Tag der Arbeit – Starke Frau stemmt Google (Doodle)

Tag der Arbeit – Starke Frau stemmt Google (Doodle)

Tag der Arbeit Doodle
Tag der Arbeit Doodle

Der 1. Mai ist in vielen Ländern der „Tag der Arbeit“. Google ehrt diesen Tag, der traditionell für Demonstrationen zur Verbesserung der Situation der „Arbeiterklasse“ genutzt wird, mit einem Doodle auf der Startseite. Dieses mal stemmt eine offenbar starke Frau das Google-Logo in die Höhe. Der „Maifeiertag“ entstand als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den USA. 1886 kam es am 1. Mai zu einem Generalstreik, um den 8-Stunden Tag durchzusetzen. Die amerikanischen Aktivitäten wurde zum Vorbild für viele Arbeiterbewegungen in verschiedensten Ländern weltweit. Natürlich auch in Deutschland.

60. Jahre 1. Mai (DDR-Briefmarke)
60. Jahre 1. Mai (DDR-Briefmarke 1950)

Bei uns wurde der 1. Mai erst 1933 durch die Nationalsozialisten zu gesetzlicher Feiertag („Feiertag der nationalen Arbeit„) erklärt. Aber da die Sozialisten und Kommunisten traditionell diesen Tag inhaltlich besetzten, wurde der 1. Mai bereits ein Jahr später als Tag der Arbeit abgeschafft und stattdessen zum „Nationalen Feiertag“ erklärt. Nach dem Krieg wurde der 1. Mai sowohl im Westen als auch in der DDR wieder als „Tag der Arbeit“ bestätigt.

Krawall in Berlin

Blumen zum 1. Mai (BRD Briefmarke 1965)
Blumen zum 1. Mai (BRD Briefmarke 1965)

Seit den 80er Jahren kam es im Westen, vor allem in Berlin, in der Nacht vor dem 1. Mai (Walpurgisnacht) regelmäßig zu Krawallen. Linksradikale benutzen den Tag, um durch Krawall auf ihre politischen Ziele aufmerksam zu machen. Der Maifeiertag und seine politischen Ziele für die Arbeiter wurde inhaltlich stark in den Hintergrund gerückt. Politische Aktion und polizeiliche Reaktion schaukelten sich regelmäßig hoch. Über Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Friedrichshain sind die Kundgebungen der politisch extremen Linken und krawall-begeisterten Orientierungslosen nun in den Wedding verlagert worden. Die Antwort der jeweiligen Bezirke ist übrigens überall die selbe und stets erfolgreich: es wurden einfach Familien-Straßenfeste organisiert. Wo Bürgen und Familien die Straßen besetzen, ist für Krawall kein Platz.

Das Arbeiter-Doodle

In diese politisch besetzte Gemengelage hinein präsentiert uns Google nun dieses Doodle:

Tag der Arbeit 2012: Google Doodle - Starke Frau stemmt Google Logo
Tag der Arbeit 2012: Google Doodle – Starke Frau stemmt Google Logo
1. Mai Plakat (20. Jahrestag, DDR)
1. Mai Plakat (20. Jahrestag, DDR)

Überraschend an dem heutigen Doodle ist, dass es eine Frau zeigt. Das ist zwar im Grunde nichts ungewöhnliches, aber in der Tradition der Arbeiterbewegung doch eher eine Seltenheit. Und die Dame hat ganz schön Muckies: wenn das Google-Logo tatsächlich aus Metall wäre, wie es scheint, dann brächte es einige hundert Kilo auf die Waage. Naja, Frauen sind nicht nur klüger, sondern auch stärker. So ist das eben :-)

Politische Anspielungen im Doodle

Aber im Ernst: nach dem Fröbel-Doodle thematisiert Google erneut ein politisch heißes Eisen in Deutschland: denn nach wie vor werden Frauen bei uns für gleiche Leistung schlechter bezahlt. Und auch in Führungspositionen sind Frauen noch Seltenheit. Eine entsprechende Quote, die das ändern könnte, wird konsequent von der Unionsfraktion blockiert. Auch das Thema „Betreuungsgeld“ kann man aus dem Doodle ableiten: denn auch Mütter haben schwer zu schuften, und tragen damit auch eine schwere Verantwortung.

Ist der 1. Mai noch zeitgemäß?

