SEO-Kunden: Wenn der Erstkontakt zum Letzkontakt wird…

SEO-Kunden: Wenn der Erstkontakt zum Letzkontakt wird…

Dumm gelaufen!
Dumm gelaufen!

Ich betreibe nun seit einiger Zeit Bilder-Seo als Dienstleistung. Im folgenden ein Telefongespräch (sinngemäß, aus der Erinnerung). Wie üblich habe ich zunächst eine Email erhalten: „Sehr geehrter Herr Mißfeldt, in unseren Online-Shop im Bereich … haben wir viele Bilder, die bei Google nicht optimal ranken. Wir sind zwar schon gut gelistet, aber wir wollen auch mit Bildern bei den top-Keywords vorne dabei sein. URL: … Bitte unterbreiten Sie uns ein Angebot. Wenn Sie mehr Informationen benötigen, rufen Sie mich an. Mit freundlichen Grüßen…„. Soweit sogut. Als ich die Anfrage bekam, steckte ich mitten in den Vorbereitungen für eine entscheidende Zwischenabnahme. Also habe ich erst zwei Tage später dort angerufen…

Das Ganze ist natürlich anonymisiert.

Ich: Guten Tag, hier Mißfeldt. Sie haben sich per Email nach Bilder-Seo erkundigt.

Herr X: Ah, das wird ja auch mal Zeit. Entschuldigen Sie, aber es eilt bei uns. Wann können Sie anfangen?

Ich: Hmm, im Prinzip morgen. Aber die Google Bildersuche verhält sich grundsätzlich sehr träge. Da braucht man ein wenig Geduld.

Herr X: Jaja, ok. Hauptsache, zum Weihnachtsgeschäft sind unsere Produkt-Bilder online, also wenigsten die wichtigsten, und zwar auf der Hauptseite von Google ganz oben!

Ich: Sie meinen die „Universal-Search Bilder“. Dafür muss man erst einmal in der Bildersuche nach vorne kommen.

Herr X: sag ich ja. Bei der Bildersuche stehen wir ja schon ganz gut.

Ich: Können Sie mir ein Beispiel-Keyword nennen?

Herr X: Ja, zum Beispiel die Suchkombination: moneykey-key-Kleinstadtname.

Ich schaue mir das sofort an. Tatsächlich, Bild vorne – oh Wunder. Ansonsten allerdings keine relevante Begriffe, bei denen auch nur ein Bild von denen unter den Top100 auftaucht.

Ich: Ok. Aha. Naja, unter der Kombination werden aber keine Bilder auf der Google Suche gezeigt.

Herr X: Deswegen frage ich ja an. Können Sie das mal so optimieren, dass da auch Bilder im Kasten gezeigt werden?

Ich: Sie meinen, eine Universal-Search-Integration bei der Keyword-Kombination? Nein, ich kann leider den Google-Algorithmus nicht verändern. Bei keyword-Kombinationen mit drei Begriffen kommt es nur sehr selten vor, wenn überhaupt, dass Bilder als Universal-Search-Integration angezeigt werden.

Herr X: Na, dann müssen Sie das eben irgendwie manipulieren. Ich will da meine Produkte vorne haben.

Ich: Das kann nicht beeinflussen, wann Universal-Search-Bilder angezeigt werden und wann nicht.

Herr X: Ich denke, Sie sind Bilder-Seo. Hähä… Na gut, das können Sie also nicht. Können Sie denn überhaupt Bilder in diesem Universal-Search-Kasten vorne platzieren?

Ich: Entscheidend ist, dass die Bilder in der Bildersuche nach vorne kommen. Den Sprung in die Universal Search schaffen in aller Regel nur Bilder, die unter den top10 der Bildersuche zu finden sind. Aber wie gesagt: auf der normalen Websuche werden Bilder nur bei Keywords ohne lokalen Bezug angezeigt. Auf jeden Fall müssen wir Ihre Bilder erst einmal in der Bildersuche nach vorne bringen.

Herr X: Wir haben mit Seos schon schlechte Erfahrung gemacht. Sind ihre Maßnahmen denn auch sauber und Google-konform?

