Das Märchen vom guten Content
Es war einmal ein lustiger Märchenerzähler. Der arbeitete bei einer großen Suchmaschine. Seine Aufgabe bestand darin, anderen zu erklären, was sie dürfen und was nicht. Aber leider haben sich die Zuhörer nie richtig daran gehalten. Im Gegenteil: Sie haben gemacht, was sie wollten. Da wurde der Geschichtenerzähler böse – aber das hat auch nichts genutzt. Also hat sich der pfiffige Geschichtenerzähler überlegt: wenn sie sich nicht daran halten, was man ihnen verbietet, dann stellt man es eben positiv dar. Und er hat sich das Märchen vom „guten Content“ ausgedacht.
Natürlich ist Matt Cutts gemeint, Googles Flüstertüte in der Seosphäre. In diesem Artikel geht es um guten Content – bzw. um den Unsinn, der hinter dieser Floskel steckt.
Seit einigen Monaten werden fast alle Fragen nach „Was ist Seo 2013“ mit „Guter Content“ beantwortet. Ich kann das nicht mehr hören. Was für ein Schwachsinn. Eine ganze Szene hat das nichtssagende Wording von Google gefressen und kaut es wieder – ohne darüber nachzudenken. Hat sich denn vorher niemand über seinen Content Gedanken gemacht? Und hat Google nun etwa einen „Rankingfaktor Guter Content“ im Algorithmus? Alles Quatsch. Es ist Zeit, das alles mal richtig einzuordnen.
Der Begriff „Guter Content“, so wie Matt Cutts ihn verwendet, kann zwei Dinge sein:
- Entweder alles, was nicht total grottig, automatisert übersetzt, geklaut ist. Kurz alles, was nicht vollkommen schwachsinnig ist.
- Oder alles, was viele positive Usersignale sendet.
Nicht mehr und nicht weniger. Zu den Punkten im Einzelnen.
Ist nicht-grottig gleich gut?!
Es ist eine hartnäckige und dummen Fehleinschätzung, dass Seo nichts anderes im Sinne hätte, als vollkommen irrelevanten, schwachsinnigen Content auf Position 1 zu hieven. Die Tatsache, dass es eine Zeitlang ein paar solcher Bestrebungen gab, bedeutet ja noch lange nicht, dass alle so arbeiten würden. Im Gegenteil, eigentlich begrüßen fast alle die Panda- und Pinguin-Updates, mit denen solche Nullnummern endlich aus dem Index verbannt werden. Mit „gutem Content“ hat das aber noch lange nichts zu tun.
Alles, was die User gut finden
Aus dieser Formulierung wird deutlich, dass Google keine Ahnung davon hat, was guter Content ist. Ich habe das schon mehrfach hier im Blog thematisiert, siehe z.B. „Das Prinzip der Empfehlung„. Google kann Qualität überhaupt nicht messen. Der Algorithmus wird immer darauf angewiesen sein, unterschiedliche Signal zu messen, zu vergleichen und zu gewichten. Es macht daher aus Seo-Sicht überhaupt keinen Sinn, sich hinter dem Begriff „guter Content“ zu verstecken. Stattdessen sollte man besser wieder über die konkreten Signale nachdenken. Was können Signale sein, aus denen Google Qualität ableiten könnte?
Interne Signale für Content-Qualität
- Umfangreicher Text (?)
- Viele Medien (Bilder, Videos etc)
- Häufige Verwendung des Keywords in Title, Text, Medien, ausgehende Links etc.
- WDF*IDF (Vergleich der Keyword-Dichte mit anderen Seiten)
- Synonyme
- … (siehe dazu auch: Die optimale Website)
- Verweildauer / Absprungrate (bzw. „Rücksprungrate“)
Externe Signale für Content-Qualität
- Social-Signals (+1, Likes, Retweets, Sharing, etc)
- Anzahl der Kommentare (wenns ein Blogpost ist)
- Anzahl der Links auf den Artikel / die Seite (!)
- …
Meta-Signale
- Autorität der Domain
- Trust der Domain
- Brand-Status der Domain
- Domain-Pop
- …
Ich weiß, es fehlen viele. Was ich eigentlich sagen will: da ist nichts Neues bei. Guter Content ist überhaupt kein Seo-Begriff. Es ist eine larifari-wischiwaschi-Floskel. Es wird Zeit, mal wieder über wesentliche Fragen nachzudenken, statt sich von Matt das Hirn vernebeln zu lassen. Um guten Content zu identifizieren, benutzt Google genau die Signal, die auch vor diesem unsäglichen Begriff von Bedeutung waren – eben hauptsächlich Backlinks.
