Infografiken im Internet – Über Hype und Holzwege

Infografiken im Internet – Über Hype und Holzwege

Gute Infografiken?
Gute Infografik?

Infografiken sind in. So sehr, dass die ersten schon wieder genervt sind. Das Thema liegt mir als Künstler natürlich sehr nahe. Aber vieles geht da aus meiner Sicht durcheinander. Die einen sehen in Infografiken Mode-Schnickschnack, andere preisen es als geniales Linkbait-Konzept, und beklagen sich, dass Matt Cutts dem einen Riegel vorschieben will. Wieder andere sehen es als Social-Media-Instrument. Erst Rufe nach einem Tutorial „Wie erstelle ich eine Infografik?“ werden laut. Und gleichzeitig scheinen mir die Artikel, die das Thema gründlich aufbereiten, eher Mangelware. Daher der folgende Artikel.

Sehen vs. Lesen

Bild
Bild muss nicht rot sein!

Die menschliche Wahrnehmung wird vom Auge dominiert. Der größte Teil unseres Gehirnes verarbeitet visuelle Informationen. Texte werden zwar mit den Augen gelesen, sie enthalten aber (in der Regel) keine visuelle Informationen an sich. Sie müssen erst vom Gehirn dekodiert und intellektuell verstanden werden. Bilder brauchen diesen Dekodierungsprozess in der Regel nicht. Sie vermitteln Informationen unmittelbar. Die Geschichte des Internets ist allerdings textbasiert. Bilder waren und sind, technisch gesehen, nur „Schmückwerk“.

Definition einer Infografik

Seit Jahrhunderten werden Bilder benutzt, um Informationen zu vermitteln. Nehmen wir zum Beispiel Landkarten – sie sind im Grunde nichts anderes als eine Infografik. Auch U-Bahn-Pläne gehören dazu. Albrecht Dürer hat Holzschnitte erstellt, mit deren Hilfe zum Beispiel das Marienleben vermittelt wurde :-). (siehe auch Wikipedia) In wissenschaftlichen Texten werden seit jeher Schaubilder benutzt, um Zusammenhänge zu veranschaulichen. Schaubilder und Infografiken sind sich sehr ähnlich, aber sie haben einen wesentlichen Unterschied: Schaubilder sind an den Begleittext gekoppelt. Sie vermitteln das Gesagte visuelle, und im günstigen Fall fördern sie das Verständnis. Infografiken machen den Begleittext überflüssig. Alles soll aus der Grafik an sich hervor gehen.

Warum also nun dieser Hype?

Nun erobern Infografiken das Internet. Nicht, weil sie an sich etwas Großartiges oder Neues wären. Sondern weil es sie in dieser Form in diesem Medium noch nicht lange gibt. Ich habe nicht genug Zeit, um die Geschichte der Infografik im Internet zu untersuchen, aber ich glaube, einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Anfänge hatte Matthew Inman von „The Oatmeal“. Seine sehr witzigen Cartoons sind von Webcomics abgeleitet. Ich erwähne das hier, weil Infografiken in aller Regel auch in einer bestimmten Reihenfolge gelesen werden müssen. Im Gegensatz zum Webcomic steht bei Infografiken nicht ein Bildwitz im Fokus, sondern die Vermittlung von Fakten.

Infografiken sind teilbar

Viral sharing web 2.0
Viral sharing web 2.0

Der aktuelle Infografik-Hype ist nach meiner Einschätzung dadurch zu erklären, dass es sich bei Infografiken um autonome „Einzelstücke“ handelt, die im Social Web leicht geteilt werden können. Und über dieses Teilen können sie viele Besucher bringen. Für viele ist (war) diese Art der Wissensvermittlung neu und überraschend – und alles was neu und überraschend ist, wird geteilt. Nur: inzwischen ist eine Infografik an sich nicht mehr neu und überraschend. Der Hype ist also vorbei, und wer das noch als etwas Neues verkauft, begibt sich in die Gefahr, von gestern zu sein.