Ich: Selbstverständlich. Da bislang nur sehr wenige auf Bilder optimieren, kann man da ohne viel Aufwand eine ganze Menge erreichen.

Herr X: Ja, ja, das hab ich schon gehört. Was würden Sie denn konkret machen? Irgendwelche Russenlinks? Hähähä…

Ich: Nein nein, das nützt bei Bildern sowieso nichts bzw. ist sogar kontra-produktiv, weil Bilder von russischen Seiten inzwischen auch in der deutschen Google-Bildersuche auftauchen. Da würde solche Hotlinks nur den Traffic nach Russland umleiten.

Herr X: Oha, ja, hab ich mir schon gedacht. Was würden Sie denn sonst prinzipiell machen.

Ich: Das kleine Bild auf Ihrer Produkt-Seite sollte auf keinen Fall immer nur diesen Flash-Film verlinken. [Anm.: Bei Klick öffnet sich stets ein Flash-Film, in dem das „echte“ Bild angezeigt wird wird.] Bilder, die in Flash-Filmen vorgestellt werden, werden von Google nicht indexiert.

Herr X: Klar. Sehen Sie, dass hatte ich meinen Programmierern damals auch gesagt, aber die haben mir versichert, dass das gut funktioniert. Die Deppen. Nur gut, dass ich Sie jetzt mit ins Boot hole. Haben die denn noch mehr Fehler gemacht?

Ich: Hmm. Wie heißen Ihre Bilder denn eigentlich, den Dateinamen meine ich? Die Thumbnails haben alle so kryptische Namen. Die Bilder sollten mit sprechende Dateinamen vorliegen…

Herr X: Oh nein nein, das geht nicht. Unser CMS lässt das nicht zu.

Ich: Ah, ok. Dann sollten die Bilder wenigstens einen Alt-Text bekommen.

Herr X: Wieso das? Ich denk, das ist für Sehbehinderte. Wer blind ist, kauft unsere Produkte sowieso nicht …

Ich: Sie sollten bedenken, dass der Google-Bot auch blind ist. Der Alt-Text ist sehr wichtig.

Herr X: Sie meinen, der Alt-Text ist alles, was Sie als Bilder-Seo anbieten?

Ich: Natürlich nicht. Aber er ist neben dem Dateinamen sehr wichtig.

Herr X: Jaja, aber was würden Sie sonst noch machen?

Ich: Unter ihren Bildern steht immer: „Artikel vergrößern“. Da sollte man vielleicht mal den Produktnamen hinschreiben.

Herr X: Ach ja. Ok, das hatten wir sowieso schon vor. Wenn ich Ihnen den Auftrag nun gebe, was würden Sie noch machen?

Ich: Hm, man sollte auch innerhalb des Shops Bilder verlinken. Also, ein oder zwei Thumbnails auf jeder Produktseite.

Herr X: Ja, das weiß ich schon. Sonst noch was?

Ich: Na, das was ich Ihnen gesagt habe, würde schon einiges bringen. Darüber hinaus muss ich mir die Seite jetzt erst einmal etwas gründlicher anschauen.

Herr X: Ok. Was würde das denn ungefähr kosten? Und was liefern Sie dafür?

Ich: Naja, so über den Daumen ca. … Eur für den Bericht. Der enthält die Analyse des Status Quo und konkrete Optimierungsmaßnahmen inkl. Begründung.

Herr X: Wissen Sie, was Sie mir erzählt haben, weiß ich sowieso schon alles. Naja, Sie sind ja ganz nett, ich überleg es mir noch einmal. Tschüss.

Heute schaue ich mir die Seite an. Bis auf die sprechenden Dateinamen alles umgesetzt. Flash rausgeworfen, große Bilder direkt verlinkt, alle Bilder mit Alt-Text, Produktname direkt unter dem Bild. … Bin ich ein Esel? Kennt ihr das?