Weiterlesen
- Exemplarischer Aufbau eines neuen Projektes
-
Content-Qualität: der Unterschied zwischen “Meinung” und “Google”
52 Gedanken zu „Das Märchen vom guten Content“
Hallo Martin,
vielen Dank für diese klaren Worte! Ich war schon kurz davor ein virtuelles Phrasenschwein zu installieren auf das ich dann alle Texte mit der Phrase „good content = gutes Ranking“ hätte verweisen können. Nun kann ich einfach auf Deinen Text verweisen…
VG, Marcus
Würde ich genau so unterschreiben.
Hi Martin,
ist doch eigentlich logisch ;-) Google kann gar nicht herausfinden, ob ein Text gut oder schlecht ist. Nur durch irgendwelche Parameter und Signale wird der Maschine klar, dass dieser Text wirklich was zu sagen hat. Ergänzend würde ich noch die Verweildauer und Bounce Rate der Seite hinzufügen. All diese Signale versuchen etwas über den Content auszusagen. Letztlich entscheidet aber jeder User individuell, ob er ihn gut oder schlecht findet.
Wir müssen uns einfach nur an die Fakten halten ;)
Danke, stimmt natürlich. Habe ich oben noch ergänzt.
Die Verweildauer und Bounce Rate kann Google allerdings nicht als starkes Kriterium verwenden. Bei Webseiten ohne „Google Analytics“ oder sonstige Google-Tools haben sie schlicht keine Daten. Und so ist dann auch kein korrekter Vergleich bzw. eine korrekte Einordnung möglich. Wichtiger ist dann schon eher Markenbildung, also Suchanfragen mit dem Markennamen neben den harten Keywords.
jepp. Die spannende Frage ist: wenn man die Signale mal kritisch hinterfragt – was bleibt?!
DANKE! Sehr guter Post! Mir geht das Gesäusel auch ziemlich auf die Nerven! Das einzig Positive an der ganze Geschichte ist doch, dass sich viele Seiten mal hinterfragen und gucken, ob der Content noch „gut“ ist. Nach dem Motto, ist das „guter Content“ oder kann evtl. die ganze Seite weg?
Das ist zum Beispiel eine interessante Frage: wie kann man selber ermitteln, wie gut der eigene Content ist? Die persönliche Meinung des Webmasters ist wohl ziemlich irrelevant, denke ich. Dafür müsste man erst einmal belastbare Kriterien aufstellen.
„Guter Content“ ist aus meiner Sicht ein journalistischer Begriff. Gut ist ein Artikel, wenn er die Fragen der Leser beantwortet, ein bekanntes Thema unter neuem Blickwinkel betrachtet oder völlig neue Fragen aufwirft unsd vielleicht auch passende Antworten dazu gibt. Oder halt Diskussionen zu einem Thema anstößt. Der „gute Content“ ist also nur für die Menschen gut, die ihn lesen sollen. Was die Maschine Google betrifft, muss die die entsprechenden Signale, die im Artikel genannt werden, messen und in den Algorithmus einspeisen. Wenn die Leser den Artikel gut finden, dann gibt es halt mehr Backlinks, Soziale Signale, eine höhere Verweildauer, eine geringere Bouncerate etc. Guter Content ist also EINE von mehreren Voraussetzungen für ein gutes Ranking. Aus meiner Sicht aber eine wichtige, bei all dem Schrott, dem man im Internet liest…
ok, würde ich auch so unterschreiben, nur bei „Viele Medien“ bin ich mir nicht sicher. Und bei „Social-Signals“ gibt es mehr als die aufgeführten, wenn auch mit „etc“ bereits angedeutet.
Igor
ja, wie viele Medien wann gut sind, variiert sicherlich von Keyword zu Keyword.
Bei den Social Signals stellt sich nach wie vor die Frage, inwiefern die überhaupt das Ranking beeinflussen (und wenn „indirekt“: über welchen Weg?)
sehr genial geschrieben!
danke dafür Martin
Ich habe diese Aussage von Matt Cutts immer so interpretiert, dass man nicht für die Suchmaschine optimieren soll, sondern für den Nutzer. Für mich als Blogger heißt das zum Beispiel, dass ich mit für den Nutzer interessanten und nützlichen Artikeln (also mit gutem Content) sehr wahrscheinlich auch ein gutes Ranking erziehlen kann. Dies hat sich nach meiner Erfahrung auch genau so bestätigt.