In diesem Zusammenhang muss auch Pinterest erwähnt werden. Pinterest ist schon vom Layout her prädestiniert dafür, Infografiken zu teilen. Aber auch der Pinterest-Hype flaut ab. Nur dabei zu sein, war gestern cool. Heute geht es darum, die Spreu vom Weizen zu trennen. Und da scheint Pinterest doch eher nur für Mode- und Gemüsepfannen-Fotos geeignet zu sein ;-)

Qualitätsmerkmale einer guten Infografik

Da eine Infografik an sich nicht mehr als Qualitätsmerkmal taugt, stellt sich die Frage: was zeichnet eine gute Infografik denn aus? Das ist relatives Neuland. Denn eine Analyse der bisher erfolgreichen Infografiken ist schwierig. Viele wurden vermutlich nicht (nur) geteilt, weil sie an sich gut waren, sondern weil es eben hipp war, sie zu teilen. Ich versuche dennoch, einige Wesensmerkmale zu benennen. Eine gute Infografik …

  • hat einen dem Inhalt angemessenen grafischen Stil
  • hat einen inhaltlichen Fokus (ein konkretes Thema, das in der Überschrift genannt wird)
  • funktioniert autonom (ohne Blogartikel)
  • hat möglichst wenig Text
  • hat eine Lesereihenfolge (Spannungsbogen)
  • hat einen „Höhepunkt“, der einen „Aha“-Effekt auslöst
  • hat Quellenangaben.

Bei den meisten Infografiken sehe ich das zur Zeit nicht. Im Gegenteil: mir scheint, als konzentrieren sich zur Zeit alle auf des Wesen der Autonomie. Infografiken ersetzen Blogartikel oder Websites. Um sich abzuheben, versuchen viele mit Komplexität zu punkten. Die Grafiken werden immer länger, die Text-Informationen immer umfangreicher, die Bilder immer größer, die Themen immer globaler.

Das ist nach meiner Überzeugung ein Holzweg! Denn mittlerweile funktionieren viele Infografiken eben nicht mehr intuitiv. Man muss sie sehr genau intellektuell dekodieren, was teilweise schwieriger ist als einfach einen Text zu lesen. Auch bei der Gestaltung werden oft Stereotypen aus dem Medienumfeld benutzt, selbst wenn es um gänzlich andere Inhalte geht. Das passt dann einfach nicht. Das Thema wird dadurch ästhetisch konterkariert. In vielen Fällen scheint es nicht darum zu gehen, tatsächlich Informationen und Fakten einfacher, schneller und klarer zu vermitteln als über einen Text. Es scheint eher so, als würde man alles, was man vorher in einem Text geschrieben hat, nun einfach auf ein Bild schreiben, das dann mit ein paar Tortendiagrammen und Roboter-Figuren geschmückt wird.

Reduce to the max!

Nehmen wir als Beispiel ein gutes wissenschaftliches Buch über die Funktionsweise des Gehirnes. Das besteht eben nicht aus 1000 Seiten Text und einem angehängten Poster, auf der alles auf einem Bild dargestellt ist. Natürlich gibt es im Text viele kleine Bilder und Schautafeln, das das Gesagte veranschaulichen. Keine Infografiken, das sie nicht ohne den Begleittext auskommen. Aber lieber fünf Schaubilder, die tatsächlich das vermitteln können, worum es geht, als eine super-komplexe Mega-Infografik, für die man drei Wochen Interpretationszeit braucht. Wer immer Infografiken erstellt oder beauftragt, sollte überdenken, worum es geht – vor allem, wenn man es als nicht-Profi versucht. In den meisten Fällen scheinen mir sinnvolle Schaubilder weitaus benutzerfreundlicher zu sein als Infografiken als Artikel-Ersatz.

Gute Infografik - fokussiert auf den Kern!
Gute Infografik – fokussiert auf den Kern!