Arbeit
Arbeit

Mit dem Wandel der Gesellschaft hat der Tag der Arbeit viel von seiner ursprünglichen Kraft verloren. Die Mitgliederzahlen der Gewerkschaften sind rückläufig, die Berufsfelder diversifizieren sich zunehmend, die klassische Hierarchie von Arbeitern und Chefetage löst sich – zumindest bei erfolgreichen Unternehmen – zusehends auf. Auch die Tatsache, dass Google mit dem Doodle diesen Tag verniedlicht und quasi von oben herab gönnerhaft für eigene Imagezwecke benutzt, zeigt, dass es mit dem klassischen Arbeitertag nicht mehr weit her ist.

Für viele ist der 1. Mai kein Kampftag, sondern ein freier Tag. Wer sie hat, verbringt ihn mit der Familie. Es ist daher zu überlegen, ob man den 1. Mai mittelfristig nicht umbenennt in „Familientag“. Nun meine Meinung :-)

Hier noch mal das Doodle, untermalt mit Musik und Menschenmasse:


Workers Day Google doodle (1. Mai = Tag der Arbeit) (youtube)

Die Vorjahres-Maifeierdoodle

Google hat auch schon in den vergangenen beiden Jahren jeweils ein Maifeierdoodle gezeigt. Ästhetisch bzw. stilistisch waren die beiden Doodles von Plakaten inspiriert. Die wurden mit zwei oder drei Farben im Hochdruck-Verfahren einfach massenweise auf billiges Papier gedruckt. Es ist eine sehr einfach, erzählerische Bildsprache, in der die „Symbole der Arbeiterbewegung“ plakativ ins Auge springen.

Tag der Arbeit Doodle 2011

Tag der Arbeit Doodle 2011
Tag der Arbeit Doodle 2011

Tag der Arbeit Doodle 2010

Tag der Arbeit Doodle 2010
Tag der Arbeit Doodle 2010

Mehr über die historische Entwicklung des Maifeiertages kann man bei Wikipedia nachlesen. In den USA wird der „Labour Day“ übrigens nicht am 1. Mai, sondern am ersten Wochenende im September begangen. Hier übrigens der Aufruf des DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) zum diesjährigen Tag der Arbeit. Wer mehr über die Doodle-Künstler erfahren möchte, kann das hier nachlesen: Über die Google Doodler.

Das schreiben andere

Weitere Doodles

 

18 Gedanken zu „Tag der Arbeit – Starke Frau stemmt Google (Doodle)

  1. Was für ein lächerlicher Genderquatsch soll das denn wieder sein? Die Gutmenschen lassen echt keine Gelegenheit aus, um sich lächerlich zu machen. Man könnte glauben heute wäre „girlsday“, auch so eine Erfindung von den politisch korrekten Schwachköpfen.

      1. Du hast doch hoffentlich auch den Abschnitt „Marinaleda ist im Prinzip fremdfinanziert“ gelesen.

        Aber kannst ja mal bei den verkappten Kommunisten bei der Piraten-Partei anfragen, wie sie BGE, kostenloser ÖPNV, … finanzieren wollen. Das geht alles nur über sozialistische Umverteilung. Erst wird es einem durch hohe Gebühren und Steuern genommmen und dann bekommt man es wieder. Umverteilung kostet nur Geld für Verwaltung und ist unproduktiv. Bringt keinen Mehrwert für die Gesellschaft.

  2. Mir ist so langweilig ich schreib deswegen hier meine meinung hin weil bestimmt tausende menschen auf der welt das hier lesen werden und sich dann denken was für ein spast der keine freunde hat und die deutsche recchtschreibung nicht beherscht dann regen sich alle auf und haben irgendwas worüber sie sich mit ihren facebook freunden unterhalten können und sich so interessant machen können, und ich? ich bin ein held, ein mensch der es auf sich nimmt die beleidigungen und die dummen kommentare von anderen zu ertragen nur damit sich diese leute gut fühlen können. Warum? weil ich es aushalten kann, ich bin ein stiller held, ein dark night.