Naja, wenn ich ehrlich bin, will ich solche Kunden gar nicht haben…

Dumm gelaufen (Seo-Erstkontakt)
Dumm gelaufen (Seo-Erstkontakt)

57 Gedanken zu „SEO-Kunden: Wenn der Erstkontakt zum Letzkontakt wird…

  1. Hallo Martin,
    wenn einem das nicht so bekannt vorkommen würde, dann müsste man da echt herzhaft drüber lachen.
    Solche Anrufe kenne ich allerdings auch – da muss man immer irgendwie die Waage halten zwischen „Kompetenz vermitteln“ und „den Optimierungsreport nicht unbezahlt machen“. Aber solche unpotenziellen Kunden gehören wohl zum Alltag :)
    Schön, dass du Dir die Mühe gemacht hast, das so ausführlich zu schreiben.
    -sebastian

  2. hehe.. besser so..
    Jemand der schon alles weiß und kann nimmt dich sowieso nicht ernst, stellt deine Kompetenz in Frage und du darfst deinem Geld hinter her rennen.
    Ne danke, dem, und vor allem dir, hast du so schon mehr geholfen als du es aktiv jemals hättest schaffen können.
    Und das Beste.. ein netter Artikel für den Blog ist auch dabei. :)

  3. Auf so Leute, kannst du doch eh verzichten. Mit der Umsetzung deiner Punkte, haben die vieleicht eine Basis geschaffen, aber ohne tiefer gehende SEO-Kenntnisse werden die Ihre Bilder, für konkurrenzstarke Keys, wohl kaum in die Universal Search bekommen.

    Und Bilder/Video SEO ist nochmal eine eigene Disziplin für sich, meiner Meinung nach.

    Grüße

    Maxim

  4. Zum Glück keine Realsatire sondern Realität. Kunden werden schlauer, sie waren nie doof sondern unerfahren. In Zukunft werden viele Seiteninhaber das von Seagenturen angebotene Optimierungsgedöns, auf Hauptschulniveau, selbst umsetzen, und den so genannten SEOs den Mittelfinger zeigen.

  5. Jetzt sollten aber wirklich alle die Basics der Bilder-SEO kennen ;-) Sehr realistische „Gesprächsaufzeichnung“ und leider das Problem aller Wissensdienstleister: Ist das Know-how erstmal unter Beweis gestellt, kann der potenzielle Auftraggeber auch im DIY-Verfahren umsetzen. Aber wenn man das nicht riskieren will, sollte man dann konsequenter Weise nicht auch auf Online-Tipps verzichten? Oder es zumindest bei den (allgemeinen) Tipps, die man auf der Website bereits gegeben hat, belassen?

  6. Das kenne ich nur zu gut ;) Bequatschen einen 3 Stunden am Telefon und machen später alles selber, soweit es möglich ist. Ist nur lustig wenn im Nachhinein alles voll in die Hose geht.

    PS: Unter dem großen Bild ganz unten hat sich ein Tippfehler eingeschleust „Dumm gelaufen (Seo-Erstkont_e_kt)“.

  7. Ohja – sowas in der Art ist mir auch schon mal passiert. Seitdem bin ich da sehr vorsichtig geworden, was Auskünfte zwischen Tür und Angel angeht.

  8. @Major: das ändert ja nichts. Ob schriftlich oder am Telefon. Wenn der sich hinstellt und sagt, das hätte er sowieso schon machen wollen…

    @Maxim: ja, stimmt. Das Problem ist nur: die meisten haben die Basics überhaupt noch nicht umgesetzt. Was soll man da machen? Kann man die Basics überhaupt noch als Leistung verkaufen?

    Ich glaube, ich werde alle Anfrage erst mal auf meinen „Bilder-Seo-Basics-Artikel“ umleiten. Und wer dann noch mehr will, kann sich ja melden…

  9. So etwas kenne ich leider auch. Ich verrate deshalb vor Auftragserteilung gar keine Einzelheiten mehr. Das Problem ist heute auch, dass jeder Internetnutzer meint, er hätte auch Ahnung von SEO, dabei stimmt das natürlich nicht und oft werden mit Halbwissen dann schlimme Fehler bei der Optimierung einer Webseite gemacht.

  10. Wenn ein potentieller Kunde am Telefon schon angeblich alles weiß und im Detail wissen will was man noch machen will (was er aber auch schon alles kennt) kann man davon ausgehen, dass er einen nie beauftragen will. Würde mich nicht wundern, wenn der so dreist wäre und in 2-3 Wochen erneut anfragt, nach dem Motto „Wir haben und für Sie entschieden und schon mal eine Grundlage für Sie geschaffen“ nur weil diese Erstmaßnahmen nicht das erreicht haben, was er sich erwünscht hatte!

