Google stellt „Search by Image“ vor (drag’n drop Bildersuche)

Google stellt „Search by Image“ vor (drag’n drop Bildersuche)

Google Search by Image
Google Search by Image

Google hat wieder ein neues Bildersuche-Feature vorgestellt: „Search by image“ (wörtl.: „Suche anhand von Bildern„). Ab sofort erscheint bei der Google-Bildersuche rechts im Suchfeld ein kleines, neues Kamera-Icon. Dieses Icon ist eher ein Hinweis: man kann ab sofort ein Bild auf das Suchfeld ziehen: Google erkennt dann das Bild und sucht nach ähnlichen Bildern und den entsprechenden Websites dazu. Für Leser dieses Blogs ist das Prinzip nicht unbekannt. Es handelt sich um eine „Reverse image-search“, die für die tägliche Arbeit mit Bildern im Internet sehr hilfreich ist. Aber da Google so etwas bislang nicht angeboten hat, habe ich bislang immer den Dienst „tinEye“ empfohlen, der genau das ebenfalls anbietet.

Im Folgenden das Einführungsvideo für das neue Produkt „Search by Image“:


Google Produktvideo: „Search by Image

„Search by image“ ist natürlich eine ungeheuer hilfreiche Funktion – gerade auch in Bezug auf die Analyse von Bildern für die Optimierung. Bislang habe ich die Erweiterung „tinEye“ installiert, mit der das Ganze per rechter Maustaste funktioniert.

Bitter für tinEye

tinEye Logo
tinEye Logo

Für die kleine kanadische Firma tinEye tut es mir, ehrlich gesagt, sehr leid. Denn die haben einen tollen Job gemacht. Es sieht für mich nicht so aus, als hätte Google die aufgekauft. Es scheint viel mehr so zu sein, dass Google das Konzept einfach geschluckt hat. Was ja im Prinzip auch sehr einfach ist: bei dem gigantischen Bilderpool hat Google natürlich endlos viele Möglichkeiten, um interessante Anwendungsformen für die User zu konzipieren.

Ich habe das neue Feature bereits mehrfach benutzt und getestet – und ich kann nur sagen: fühlt sich gut an. Ist im Grunde das, was tinEye gemacht hat, aber insbesondere dank der drag & drop Funktionalität sehr komfortabel zu benutzen. Man kann zum Beispiel sehr einfach die Suche verfeinern, indem man ein Bild, dass man bei Google Images gefunden hat, oben in den Suchschlitz zieht. Schnell, einfach und effektiv.

Funktioniert auch mit direct-Bilder-Upload

Besonders bemerkenswert finde ich, dass man diese Art der Bildersuche auch mit Bildern von der heimischen Festplatte aus durchführen kann. Ich greife ein Bild aus einem Bilderordner auf meinem PC, ziehe es auf das Suchfeld, und schwuppdiwupp sucht Google alle passenden Kopien im Internet. Super, kann ich nur sagen. Offenbar funktioniert die Suche nach ähnlichen Bildern tatsächlich in realtime.

Search by image: "drop image here"
Search by image: "drop image here"

Interessant: Organische Suchergebnisse für Bilder

Was ich weiterhin erstaunlich finde, ist die Art, wie Google die Ergebnisse der Funktion „Search by image“ anzeigt. Die werden nämlich nicht in der Bildersuche, sondern in der organischen Suchseite angezeigt. Und zwar in einer Darstellungsform, bei der vor jedem Ergebnis links das betreffende Bild angezeigt wird. Google hat hier also – meines Wissens erstmals – konsequent vor jedes Suchergebnis ein Bild gestellt. Es ist so eine Art Mischung aus organischer Suche und Bildersuche. Die „Ähnlichen Bilder der Universal-Onebox“ fallen da klar heraus. Sehr spannend, und vielleicht ein Fingerzeig, in welche Richtung sich die Suchergebnisse entwickeln könnten.

Search by Image: Organische Suchergebnisseite mit Thumbnails (Beispiel: Mona Lisa)
Search by Image: Organische Suchergebnisseite mit Thumbnails (Beispiel: Mona Lisa)

Die Funktion „Search by Image“ soll in den kommenden Tagen weltweit ausgerollt werden. In der englischen Suche funktioniert sie bereits. Siehe images.google.com

Weiterführende Links

 

27 Gedanken zu „Google stellt „Search by Image“ vor (drag’n drop Bildersuche)

  1. Btw: warum in dem gezeigten Beispielscreen mit der Mona Lisa „de Vinci“ steht, und warum bei dem Wikipedia-Ergebnis kein Bild angezeigt wird,…: keine Ahnung :-)

  2. Ich finde besonders bemerkenswert, daß Google nicht wie tinEye nur ähnlichen Bilder findet, sonder sogar den Inhalt „erkennt“. Die Basistechnologie dafür findet man schon etwas länger in Google-Goggles.

