Werbung „zugeklatscht“.
    Ich verlasse solche Webseiten in der Regel schnell wieder… – Und die gesponserten Links bei google ignoriere ich sowieso grundsätzlich.

    Der oben präsentierte Screenshot ist natürlich extrem… Mich würde mal interessieren bei welcher Auflösung der aufgenommen wurde? Das ist doch höchstens 1024 x 768 oder!? Bei der Auflösung ist das ja auch kein wunder :-)

    1. Muss höher sein, weil mit den Notebook auf 1366×768 sehe ich nur bezahlte Werbung. Könnte aber auch meine Auflösung sein und ich würde etwas grünes sehen, wenn ich keine Menüzeile, Toolbar und die unter Windowsleiste (Name fällt mir gerade nicht ein, weil ich neu in der Windowsszene bin) hätte.

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