Seo-Contest Xovilichter und das Seo-Image
Der Seo-Contest Xovilichter nun beendet ist. Ich verlinke ihn nicht. Weder den Wettbewerb noch die Gewinner. Aus Gründen… Darum soll es in diesem Artikel gehen. Über einen Zeitraum von fast 3 Monaten haben eine Reihe von Suchmaschinenoptimierern versucht, ihre Website zu dem Keyword Xovilichter ganz nach vorne zu bringen. Früher habe ich selber gerne an Seo-Wettbewerben teilgenommen. Es ging um den Spaß und die Überprüfung der eigenen Methoden. Ich habe sogar selber mal einen Bilder-Seo-Contest ausgerichtet („Simsalaseo„, 2011). Inzwischen haben Seo-Wettbewerbe jedoch einen faden Beigeschmack … Aktuell: WärmepumpenSeo – Contest 2023
Gewonnen hat, wer oben steht …
Die einen sagen: es gab hochwertige Preise. Und um zu gewinnen, ist jedes Mittel Recht. Wer die pfiffigsten Methoden hat, um Google auszutricksen, gewinnt eben – und das zurecht. Google Richtlinien oder Content-Qualität sind was für Warmduscher, entscheidend ist in den Serps. Blog-Netzwerke, Links von Kundenprojekten, gekaufte Links – was soll s!? Man sieht, dass es funktioniert …
… aber zu welchem Preis?
Die anderen sagen: wegen so eines Contests, der letztlich dem ausrichtenden Toolanbieter viel Aufmerksamkeit beschert hat, opfert man den Ruf der Suchmaschinenoptimierung. Fast alle öffentlich auftretenden Seos versuchen, die Suchmaschinenoptimierung aus der Schmuddelecke zu bekommen. Denn es ist ein ernstzunehmendes Business. Fast jeder, den man fragt, bestätigt, dass es nur einige wenige schwarze Schafe seien, die den Ruf so versauen. Von diesem Seo-Contest geht aber das Signal aus: mit fragwürdigen Methoden hat man Erfolg. Ist das sportive Betriebsblindheit – oder fahrlässig?
Guter Content !?
Es scheint mir sehr naheliegend, dass die meisten Seos und Seo-Agenturen, die beim Contest auf den vorderen Plätzen stehen, damit auch aktiv werben werden. Bleibt nur zu hoffen, dass viele Kunden durchschauen, dass ein Erfolg bei einem Seo-Contest nicht viel mit erfolgreicher Suchmaschinenoptimierung zu tun hat. Denn bei einem erfundenen Keywort kann es gar keinen wirklich guten Content geben. Guter Content wird durch interessierte User beurteilt, und Google nutzt diese Empfehlungen für die Rankings.
1,4 Mio. Seiten selbstreferentieller Mist
Die einzigen, die nach dem Seo-Contest-Keyword suchen, sind teilnehmende Seos. Die interessieren sich zum größten Teil einen Dreck um die Inhalte einer Seite, sondern um Methoden. Basierend auf der ungehemmten Nutzung von WDF IDF hat sich sich der Anfangs-Müll potenziert. Inzwischen sind 1,4 Mio. Seiten selbstreferentieller Mist im Web zu finden, trauriger Rekord. Und am Ende drängt sich der Eindruck auf, dass es eben nicht um guten Content ginge, sondern um Müll, den man mit manipulierten Signalen vorne reindrückt.
Gewinner ist …
Gewinner ist am Ende Xovi, die aufgrund mangelnder Regeln viele kontroverse Debatten zulassen. Natürlich ist das Seo-technisch clever. Erstaunlich, dass so simple Strategien immer noch aufgehen, wenn nur der scheinbare Gewinn verlockend genug ist. Aber: der Preis ist für die deutsche Seo-Branche recht hoch. Denn wenn Seos nun wieder mit Blick auf den Contest veraltete und im Prinzip nicht vergleichbare Methoden propagieren, dann kommen wir aus der rückwärtsgerichteten Sichtweise nicht heraus.
Seo heißt nicht, dass man Google austrickst. Seo heißt, dass man User überzeugt. Dann klappt es auch bei Google.
Der Contest war so gesehen ziemlich kontraproduktiv, oder? Wie schätzt ihr das ein?
47 Gedanken zu „Seo-Contest Xovilichter und das Seo-Image“
„Fast jeder, den man fragt, bestätigt, dass es nur einige wenige schwarze Schafe seien, die den Ruf so versauen. Von diesem Seo-Contest geht aber das Signal aus: mit fragwürdigen Methoden hat man Erfolg. Ist das sportive Betriebsblindheit – oder fahrlässig?“
Okay! Und warum machen wir die Namen von Agenturen und Personen die die Linknetzwerke nutzen um mit Spammy Methoden unterwegs sind nicht einfach öffentlich? Also ALLE und nicht nur den Gewinner des Contests! Man könnte sich ja mal 1 Stunde Zeit nehmen um sich die ersten 20 Seiten anzusehen….und die Namen samt Agentur stellen wir dann auch an den Pranger ja? Fänd ich gut wenn du dann auch einen Artikel drüber Schreibst Martin….
hehe, wenn jemand so einen Artikel schreibt, dann würde ich das vermutlich hier aufgreifen.