Google und Infografiken

Wie eingangs erwähnt, basiert das Internet auf Textinformationen. Google hat seine Suchmaschine bzw. den zugrunde liegenden Algorithmus darauf getrimmt, Text zu analysieren. Der Googlebot ist blind, Bilder versteht er nicht. Wie schon oft hier im Blog dargestellt, benutzt Google Textinformationen in der Nähe eines Bildes, um darüber zu ermitteln, was ein Bild wohl zeigt und wofür es relevant ist.

Infografiken sind Bilder. Nur: sie transportieren viel mehr Informationen als herkömmliche Bilder. Damit hat Google natürlich ein Problem. Die Informationen, die über Infografiken verbreitet werden, kann Google nicht auslesen. Oder zumindest traut man sich noch nicht, Texte aus Bildern mittels OCR zu analysieren bzw. diese Infos in das Ranking einfließen zu lassen. Ich teste das regelmäßig, und bislang ist noch kein Kunstbegriffe, den ich in das Textbild geschrieben habe, indexiert worden.

Google mag also Infografiken an sich nicht. Nun kommt als weiterer Baustein ein aktuelles Zitat vom Matt Cutts hinzu. In einem sehr lesenswertem Interview mit Eric Enge im stonetemple hat er frei übersetz gesagt: „Links, die durch das Verteilen von Infografiken gesetzt werden, haben irgendwann [vielleicht] keinen Einfluss mehr.“ Die Übersetzung der kompletten Passage kann man bei Gretus nachlesen. Matt bezieht das zwar nur auf solche Infografiken, die „schlecht recherchiert sind„, oder auf „themen-irrelevante Seiten führen„. Aber, hallo: das ist doch gerade der Witz. Das wird Google niemals analysieren können! Qualität ist immer nur, was Google aus User-Signaler ermitteln kann (siehe dazu).

Infografiken = Goldenes Kalb des Linkbuilding!?

Der Autorenlink
Der Autorenlink

Matt sieht natürlich ein Hauptproblem: Infografiken gelten bei vielen Suchmaschinenoptimierern inzwischen als „Goldenes Kalb des Linkbuilding„. Und er hat damit natürlich nicht Unrecht. Mittlerweile kursieren viele Infografiken, bei denen man das Gefühl hat, dass sie eigentlich nur zu SEO-Zwecken erstellt wurden. Nur: beweisen kann man das nie. Es ist eine Sache des Vertrauens. Wenn man der Quelle, die die Garfik geteilt hat, vertraut, dann wird sie weiter geteilt. Wenn nicht, dann nicht. Je mehr schlechte Infografiken die Runde machen, um so mehr wird das Vertrauen schwinden. Und je öfter sich Seos hinstellen, und beschrieben, wie geschickt sie wieder viele neue Links mit einer billigen Infografik aufgebaut haben, um so mehr Vertrauen schwindet.

Ein Indiz für Seo-Zwecke ist das Hinzufügen von „Copy-&-Paste-Codeschnipseln„. Ich denke, dass das auf Dauer nicht unbedingt vorteilhaft sein wird. Nach meiner Einschätzung reicht ein Hinweis unter dem Bild über die Nutzungsbedingungen vollkommen aus. Wer ein Bild sharen will, findet schon den entsprechenden Weg.

Ansonsten: ist doch egal, ob Google die Links wertet oder nicht. Man erstellt die Infografiken doch eh für die User. Wenn man etwas für Google tum möchte, dann sollte man die wichtigsten Learnings noch einmal in einer kurzen Zusammenfassung unter der Grafik anbieten. Das kann dann auch Google lesen…

Was meint ihr? Sind Infografiken die Zukunft des Linkbuilding? Oder ersetzen sie Fachblogs? Oder nerven sie inzwischen nur noch?

Das schreiben andere

Meine Infografiken

Abschließend noch einige Infografiken von mir. Ich gebe zu, dass ich mir die in diesem Artikel beschriebenen Gedanken vorher noch nicht gemacht habe. Die sind einfach nur drauflosgemalt :-)

31 Gedanken zu „Infografiken im Internet – Über Hype und Holzwege

  1. Hallo Martin,

    ein anregender und langer Artikel ist das ;)
    Zu deinen Fragen würde ich sagen, das keiner der drei Punkte zutrifft. Weder ist der Hype vorbei, noch werden Infografiken das Linkbuilding revolutionieren und ein Fachblog lebt von Fachartikeln und nicht von Infografiken.