Hinter dem Buzzword „guter Content“ versteckt sich für mich einfach nur die Bündelungen vieler „alter“ SEO-Begriffe wie Linkbait, Absprungrate, Verweildauer etc.
genau :-) Ist vielleicht nicht wirklich deutlich geworden. Das bedeutet doch: Guten Content erkennt Google an vielen Backlinks. Oder an langer Verweildauer. Vielleicht auch an vielen Social Signals. Alles konkrete Punkte. Als „guter Content“ vermutet man jedoch eine Reduktion auf den Inhalt einer Seite. Trotz des Buzzwords hat sich im Grunde nichts geändert…
Dem ist nichts hinzuzufügen :)
Die Bewertung guter Content hängt auch davon ab, für wen Texte, Videos oder andere Inhalte erstellt wurden. Ein Artikel auf wendy.de ist für mich nie guter Content. Aber für eine bestimmte Zielgruppe.
Wir sollten uns davon lösen, allen gefallen zu wollen. Viel wichtiger ist es, Inhalte für klar definierte Zielgruppen zu erstellen: http://www.scheidtweiler-pr.de/pressearbeit-wohl-ueberlegt-der-longtail-oder-was-am-ende-steht/
Hi Martin,
danke für den Post! Die Diskussion und die Frage über Sinn oder Unsinn der Bedeutung von „gutem Content“, stellt sich meiner Meinung jedoch nur in der Innenperspektive. Also genau dann, wenn ich mich zum Selbstzweck mit dem Thema „Content“ befasse. Von Außen betrachtet ist das Argument des „guten Content“ immer dann völlig eindeutig und logisch, wenn der Content das Produkt (oder Teil des Produkts) ist und nicht Mittel zum Zweck. Ich biete ein gutes Produkt an und bekomme im Gegenzug „Aufmerksamkeit“ durch Backlinks.
Es gibt sicher einige da draußen einige die versuchen den Spieß umzudrehen und ohne Produkt versuchen mit „Content“ Geld zu verdienen. Für die mag diese, technische und isolierte, Sicht (oder das Märchen, wie du es nennst) auf den Begriff „Content“ dann zutreffen.
Meiner Meinung nach ist die Aussage, den Fokus auf guten Content zu legen, mit der Aufforderung gleich zu setzten, Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die die Welt tatsächlich braucht und die einen Mehrwert schaffen. Dass damit, gerade im OM-Bereich, der ein oder andere seine Schwierigkeiten haben dürfte, leuchtet mir ein…
Ach so: Herauszufinden wie gut der eigene Content ist, das kann man ausschließlich durch positives Feedback vom Markt und den Kunden. Diese signalisieren das dann meistens mit Backlinks oder Social Signals… womit wir wieder beim Thema wären ;)
Also ich bleibe dabei: guter Content sollte kein Märchen bleiben!
Grüße,
Jo
Guter Artikel, Martin. Man sollte aber auch in die Zukunft denken. Das was sich zum jetzigen Zeitpunkt auf Platz 1 der SERP´s tummelt hat teilweise rein gar nichts mit gutem Content zu tun. Jedes Keyword was auch nur im entferntesten mit dem Verkauf einer Ware zu tun hat, wird mit nichtssagendem Affiliate Müll hinterlegt.
Soweit zum „Jetzt“.
Trotzdem sollte uns eins klar sein: Das „Jetzt“ sollte für einen SEO nicht ausschlaggebend sein. Es gibt zwar durchaus Menschen, die unter SEO den „kurzfristigen Fake von Rankings mittels diverser Praktiken“ verstehen. Aber echte SEOs sollten für ihre Kunden nachhaltig optimieren. Am besten so, dass die Webseite auch in 10 Jahren noch erfolgreich ist. Und wie geht das? Ein Faktor, der in 10 Jahren mit nahezu 100%tiger Wahrscheinlichkeit genauso wichtig ist wie heute, ist „Guter Content“.
Und wer weiß ob die Technik (z.B. in Form von Google) den guten Content in 10 Jahren nicht deutlich besser erkennen kann als heute. Die ersten Schritte in diese Richtung macht Google schon seit einiger Zeit, siehe die viele Updates.
Nur aus diesem Grund plane ich schon jetzt auf guten Content, obwohl man heute immer noch mit dem letzten Müll ranken kann, wenn man es denn drauf anlegt.