    Diese Art „Ich merk mir nun alles und dann Sche**e ich auf den“ habe ich auch schon mal zu spüren bekommen
    Es war noch in meinem alten Job, aber als das Gerät dann defekt war und Support gewünscht war, habe ich auch gesagt (sinngemäß) „Ja dann geh zu der Billigmarke wo du den Mist gekauft hast, und hol dir da den Support“

    Da kann man nur froh sein, dass man diesen Kunden nicht bekommen hat.

  11. Daily Business. Sei froh, dass das nur ein Telefonat war. Wir saßen schon sehr häufig bei Kunden stundenlang rum, haben fröhlich vor uns hin erzählt und am Ende gab es dann ein „tja, wir melden uns dann. Aber jetzt haben wir erst mal ein halbes Jahr zu tun, das alles umzusetzen“.

    Man hat die Wahl, entweder eitel mit dem Wissen haushalten (was ich irgendwie nicht richtig kann) oder nur noch Geld von denen bekommen, die fair sind – und den Schwachmaten kostenlose Beratung zu liefern.

    Irgendwie eine Zwickmühle. Aber zum Glück gibt es auch ’ne Menge fairer Geschäftspartner mit denen die Zusammenarbeit richtig viel Spaß macht. Und irgendwann erkennt man die recht schnell….

  12. Wenn es schon reicht, 5 Ratschläge zu beherzigen um nennenswerten Erfolg in der Bildersuche zu erreichen, dann ist wohl auch verständlich, warum jemand dafür nicht zahlen mag.
    Andererseits wäre es die Aufgabe in einem Vertriebsgespräch dem Gesprächspartner eben klarzumachen, dass es weit mehr als diese 5 Tipps bedarf, um erfolgreich zu sein.

  13. Wissen kann sich jeder aneignen der Google buchstabieren kann. Erfahrung hingegen kostet viel Zeit, Nerven und doppelt soviel Fehlschläge.
    „Gute“ Kunden wissen zu schätzen das Sie nicht „nur“ Wissen mitgeteilt bekommen, sondern vielmehr Lösungen erhalten. „Gute“ Kunden sollte es meiner Meinung nach viel häufiger geben, ich finde das toll wenn ich mich tatsächlich unterhalten kann und nicht nur irgend etwas diktiere. Vor allem aber, läuft der Interessent mit Hintergrundwissen nicht Gefahr auf Angebote wie „Für fünf mille stehse oben !“ herein zu fallen und ist anschließend derart angepisst das er den ganzen Geschäftszweig zur Hölle wünscht.
    Von daher, im ersten Moment ärgerlich, im nachhinein bestimmt die bessere Alternative wie das Gespräch gelaufen ist.

  14. Das Gespräch gehört eingerahmt – sehr schön. Dass du es überhaupt so lange durchgehalten hast :J. Ist aber nicht nur im SEO Bereich so, dass Kunden meinen es besser zu wissen und am Ende beim Nennen des Preises den falschen Ton treffen. Derartige Kunden braucht die Welt nicht. Nun ja, unser CMS lässt es ja nicht zu – ich find’s toll ;

  15. @Robert: das zu sagen hatte ich gar keine Gelegenheit mehr.
    Aber Du hast schon Recht. Wenn die Shops und andere Websites die Basics korrekt umsetzen würden, hätten sie schon 70 – 80% des Optimierungspotentials ausgeschöpft. Alles weitere ist dann Einzelfall-abhängig.

    Mich nervt nur, dass man in so einem Gespräch den (angeblichen) Kunden vorgaukelt.

  16. Das ist doch heutzutage Gang und Gebe, dass man über Telefon ausspioniert wird.
    Aber ich sag mal so, man macht den fehler einmal und nie wieder.
    Wenn der Typ eh keine Ahnung hatte, wird er mit seinem Geschäft sowieso nicht weit kommen. Zumal er ja nur einen kleinen Teil erfahren konnte, was er vermutlich nicht zu wissen scheint :D

    Ärgerlich ist es natürlich, aber du hast dir ja nun auch keinen Zacken aus der Krone gebrochen^^

  17. Ich glaube, da liegt auch so ein bisschen das Problem bei Bilder SEO. Dennoch finde ich, dass der Kunde bisher nur die Grundoptimierung durchgeführt hat, die zwar schon einige Probleme behebt aber nicht alle.