    Nichtsdestotrotz bieten Infografiken eine tolle Möglichkeit das gesprochene oder geschriebene Wort nochmals vereinfacht darzustellen. Oftmals verstehen die User den Zusammenhang eines komplexen Themas so besser. Von daher wird es auch in Zukunft noch viele davon geben.

  2. 1.) Infografiken sind „informativ“ und übersichtlich – viele Artikel oft nicht.
    2.) Infografiken teilt man gerne in sozialen Netzwerken – viele Artikel oft nicht.

    ;-)

    1. Ok, Kritik verstanden und akzeptiert.
      Im nächsten Artikel geht es dann um konkrete Beispiele. Dieser Artikel wäre sonst einfach zu lang geworden. Und sage jetzt bitte keiner, ich soll da eine Infografik draus machen :-)

  3. Hallo Martin,

    ich denke, dass ein Hype bereits durch die Aussage von Matt Cutts eingedämmt wurde.
    Meine Beobachtung zu den Grafiken ist, dass es sehr viele Infografiken gibt, die zu komliziert sind, weil einfach zu viele Informationen versucht werden zu vermitteln. Deshalb werden diese Grafiken auch keine Fachblogs ablösen können, denn komplizierte Sachverhalte lassen sich einfach nicht in einer Graik zusammenfassen.
    Ein Mittel zum Linkaufbau können sie selbstverständlich sein, wie stark das genutzt wird, zeigt wohl erst die Zukunft.

  4. gefühlte 80% der Infografiken, die wirklich die Runde machen:

    sehen auf den ersten Blick irr gut aus,
    sind heillos überfrachtet
    und liefern selten neue oder gute INFO

    deren Zweck ist einfach gut auszusehen und damit die Runde zu machen,
    spielt man nicht mit, macht die INFOGrafik nicht die Runde

    => Lösung?

    habe ich akut keine, aber ich mache dann mal schnell ne INFO Grafik dazu ;);););)

    und dass Google nicht wissen kann, ob ne INFOGrafik gut oder schlecht ist,
    ist Fakt.

  5. Hey Martin,

    ein wunderbaren Beitrag hast du da mal wieder aus dem Hut gezaubert. Dennoch sehe ich das Thema „Infografiken“ etwas anders als der Großteil der Anhänger – wahrscheinlich. Denn meines Erachtens nach vergessen sehr viele Menschen, dass eine Infografik nicht immer mindestens drei „Scrolls“ lang sein darf oder das viele schöne Bilder darin vorkommen. Im Gegenteil, denn unter einer Infografik versteht man schlichtweg auch eine Tabelle mit 2 Zeilen und 6 Daten.

    Die Internetnutzer sind zu verwöhnt. Ich bin ein riesen Fan von Infografiken und das sicherlich nicht erst seit heute. Wer den Sinn und den wirklichen Nutzen von solchen Grafiken nachvollziehen möchte, dem sei das englische Magazin „The Economist“ ans Herz gelegt. Alles andere halte ich für eher unrelevant. Das Prinzip dieser Grafiken – die wir gerade meinen – ist schlichtweg nur eines: Sharing von Informationen durch Einfachheit. Steht man vor der Entscheidung einen langen, ausführlichen Text zu lesen oder sich für 10 Minuten ein Bild anzuschauen, dann werden etwa 90% das Bild begutachten.