    Habe auch schon was über die Suche mit Bild geschrieben. :-)

  3. @Schnurpsel: ja, stimmt. Danke für den Hinweis zu Deinem Artikel, ist oben ergänzt.
    Erstaunlich, dass Google nach wie vor nicht das feature zur text-Erkennung in Bildern freischaltet. Technisch sollte das doch wirklich sehr simpel sein.

  4. Also was ich aus den Video entnehmen kann bin ich von der Funktion begeistert. Denn wenn man von irgendwas ein Foto gemacht hat, aber mehr Hintergrund Infos haben will, geht das mit Search by Image super! Tineye war aber doch eigentlich eher um Bilder zu finden die kopiert wurden, wenn ich mich recht ensinne.

    Viele Grüße
    Vincent

  5. @Vincent: ja, tinEye kann nur echte Bildkopien finden. Google ist durch seinen immensen Datenbestand sogar in der Lage, die Bildinfos mit Textinfos anzureichern. Natürlich ist die Google-Funktion für die meisten noch hilfreicher.

  6. Vielleicht kommt die Bilderkennung für Personen ja doch noch. Bisher hat Google die ja immer zurückgehalten (was sonst noch mit keinem Google-Produkt passierte).
    Und im Prinzip ist diese „Search by Image“ Suche ja nichts anderes als das. Und Facebook hat ja schon klammheimlich den nächsten Schritt gemacht und die Bilderkennung ausgerollt.

    Gibt´s da schon Infos?
    Gruß
    Moritz

  7. @Moritz: ja, genau das habe ich auch gedacht: ich bin jetzt seit fast einer Stunde am Testen – aber irgendwie funktioniert das eben doch nicht. Bei Gebäuden kann Google verschiedene Ansichten erkennen und zuordnen, bei Tieren wird es schon schwieriger, und bei Menschen klappt das praktisch gar nicht. Google findet zwar echte 1zu1 Kopien, aber den Schritt, über den ermittelten Namen andere Bilder zu zeigen, geht man dann doch nicht. Scheint mir, als hätte Google das bewusst abgeschaltet – vernünftig…

  8. Hatte vor ein paar Tagen noch Google Goggles auf Android getestet und war erstaunt was es so findet – bspw. das IKEA Bild in der Wohnung wird einwandfrei erkannt, selbst die TV-Fernbedienung wird mit Modellnummer etc. direkt erkannt.
    TinyEye ist aber dennoch ganz praktisch – ich nutze vor allem das Firefox Plugin – damit kann man mit einem Klick direkt Bilder nach Duplicates/Herkunft checken – ganz praktisch um zu sehen, bei welchen Stock-Anbieter die jeweilige Website einkauft :)

  9. Nach einem Selbstversuch muss ich allerdings warnen:
    Man sollte nicht den Fehler machen und ein Portraitbild von sich selbst hochladen, die „Optisch ähnliche Bilder“ können einen deprimieren :)

  10. Google wird immer gescheiter. Neu kann man die Koordinaten eines Gesichts eingeben und man erhält die vollständigen Ergebnisse der Person. Wie bei Facebook bereits aktiviert. Google kennt das schon lange.

  11. Also Tineye ist schon anders, zwar ähnlich aber anders. Ich werde nach wie Vor Tineye benutzen um die Quellen von Bildern herauszufinden. Google tendiert ja eher dazu ähnliche Bilder zu finden und nicht genau das gesuchte Bild.

  12. @Tadeusz
    Ich finde das mit den ähnlichen Bildern, die Google auflistet, eine interessante Sache. Da werden eben auch Treffer angezeigt, die das Ausgangsbild nur als Teil einer Bildkomposition enthalten.

    Allerdings gibt es bisweilen auf fehlerhafte Treffer, aber im Großen und Ganzen paßt es.

    Ich schreibe gleich mal noch bei schnurpsel.de was dazu…

  13. Das ist echt perfekt. Ich habe damit auf einer meiner Seiten schon viele Bilder gefunden, die einfach irgendwo geklaut wurden. So löscht man nen User gleich in weniger als 3 Minuten, echt praktisch … :-)

Kommentare sind geschlossen.

Kommentare sind geschlossen.