    Wie schon in deinem Text, wurden ja keine Dateinamen zugelassen, die eigentlich ja sehr wichtig sind. Deshalb könnte man ja sagen, dass man die auslagert bzw. wo anders hochlädt (Zensiert für den Kunden!!^^)

    Bilder SEO ist nicht nur Alt-Text und Bezeichnung. Vor allem dauert es eben, bis man die Erfolge sieht und das mit der UniversalBox ist ja wohl mal der Knaller…Martin der Künstler manipuliert den Algo für so eine Box.

    Ich frage mich allerdings, warum er dich angerufen hat, da sehr viel auch hier auf der Seite steht, siehe Bilder optimieren.

    Ich glaube jetzt weißt der Kunde zwar wo der Hase lang läuft, aber nicht wie er ins Ziel kommt :)

    Danke Martin für so einen doch recht offenen Bericht.

    Gruß

    Mirco

  18. Hi Martin,

    mit 15-jähriger Agentur- und Unternehmererfahrung möchte ich Dir gerne einen Tipp geben.

    Dein o.g. (Nicht)kunde ist doof. Daraus lässt sich aber überhaupt nicht schließen, dass alle oder viele Kunden doof sind. Der Schluss wäre fatal und würde Dein Service-orientiertes Verhalten gegenüber den allgemein fairen Kunden versauen.

    Also: Lass Dich von Einzelfällen nicht irritieren.

    Weiter geht’s …

    Stefan

  19. @Mirco: pssst :-)

    @Stefan: ja, danke. Ich habe tatsächlich auch im Seo-Bereich bereits einige gute Erfahrungen gemacht. Das fällt bei so einem Artikel natürlich hinten runter.
    Ich habe das ja sowieso nur aufgeschrieben, weil es im Grunde recht witzig ist…

  20. Hey Martin,

    operatives Wissen kann meinetwegen jeder kostenlos haben. Deutlich interessanter wird es, wenn es um Strategien, Architekturen, Wechselwirkungen und intensive Erfahrungswerte geht:

    Die lassen sich weder am Telefon ausplaudern, noch schnell mal 1:1 kopieren.

    Lass den Kunden mit seiner einmaligen Aktion laufen. Die Wirkung operativer Aktivitäten ist endlich, vor allem mit Hinblick auf die Mitbewerber. Spätestens wenn es bei ihm dann um das Thema „Nachhaltigkeit“ geht, wird er wieder einen Berater suchen …

    Beste Grüße aus dem Bahnhofsländle,

    Karl

  21. Hmmm, das ist immer schwierig SEO lässt sich einfach nicht nachvollziehen für den Kunden erst recht nicht. Es gibt wirklich auch wenig SEOs die das Thema sauber aufziehen. Das größste Problem als Kunde ist eigentlich, dass ein SEO-Mensch viele Kunden hat und unterschiedliche Projekte betreut. Oft baut er dann zentral Satelittenseiten auf und packt alle seine Projekte rein. Irgendwann weist du dann ganz genau welche Kunden dein SEO hat, wenn neben allen deiner Backlinks auch noch der Ed Hardy Shop von Hintergimpern und die Versicherungs-Lead-Seite verlinkt wird.

  22. Hallo Martin,

    tja. Das kennt wohl jeder und trifft fast alle „Know-How“ Bereiche, nicht nur SEO. Höhepunkt ist, wenn man dort sitzt, erste Verbesserungen vorstellt, ein Angebot schreibt und dann per Telefon dauernd Nachfragen kommen, was man noch optimiert um weitere Tipps abzustauben.

    Stell doch spaßeshalber eine Rechnung über 15 Minuten Telefonsupport ;-).
    Letztendlich fehlt dem Kunden doch eh das weitere Know-How um ganz nach vorne zu kommen.