Grüße
Micha
Stimmt. Man könnte die Relativitätstheorie in eigenen, verständlichen Worten auf wendy.de kurz zusammenfassen und Google würde es immer noch nicht als Qualität ranken. Manche Domains und Brands sind von Natur aus automatisch teh.d00med.
Natürlich kann man weiterhin mit schlechten Inhalten ranken. Man hats nur schwerer und muss sich selbst um die „Signale“ kümmern. Kein User übernimmt unsere Arbeit (Social Signals, Links) wenn er von den Inhalten nicht überzeugt ist.
Kann halt jeder selber überlegen, wie gut der Content sein soll und was guter Content ist.
Idee: Ich schreibe mal einen Beitrag mit dem Titel „This is good content“.
Müsste ja eigentlich ganz oben landen…
Gruß,
Christian
Guter Content!
Lustig ist die Fußnote zu „Hochwertigem Content“ in dem von Google herausgegebenem Büchlein „Einführung in die Suchmaschinenoptimierung“:
http://www.sistrix.de/wp-content/uploads/2013/05/google-qualitaet-content.png
Seit ein einiger Zeit würde ich aber auch die Nutzersignale (CTR usw.) als wichtige Messgrößen hinzuzählen.
Danke Hanns, genau der Screen hat mir gefehlt. Perfekt.
Danke für den guten Content;-) Aber bitte nicht auf wendy.de rumhacken!
Eigentlich ist fast alles sehr guter Content
Wenn das Fachmagazin „Heise“ einen Beitrag über Router schreibt, sollte das im Normalfall fundierter ausfallen, als wenn etwa ein Routerhersteller sein Produkt auf seiner Homepage anpreist, oder eine Router-Test- und Vergleichsseite den Probanden als „bester Router ohne Stromversorgung“ präsentiert. Aber auch der Blog-Artikel vom IT-Blog ist dazu passend und sehr interessant, denn er schreibt ja aus Sicht des Anwenders.
Jeder der Artikel, aus der Sicht des jeweiligen Unternehmens, als auch aus der Sicht der jeweiligen Seitenbesucher, hat „sehr guten Content“ aufzuweisen.
In dem Fall macht (bzw. sollte machen) die Suchanfrage bzw. das Keyword den Unterschied.
Router + Kaufen -> Hersteller oder Vertriebspartner
Router + Testbericht -> Blogger oder bspw. Siftungwarentest
Matt Cutts erreicht doch genau, was er will: SEO-Experten, Agenturen und Seiteninhaber machen sich Gedanken über Inhalte und nicht über die 87. Variante von Linkbeschaffung aus dubiosen Quellen. Dadurch werden die Suchergebnisse noch besser, was ja das Ziel von Google sein sollte. Und wer glaubt, dass man ohne einen einzigen Backlink auf Platz in den Suchergebnissen zum Beispiel beim Keyword Ratenkredit ranken kann, soll das tun, es wird wenig nützen. Inhalte waren und sind die Basis jeder Optimierung (neben vielen weiteren Maßnahmen), Matt Cutts schärft nur noch einmal unseren Blick darauf.
Da hast du recht, zumal eine Bewertung eigentlich immer und wenn es nur ein wenig ist, Subjektiv behaftet ist. Und Google kann sich nur an bestimmten Signalen orientieren und dazu gehört die Subjektive Bewertung durch die Internetnutzer durch das Setzen bon Backlinks, Kommentare etc.
Doch die Floskel „guter Content“ ist gar nicht so verkehrt. Es kratzt hält nur an der Oberfläche. Guter Content bewirkt diese Singale die Google auswertet doch erst.
Vg
Yan
Mmmmh. Aber Martin, ist „guter Content“ denn nicht das gleiche wie „mehr Links“ – halt einfach zu ungenau?
Wenn ich die von dir genannten Faktoren mal anschaue, würde ich „guten Content“ so messen:
– hohe Verweildauer
– geringe Bouncerate (von den SERPs)
– viele Medien
– Social Signals
– Domain-Links
u.s.w.
Natürlich gibt es nicht DEN Wert für „guten Content“ sondern viele. So wie bei Links halt auch. Kein SEO zählt heute einfach Links – oder?
Und jemand hat gesagt, dass Google keine Werte für Verweildauer und Boucerate hat. Nun, dass es eine SERPs-CTR, und eine SERPs-Boucerate (und auch die dazwischen liegende Verweildauer) gibt, sollte bekannt sein. Außerdem weiß Google dank Doubleclick und AdSense-Integrationen mehr über den Traffic als wir uns heute nur vorstellen. Wieso soll Google dann nicht sagen können, ob ein Content funktioniert? (Und, nun ja, „funktionieren“ ist dann gleich „gut“).