    Liebe Grüße!
    Seojunky

  6. „Bilder brauchen diesen Dekodierungsprozess in der Regel nicht. Sie vermitteln Informationen unmittelbar.“
    Zum Glück noch die Kurve gekriegt, sonst hätte ich mich aufregen müssen:
    „Denn mittlerweile funktionieren viele Infografiken eben nicht mehr intuitiv. Man muss sie sehr genau intellektuell dekodieren, was teilweise schwieriger ist als einfach einen Text zu lesen.“

    Ist übrigens ein Argument, das ich auch immer wieder anbringe. Für viele dienen Infografiken als Selbstzweck oder zum Aufpolieren Ihres Inhalts, obwohl wenige Zeilen Text oder eine schlichte Tabelle mehr Informationsgehalt gehabt hätte als eine kilometerlange Grafik mit naiven Strichzeichnungen.

  7. So schön manche auch sein mögen, bin ich Infografiken gegenüber noch immer Skeptisch. Zu viele gibt es, die irgendwelche Zahlen in den Raum werfen ohne dass irgendetwas wirklich belegbar wäre. Somit taugen sie als Informationsquelle oft überhaupt nichts.
    Seit Jahren versuchen seriöse Webdesigner, das Internet Barrierefreier zu machen. Infografiken ohne begleitenden Artikeltext sind da eher ein Schritt zurück.
    Warum dann der Hype? Vielleicht, weil inzwischen auch die Grafikdesigner einen Weg ins Netz gefunden haben und sich auch hier mal so richtig austoben können ohne an irgendwelche Technikdinge denken zu müssen?
    Oder weil die Meisten inzwischen eh nur auf der Suche nach kurzen Argumentationen sind, um ihre Meinung zu „belegen“ (ohne einen wirklichen Beleg zu haben)?

    Ich hatte einige Jahre lang die Aufgabe, Informationen aufzubereiten für Zielgruppen mit einer extrem hohen Analphabetenquote. Hier sind Infografiken natürlich ideal. Aber im Netz würde ich mir doch lieber einen netten Begleittext dazu wünschen, der verlinkt ist, Quellen nachvollziehen lässt und mehr Informationen bietet.

  8. Wie immer nen toller Artikel, Martin! Danke dafür. Da ich der festen Ansicht bin, dass Backlinks eh nur noch von kurzer Dauer sind, gebe ich Herrn Cutts da Recht ;)

    Aber Fakt ist: Abseits der Google Diskussion kann eine gute Infografik sicherlich viel Traffic auf die eigene Seite führen. Wenn man eine wirklich gute Infografik erstellt, und man diese mit dem Hinweis versieht, das diese gerne geteilt werden kann, man sich über einen Hinweis auf die Quelle freuen würde, gibts mit Sicherheit viele Links. Ob die nun für Google relevant sind oder nicht ist für mich weniger Relevant. Mehr relevant sind dann die Besucher die wegen der guten Grafik kommen und auf meiner Seite dann vielleicht noch mehr Infos dazu bekommen.

  9. Schöner Artikel Martin!

    Ich habe mittlerweile selbst einige Infografik-Projekte betreut, siehe beispielsweise:

    http://www.hotel.info/nl/blog/rel-in-het-hotel.jpg

    …und dabei lässt sich folgendes festhalten: Wie immer im Leben muss man das was man tut einfach „ordentlich“ machen.

    Sobald ich geklärt habe was ich will, benötigt das Ziel Inforgrafik eine fundierte Datenerhebung mit der man auch arbeiten kann; eine professionelle grafische Umsetzung und selbstverständlich auch ein durchdachtes Seeding.

    Wer beherzigt, dass er Menschen etwas brauchbares vermitteln möchte, macht es letztlich auch richtig. Das gilt für Infografiken genauso wie für alles andere. Wenn die Motivation jedoch ausschliesslich zum Ziel hat viele Backlinks zu generieren, wird sich das letztlich im Erfolg widerspiegeln.

    Infografiken sind also nicht DIE Zukunft im Linkbuilding, sondern können je nach Situation ein Bestandteil meiner SEO Bemühungen sein.