    Grüße

  23. autsch, aber ich denke ein derartiges oder ähnliches Gespräch hat jeder SEO-Dienstleister schon einmal geführt.
    Das Problem ist ja, selbst wenn man das Gefühl hat oder sich sogar sicher ist, dass der Anrufer nur Wissen abgreifen und niemals Kunde werden will, kann man das Gespräch nicht so ohne weiteres einfach beenden.
    Naja Kopf hoch, die guten Kunden kommen und der ehrliche Dienstleister setzt sich durch :)

  24. Scheisse Martin, ich wusste gerade nicht ob ich lachen sollte, oder weinen. Was ein Senf.

    1) ich würde den Typen direkt auf die Schüppe nehmen – wie Du schon sachtest „solche Kunden will ich eh nicht“.

    Argh .. eigentlich wollte ich noch mehr schreiben – aber das würde in Lästern ausarten. Wie dem auch sei Martin, scheiss drauf … und sei nicht immer so nett ..;)

    Cya
    Seba

  25. Das ist mir zu Beginn im Bereich SEO Consulting auch ab und an mal passiert. Mit der Zeit wirst du besser erkennen, ab wann eine Grenze gezogen werden muss ;).

  26. Diese Situation kenne ich leider auch, hab schon überlegt mal eine „Telefon“-Beratungsrechnung zu stellen und auf eine Reaktion zu warten, zur Not kann man die immernoch als Gutschrift ausweisen.

    Es gibt bei Youtube auch eine recht amüsante, aber leider realistische Serie von kleinen Videos.

    Einfach mal nach ?v=VfprIxNfCjk schauen, oder Web Designer vs Client – Make my website for free etc. suchen, köstlich aber wahr.

  27. Gibt es nicht nir bei den SEOs, sondern bei allen Beratungsdienstleistern. Da muss man einfach (hört sich einfach an…) einen Punkt setzen und sagen, dass das Teil der Beratung ist, und man ja noch keinen Vertrag habe. Ich kenne Fälle, da hat sich zwischen Beratern und potentiellem Kunde ein regelmäßiges Know-How-Plauderstündchen entwickelt, ohne dass jemals ein Euro geflossen wäre.

  28. „Bitte unterbreiten Sie uns ein Angebot. Wenn Sie mehr Informationen benötigen, rufen Sie mich an“

    Wenn jemand bei unvollständiger Sachlage für relativ komplexe Aufgaben gleich ein Angebot haben möchte, sollte man das als erstes Warnzeichen ansehen ;-)

    „Schlaue“ Interessenten würden fragen: Welche weiteren Informationen benötigen Sie, um mir ein Angebot zu unterbreiten?

  29. Jepp … das kenne ich auch. Es gibt auch „Kunden“, die in dieser Art des Aushorchens sehr geschickt sind ;-) Mit der Zeit lernt man aber, diesen Kundentyp zu erkennen. Die „Kaltherzigkeit“, an dieser Stelle das Gespräch auslaufen lassen zu können, muss man sich dann in hartem Training selber beibringen. Unter all den vielen Erstkontakten, die man am Telefon erlebt, sind derlei Typen aber die Ausnahme.

  30. Wer kennt sie nicht, SOLCHE Kunden? Das blöde dabei ist, daß die immer und immer wieder damit durchkommen und deshalb annehmen, das sei ganz normal und total clever.

  31. Es ist ein richtiger Trost, dass es anderen offensichtlich ebenso ergeht. Neben diesen SEO-Know-how-Saugern kenne ich noch die Art Anrufer, die mir alles über Videos auf Webseiten aus der Nase ziehen (wollen), um dann anschließend selbst mit ihrer Handycam einen Erfolgsfilm, Imagefilm oder Produktfilm selber drehen. Und schneiden!

  32. Wie gut ich das (aus anderen Arbeitsbereichen) kenne. Man führt im Kundenkontakt letztendlich immer die gleiche Diskussion. Da hilft nur, auf den einzelnen Auftrag nicht angewiesen zu sein … ;)

  33. Wo ist denn hier das Problem? Die Infos könnte sich der Kunde ja auch aus dem Web ziehen.

    Die eigentliche Kernfrage wäre doch eher, wie viel Zeit muss der Kunde in die Umsetzung investieren?
    Wenn der SEO realistische Preise für seine Tätigkeit verlangt, fährt jeder Kunde bei einer externen Vergabe besser. Und sicherer ist es noch dazu.