Natürlich abhängig vom Suchbegriff: Auch SEOs kennen ja den Unterschied zwischen einer Shopping-Seite für 8er-Schlossschrauben und einer Nachricht über ein aktuelles Geschehen. Deshalb kann man das wohl kaum über einen Kamm scheren.
Also, kurz gesagt: Ich finde schon, dass man „guten“ Content messen kann. Und deshalb wird Google das auch (immer besser) tun.
Lustig ist die Fußnote zu “Hochwertigem Content” Danke Hanns.
Der Mutt Cats hat schon richtig vorgegeben, wie soll er es den anders beschreiben? Durch guten Content kommen die User, so oder so. Gut ist was für den User gut ist, wenn dadurch die CTR steigt.. es es auch fur Mutt Cats guter Content…… Ja Martin du hast Recht, es ist nicht so wie es nach aussen aussieht. Wenn man sich an die Interne und Externe Signale hält ist vieles möglich.
Das mit dem guten und dem schlechten Content ist in der Tat ein Problem für sich. Schwierig wird es aus meiner Sicht, wenn Google sich zu sehr auf die Signale aus Social Media verlässt, denn dann sind klar die im Vorteil, die dort aktiv und stark vernetzt sind. Ich bin auch nicht der Meinung, dass guter Content sich von alleine verbreitet, zumindest nicht in dem Maße, wie sich teilweise schlechter Content verbreitet, der entsprechend in den sozialen Netzwerken gepuscht wird.
Richtig, Dominik – die sog. Social Signals als Rankingfaktor sind sowieso völlig „Banane“, denn massenhafte FB-Likes und Tweets und-wie-sie-alle-heissen entspringen ja gar nicht einmal immer den echten Aktivitäten der Netzwerker, sondern werden bündelweise für wenig Geld verhökert, sprich: auf den Social Networks wird gespammt auf Teufel-komm-raus. Sollte Mad Kotz so blöde sein, dass er das noch nicht mitgekriegt hat?
Das Unwort des Jahres 2013 ist… Guter Content
Sehr lustiger Rant. Hat mir mitunter aus der Seele gesprochen. Die Bewertung der einzelnen Signale sollte von Fall zu Fall unterschiedlich sein, da ich auch schon sehr gute Artikel gelesen habe, die gar keine Blogkommentare als Resonanz erhalten haben bzw. eine sehr hohe Bounce Rate hatten. Gerade längere Artikel ohne Bilder, also richtig anspruchsvolle Texte, wo auf klassische Elemente wie hohem Sprachstil, detaillierter und komplexer Argumentation usw. geachtet wurde, haben im Schnitt eine höhere Bounce Rate als typische larifari-Texte mit dicken Zwischenüberschriften und viel leerem Gelabere. Letztlich ist der Content dann doch in seiner Qualität eher nebensächlich, solange das Seeding so richtig reinhaut! ;)
Ich mußte gut schmunzeln. Der Artikel gefällt mir sehr gut.
Vor allem spiegelt er wieder wie googleabhängig manche agieren.
Google sagt: „Hier ist das Zuckerbrot, hier ist die Peitsche“ und viele reagieren wie Löwen in der Mangege, springen durch Feuerringe und manchen sitz.
(Ok, etwas überspitzt ausgedrückt, aber mich nervt manches Googlegehabe enorm an)
Guter Content – für mich ist das was ich schon immer wollte, Inhalte die den einen oder anderen Leser interessieren. Dass ich mich dabei handwerklich im Laufe der Zeit verbessere ist klar.
Und was social media (wo ist das soziale? Es sind alles gewinnstrebende Plattformen) anbelangt, so bin ich darin kaum vertreten. So einen riesen Hype muß ich um die Texte auf meiner Seite nicht machen.
Übrigens: Dein Artikel – cooler Content :)
Danke Martin für den guten Post. Guter Content. Ja stimmt. Messbar kann der glaub ich eh auch kaum sein. Aber was ich denke, dass guter Content ein Metawort ist. Das nimmt einfach all deine oben beschriebenen Faktoren zusammen und präsentiert sich als das Buzzword.