  3. Erinnert mich an eine Karikatur, die ich mal als Kind gesehen habe.

    Frau im Blaumann, 2 große Kisten geschultert, im Hintergrund flaniert ein Mann im Blaumann ein fröhliches Liedchen pfeifend mit EINER halb so großen Kiste vorbei.
    Und der Arbeitgeber (klar zu erkennen in Mantel und Hut)sagt zu der Frau „Wie, Sie wollen das gleiche Geld wie er? Gucken Sie sich mal SEINE Muskeln an!“

    Das war eine Karikatur aus den 60er Jahren, aber geändert hat sich trotz aller feministischen Bemühungen bis heute nichts.

    @CasaPound -> Frustriert als Mann? Dann war die Frau aber um Längen besser!

    1. „Das war eine Karikatur aus den 60er Jahren, aber geändert hat sich trotz aller feministischen Bemühungen bis heute nichts.“

      Stimmt! Immer noch wollt ihr Frauen, dass man für euch zahlt: euch die Türen aufhält; in den Mantel hilft. Und in der Beziehungsanbahnung macht ihr immer noch nur ganz ganz selten mal den ersten Schritt. Frauen können früher in Rente. Und noch die ganzen anderen Vorteile der Frauen. Wo ist den nun eure geliebte Gleichberechtigung? Ihr wollt euch doch nur Rosinen rauspicken.

  4. „Bei uns wurde der 1. Mai erst 1933 durch die Nationalsozialisten zu gesetzlicher Feiertag (“Feiertag der nationalen Arbeit“) erklärt.“

    Sonst schreit der BRD-Bürger doch gerne bei jeder Gelegenheit „Nazis raus“. Dann sollte man endlich auch mal den 1. Mai Feiertag abschaffen.

    „Linksradikale benutzen den Tag, um durch Krawall auf ihre politischen Ziele aufmerksam zu machen.“

    Und was sind die Ziele. Etwa:

    1. Die FDGO der BRD abschaffen und eine linksfaschistische Gesinnugsdiktatur machen.
    2. In der dann jeder, der nicht genauso International-Sozialistisch wie die Linken ist als N.-Sozialist beschimpft wird.
    3. Sozialistische Gleichmacherei und Umverteilung.
    4. …

    Braucht alles kein freiheitlicher Mensch. Es wird endlich Zeit, dass der „Kampf gegen Links“ beginnt.

    „Naja, Frauen sind nicht nur klüger, sondern auch stärker. So ist das eben :-)“

    Ach was! Das ist eine rumänische Gewichtheberin! Vollgepumpt mit Doping!

    CasaPound: Komisch! Überall liest man, dass einem die linksgrünen Gutmenschen nerven. Aber warum wählen dann die meisten alle paar Jahre immer wieder Gutmenschen.

  5. Ich kann nicht erkennen, daß das Doodle eine FRAU darstellen soll!

    Ausser ein paar längeren Haaren hinten spricht m.E. alles dafür, daß Google absichtlich ein gender-unabhängiges Doodle zum Tag der Arbeit gestaltet hat.

    ES hat ja auch ziemlich kräftige Oberarme und Unterarme für eine Asiatin….

  6. @david
    Bekommst nicht oft eine Frau zu sehen?
    @Rainer
    Beim Zitieren sollte man die Zusammenhänge nicht auseinanderreißen.

    Ich werde einmal in XX Jahren mit 65/11 Monaten in Rente gehen, genau wie ein gleichaltriger Mann. Dieser gleichaltrige Mann wird allerdings rund doppelt soviel Rente bekommen wie ich, obwohl ich gearbeitet habe (uups, leider nur Teilzeit/ Schicht und zu Hause), Kinder erzogen habe, den Haushalt geschmissen habe, ehrenamtlich in verschiedenen Schulen engagiert war. Und ob ich in der derzeitigen Situation meiner Firma (ist gerade im Jugendwahn) meinen Job die nächsten Jahre behalten werde, ist fraglich, einen neuen werde ich wohl auch nicht bekommen.
    Ja und ich habe es gern, wenn man mir die Tür aufhält, besonders, wenn ich mit einem Sixpack Wasser und einem Einkaufskorb mit Waren für 4 Personen unterwegs bin.

  7. Irgendwie geht der Tag der Arbeit an den meisten spurlos vorbei. Denn als ich heute Morgen um 5:30 zur Arbeit fuhr, torkelten die in den Mai tanzenden Betrunkenen zu Ihren Taxen. Irgendwas mache ich falsch. :)

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