  34. Tja zum Glück sind ja nicht alle Kunden so. Aber letzlich wird dieser Kunde ohne eine weitere Beratung bzw. professionelle Unterstützung nicht auskommen.
    Nur wahrscheinlich hat er das noch nicht gemerkt.
    Vielleicht meldet er sich ja nochmals. Nur wie geht man dann mit solchem Kunden um?

  35. Armer Martin. Gibt einen schönen Internet Begriff dafür: Owned! Lass Dich nicht ärgern, der nächste (gute) Kunde kommt bestimmt!
    Gruß, Marcell

  36. Man sollte tatsächlich über jeden dieser Kunden froh sein, den man nicht bekommt. Schon am ersten Telefongespräch ist deutlich absehbar, in welche Richtung es später gehen würde. Und wenn er sich nicht schämt, telefonisch besprochene Optimierungsmaßnahmen direkt im Nachgang auf der Seite umzusetzen, würde er sich auch gewiss nicht schämen, die Rechnung nicht zu bezahlen oder Geld zurückzufordern…

  37. Hallo Martin,

    sehr hübsches, leider treffendes und insofern etwas bitteres Telefonatsprotokoll, auf das ich übrigens gerade aus dem Leserservice-Partner-Blog verwiesen habe, auch wegen der „Bilder-SEO-Tipps“.

    Vielleicht als kleines Schmankerl zum Wochenende hier für alle Webworker der Hinweis auf ein passendes Video „Web-Design-Kunden im Alltag“, heute auf http://www.leserservice-partner.de (Startseite), sonst im Bereich „Affiliate World“ oder auf YouTube. Ich fand das Video sehr lustig (und ähnlich bitter ;-)).

    Schönes Wochenende!
    Dorothee

    P.S. Links werden in Kommentaren ja nicht so gern gesehen, insofern kannst Du natürlich alle auch rauswerfen. Der genaue Link zu Video und Artikel wäre dieser:
    http://www.leserservice-partner.de/artikel/2010/zum-wochenende-allerletzte-seo-und-web-design-kunden-unter-sich-mit-tipps-fur-bilder-seo/

  38. Schon eine Sauerei, was da betrieben wird. Halt die Ohren steif – niemand möchte auf Dauer mit solchen Menschen arbeiten!

  39. Ja das ist mehr oder weniger leider normal. Bei dir ging es nur um ein Telefonat. Ich habe mal eine komplette Präsi für ein recht großes IT Unternehmen gemacht und alle möglichen Fehler aufgelistet die auf der Homepage gemacht wurden. Und was macht der Vorstand? Schreibt sich alles mit was ich so erzähle und lässt es dann von einer anderen Firma für ein paar Euros umsetzen. Ich mache jetzt keine Analyse mehr ohne ein Endgeld.

  40. Sowas kenne ich aus Kundengesprächen ebenfalls und das sowie das mangelnde Langfristdenken vieler Kunden ist der Grund, weshalb wir in unserer Firma nur Eigenprojekte realisieren und betreuen. Da gibt es keinen Wissensabfluss an Dritte.

  41. Ist das dreist. So Leute gehören doch an den Onlinepranger. Haben die eine Ecke, wo man Erfahrungen posten kann?

  42. Hi Martin,
    habs erst jetzt gelesen. Oh mann! Sei froh, dass Du diesen Idioten los bist. Ich bezweifele, dass er Dir in Zukunft Freude bereitet hat. Aber auch ein bisschen Deine eigene Schuld, wenn ich sowas raushöre mache ich nach der 2 Frage Schluss und sage folgendes:

    „Wissen Sie, SEO und vorallem Bilder SEO ist hochkompliziert. Ich habe mir alle Techniken in den letzten Jahren angeignet und habe sie perfektioniert. Der Vorteil für Sie ist, dass es funktioniert und Sie bessere Rankings, Mehr Umsatz, Mehr Kunden und Mehr Gewinn dadurch bekommen.“

    Wenn Du solche Blödköppe hast musst Du halt auch in den Modus wechseln! Immer auf Empfängerhorizont arbeiten Martin, Bist viel zu gutmütig :-)

    Guten Rutsch!