Lg Tom
Sehe ich genau so, kann ich im Abakus Forum auch nicht mehr hören…
Ich hab mir immer schon gedacht, dass die ganze Geschichte schwindel ist, denn es gibt KEINEN Algorithmus der guten von schlechten Content unterscheiden kann. Allein wenn man logisch darüber nachdenkt, kann es so etwas nicht geben. Wenn nicht mal Menschen sich über dieses Thema einigen können… wie soll man es dann einem Algorithmus beibringen.
Außerdem ist doch offensichtlich, dass nicht der beste Content rankt. Muss man sich nur die SERPs ansehen. Läuft alles nur über Signale.
Lol, alte Märchentante Matt. Dein Beitrag hat mich erheitert ;)
Die Frage ist auch: „guter Content für wem“?
Ist diese Artikel Guter Content?
–> Für SEOs ja
–> Für Kinder die ein Märchen lesen wollten, eher nicht!
Ich fand diesen Satz immer sehr gut:
„Content ist dann gut, wenn der Inhalt einer Website meine an die Suchmaschine gestellte Frage beantwortet, mein Problem löst oder mir strukturierte Optionen anbietet mich tiefer mit der Materie zu befassen.“
Ich muss dem im Artikel und den Kommentaren vehement widersprechen! Google kann mittlerweile sehr genau messen was aus Sicht der User „guter Content“ ist. Und wir sehen es auch auf unseren Seiten. Unsere Erfahrung und Überzeugung wie es funktioniert:
1) Es erfolgt mittlerweile eine genaue Textanalyse, mit keyworddichte, fett gedruckt, Überschriften und Synonymen. WDF IDF etc.
2) Media ist ein Muss. Ohne Bilde oder Video wird´s schwer zu ranken.
3) Plus ein paar allgemeine Signale (siehe oben, links auf Domain sonstiger content der Domain etc.)
4) Jetzt kommt´s: Natürlich kann Google das messen was auf eine Anfrage passiert. Bounce-back, Verweildauer etc.: durch den Chrome Browser kommen die an Top Daten, ganz ohne Analytics auf der Seite. Also, was macht Google mittlerweile: Packt Deine Seite, wenn sie die ersten Hürden überwunden hat und ein interessanter Kandidat ist, einfach mal auf einem Server für 5% der Suchanfragen auf Position drei oder fünf. Schaut sich an was mit 30 bis max 50 Suchanfragen passiert. Bleibt der User ne Minute oder länger drauf, clickt er weiter, gefällt es ihm. Dann ist der Content bezüglich des keywords gut. fertig.
Durch den Chrome Browser haben die genügend User die denen die Info liefern. 100%. Ein Beispiel auf unserer Domain: Diese Seite vitamine-ratgeber.com/sind-chondroitin-glucosamin-arthrose-wirksam rankt sehr gut auf das keyword „Chondroitin wirksam“ – weil sich interessant und mit Mehrwert für den Leser zu dem Thema auseinandergesetzt wird.
Grundsätzlich haben die Kommentare hier aber Recht, dass Google noch nicht per se durch einfaches crawlen guten Content von Schrott unterscheiden kann. Wir beobachten aktuell, dass jemand mit gespinnten nonsense Texten zum keyword haarausfall die Welt vollspamt – und Google zeigt die Texte sogar in den Alerts…
Mein tipp!
Der kopflose Reiter ist………. Was wissen Sie über Fabelwesen?
Sebastian Misseling zeigt in meiner Freidenker Galerie Fabelwesen. Seine Zeichnungen und Beschreibungen sind sehenswert. – Die Meerjungfrau, Der Stüpp, Der Rübezahl, Der Jiang Schi Der Drache, Die Walküre, Die Nymphe und mehr – Hier mehr: http://www.freidenker-galerie.de/sebastian-misseling-teil-2/
Natürlich ist „guter Content“ wichtig. Wenn der User einen Link anklickt und nicht die gewünschte Information findet, kehrt er zu den Suchtreffern zurück. Das wird natürlich von Google ausgewertet, wobei die Rückkehr auch wegen zB grottig schlechtem Design herrühren kann. Dennoch muss der Content (Texte und Grafiken usw.) zur Suchanfrage des Benutzers passen und die gängisten Fragen abdecken. Da hilft auch die 7 W´s Liste. (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher?) Werden diese Fragen auf der Landing Page beantwortet und ist der Text leserlich aufbereitet (Absätze, Listenpunkte, Zwischenüberschriften usw.) ist es sehr wahrscheinlich, dass der User länger bleibt und/oder tiefer in die site hinein klickt und wenn man Glück hat einen Backlink setzt. Aus diesem „Signalmischmasch“ errechnet Google die Relevanz des Textes für den User.
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