    1. Mal ganz im ernst, die Infografik (erster Link) sieht zwar top aus. Aber stehen denn Aufwand und Ertrag in irgendeinem sinnvollen Verhältnis. Und ist ein solches Brett tatsächlich lesbar über mehrere Bildschirmseiten? Ich bezweifel das, ganz ohne dein Können hier irgendwie in Frage zu stellen…

  10. Ich kann die ganzen Infografiken langsam nicht mehr sehen. Jeder bastelt sich eine zusammen und versucht sich mehr oder weniger gut als Grafiker. Ich brauch das nicht unbedingt…

  11. Ich bin und war nie ein Freund von Infografiken. Gefühlt werden sie zu 90% für SEO erstellt und haben kaum Mehrwert. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich bin eigentlich ganz froh darüber, wenn Google den Trend ein wenig bremst…

  12. Ich seh das Problem vor allem darin, dass der eigentliche Sinn gewisser Vorgänge oder Elemente, nachdem ein Hype darum entstanden ist, vergessen wird – das scheint auch bei Infografiken so zu sein. Wenn ich eine erstelle, dann deshalb, um den Inhalt eines Artikels oder Teile davon zu abstrahieren und zusammenfassend darzustellen – ähnlich wie ein „Merke-Kästchen“, nur als Bild.

    Egal, was irgendwie neu aufkommt, um das Nutzererlebnis einer Seite zu verbessern, um die Qualität zu heben oder um einfach ein ansprechenderes Design zu bekommen, viele SEOs meinen, alles in Sinn und Zweck so lange pervertieren zu müssen, bis es nichts weiter ist, als eine billige Linkquelle. Sie manipulieren auf diesem Weg….von Anfang bis Ende…alles wird immer so lange gedreht, bis es irgend einem billigen Zweck dient und der eigentliche Sinn verloren geht.

    Und dann wundern sie sich, warum Google – und allen voran Mr. Cutts, der konzerneigene Special Agent der selektiven Desinformation – dagegen vorgeht. Egal, ob Panda, Penguin oder sonst was, viele SEOs scheinen zu glauben, dass Google ihnen mit diesen Dingen nur das Leben schwer machen will. Dabei machen die ganzen Manipulationsversuche der gesamten Internetwelt das Leben schwer…und Google zieht notgedrungen die Schrauben immer weiter an. Warum sieht man das denn nicht?

    Wenn jemand eine Infografik nur deshalb erstellt, weil er sich dadurch eine Menge Links erhofft, dann hat er den Sinn der Sache aus den Augen verloren. Eine Infografik sollte man erstellen, damit sie den Artikel aufwertet und dem Websitebesucher nutzt. Und Links sollte man in Folge freiwillig dafür bekommen, wenn das der Fall ist….so sollte es funktionieren…und nicht umgekehrt.

    Aber nein, das reicht ja nicht. „Wurstel mal schnell ein billiges Bildchen zusammen und du bekommst ca. 20 Links geschenkt, für die du sonst Tage arbeiten müsstest. Der neueste SEO-Trick Nummer 666, eine geniale Sache“ … und genau diese Einstellung führt dazu, dass von Google-Seite dann solche Sprüche kommen, wie sie oben nachzulesen sind…was ich im übrigen auch für total schwachsinnig halte. Die Relevanz von Grafiken und der Zweck, aus dem sie erstellt wurden, lassen sich durch einen Algorithmus nicht bewerten. Aber so ist es eben: Schwachsinn zieht Schwachsinn nach sich.

    Die meisten Google Updates und auch die meisten leeren Drohungen von deren Seite lassen sich meiner Meinung nach aus dem Fehlverhalten (bzw. der Fehlinterpretation von Sinn und Zweck gewisser Elemente und/oder Vorgänge) der Masse der SEOs und Webmaster erklären.

  13. Ein sehr wertvoller Artikel Martin. Ich habe den Hype um die Infografiken erst auch nicht ganz verstanden, aber irgendwie erstelle ich inzwischen auch immer mehr davon.

    Eigentlich ein sehr simples Mittel die Fakten einfach und anschaulich darzustellen, ich bin wirklich ein Fan davon!

    Grüße
    Reeny

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