  43. Unglaubliche Beispiele, die doch leider wahr sind und wer ist schuld? Das kursierende Halbwissen, online UND offline.

  44. Ich finde es sehr gut das dieser Artikel eingestellt wurde. Leider kommt es besonders bei Dienstleistungen häufig vor das Kunden nach Angeboten fragen um so scheinbar beiläufig Anleitungen kostenlos zu bekommen. In vielen Fällen läuft die Umsetzung dann ganz gewaltig schief. Es gehört viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl dazu richtig einzuschätzen was und vor allem wie viel man kostenlos erklärt. Eine gute Variante wäre beispielsweise erst einmal ein gebührenpflichtiges Beratungsgespräch zu vereinbaren und sofort zu garantieren das dies im Falle eines Auftrages verrechnet wird. Somit hätte man in einem solchen Fall wenigstens noch etwas „Kleingeld“ für die Beratung verdient. Früher wurde ich immer zu Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft erzogen. Es ärgert mich sehr stark das genau diese beiden Eigenschaften in der heutigen Gesellschaft immer wieder von solchen „Kunden“ bestraft werden.

  45. Super Artikel.

    Nervige Kunden hatte ich auch bereits.

    Sie suchen TOP SEO für nicht mehr als einen Appel und ein Ei. Lächerlich.
    In solchen Fällen bin ich froh, dass sich solche Kunden dann fast nie für das SEO Projekt entscheiden, wer weiß warum.

    mfg
    chris

  46. Solche Kunden sind wirklich schrecklich. Bei mir fragte mal jemand bezüglich einer ganz großen Optimierung an, welche aber ein Budget von 300,- € monatlich nicht überschreiten sollte – außerdem noch den ersten Monat Gratis. Die Erfahrung des Kunden würden sich bislang auf Adwords beschränken, er hätte aber schon sehr schlechte Erfahrungen mit schwarzen Seo Schafen gemacht. Ich fragte dann erst einmal, wie er auf 300,- € monatlich käme, da sich über Adwords zu Money-Keys damit ja auch nicht allzu viel anstellen lässt. Außerdem versuchte ich, ihm zu verdeutlichen, dass sich bei einer langfristigen Suchmaschinenoptimierung die gewünschten Erfolge oftmals auch nicht schon nach ein, zwei, drei Monaten einstellen lassen. Ich weis bis heute noch nicht genau, was er sich überhaupt vorstellte. Ich hörte seitdem aber nie wieder was von ihm – was im Nachhinein wohl auch besser so ist ;-)

    Ich nehme an, hätte ich mich darauf eingelassen, hätte ich Grundkonzept, Analysen, einen Monat Arbeit etc. völlig für Lau hineingesteckt. Da lässt sich nur sagen: Nicht nur unter Seos, sondern auch unter potentiellen Kunden existieren schwarze Schafe ;-)

  47. Hmmm…das Kenne ich! Irgendwann haben wir dann alle eine Kostenpflichtige Hotline. Dann wird alles gut!!
    Vielen Dank für dein ausführliches Gesprächsprotokoll.
    Bleibe deiner Ehrlichkeit treu, die guten Kunden wissen das zu schätzen.

  48. Ich selbst interessiere mich aus beruflichen Gründen ebenfalls immer für neue SEO-Erkenntnisse. Bilderoptimierung scheint mir dabei tatsächlich ein eher stiefmütterlich behandeltes Thema zu sein. Von daher danke ich dir für die Ausführungen in deinem nachgestellten Gespräch.

    Zum Thema: Kunden, bzw. Kundenanfragen die sich im nachhinein als reine „Informationsgespräche“ erweisen kennen wir doch alle, egal aus welcher Branche. Persönlich habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass Kunden, die sich zwar beraten lassen, sich danach aber versuchen selbst zu helfen oder zu (Billig-)Konkurrenten gehen, später, wenn es schiefgegangen ist, die treuesten und reumütigsten Kunden werden. ;-)

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