Aber im Ernst: es geht mir nicht um Simon – mitnichten. Der hat schon bei der NischenseitenChallenge gezeigt, dass er wirklich clever ist. Ich würde im Prinzip alle Teilnehmer in einen Topf werfen :-) Kann ich natürlich nicht, da ich natürlich nicht alle 1,4 Mio. Ergebnisse studiert habe …
Wer am Ende gewonnen hat, ist mir doch egal. Mir geht es nur um das Prinzip des Seo-Contests, dass inzwischen kaum noch was mit Suchmeschinenoptimierung zu tun hat.
Es geht mitlerweile auch zu weit – sowas ist imho schon kriminell – ich hoffe, die betroffenen Kunden haben davon erfahren und kündigen jetzt.
http://onlinemarketing.de/news/brisant-kundenseiten-linkbuilding-missbraucht-seo-contest-xovilichter
ja, das gehört natürlich mit dazu … danke für den Link.
…also ich habe bei der OMS AG als stellvertr. Abteilungslseiter gearbeitet. Ich bekam natürlich mit, wie die Jungs auf den letzten Metern nochmal richtig an die Grenze gingen – obwohl mich der Contest aus von Dir genannten Grpnden nicht sonderlich interessierte.
Ich war dann am Samstag auch in Köln (Grüße an Felix, Christian und Ronny!) und sprach lange mit den beiden Bereichsleitern der OMS AG. Die bekommen ja mit, wie sie verteufelt werden. Ich sehe aber bei ihnen auch nur eine „Teilschuld“, weil der XOVI (fast) alles offen gelassen hat und dann analysieren sich alle gegenseitig und segeln hart am Wind. Wen kann das denn wirklich wundern.
Simon von Rankboost hat viel weniger gemacht als viele andere und dennoch gewonnen, das Ergebnis ist also aus einer Reihe von Gründen ein absolutes Zerrbild.
Ich bin also ganz bei Dir, Martin, aber ich glaube nicht, dass auch 5% der Kunden begreifen, was so ein Contest-Gewinn aussagt – und was eben gerade nicht!
Schade, aber leider Realität…
genau darum finde ich diesen Seo-Contest so problematisch. Da scheinen die besten gewonnen zu haben, aber es hat mit dem, was man eigentlich können muss, nur wenig zu tun. Denn kein Kunde lässt auf Phantasiebegriffe optimieren …
ich habe den Contest an sich nicht verfolgt,
aber die Berichterstattung darüber.
Einerseits bin ich hie und da neidig auf die SEO Branche, weil sie sich untereinander sehr oft promoten, verlinken, erwähnen etc…
das passiert in meiner Branche kaum bis gar nie, wenn dann gibts negative Kritik :-) per EMail, …
Andrerseits kenn ich auch kaum eine Branche, die sich so konsequent selbst zerfleischt. „SEO ist to“, „SEOs betrügen“ und all diese so klickstarken Überschriften, die aber der Branche an sich schaden, kommen zu 99% von SEOs selbst.
Jeder mag sich damit eine weiße Weste umhängen und erkennt nicht, dass der Schaden für die Branche und somit für das eigene Geschäft größer ist als die paar Klicks auf solche Artikel.
Und wenn ich mir das vor Augen führe, dann bin ich wieder froh, dass man sich in meiner Branche fast zur Gänze einfach in Ruhe läßt.
Jeder Contest in der Vergangenheit hatte auch einen ordentlichen schwarzen Anteil. Deswegen kann man ja die Contests auch nachhaltig nicht ernst nehmen. Viele SEOs machen genau deshalb nicht bei den Wettbewerben mit.
Wohin das geht, konnte man schon in dem Moment ahnen als die Preise bekannt gegeben wurden. Je höher der mögliche Gewinn, desto risikoreicher die Maßnahmen. Das gilt eben für die Contest und genauso für die Themen im Internet, für die in kurzer Zeit sehr viel Geld zu verdienen ist.
Wäre natürlich die Frage, wie sich „seriös“ definiert. Würde das im Umkehrschluß heißen: wer bei dem Contest teilgenommen hat, ist unseriös?
Klar scheint mir zu sein, dass der Gewinn eines Kleinstautos für eine ernstzunehmende Agentur kein echter Anreiz sein kann. Da ging es doch letztlich um Seo-Reputation für die Neukunden-Aquise. Und das scheint mir gründlich misslungen …
Bei diesem SEO Contest sind mir schon ein bisschen die Augen aufgegangen, denn meiner Meinung nach hat der „Link“ gewonnen. Content selbst ist zwar wichtig, aber das was zum Teil da an Content vorne drin hängt, das ist doch nur Dreck und diesen Dreck hat es nach vorne gespült, weil der Link ausreichend vorhanden war. Bzw. hab hier die Bestätigung erfahren müssen, das in dem Bereich immer noch die alten Methoden funktionieren und auch noch sehr lange funktionieren werden.
Hab einfach mitgemacht, weil der Zeitraum etwas länger war und gedacht habe, mal sehen wie weit man kommt, aber vergiss es. Zum Glück kaum Zeit investiert.
@Miladin. Tja wenn man weiß, wie die Firma früher geheißen hat und mit welchen Methoden die damals gearbeitet haben und was sie auf dem Kasten hatten, dann wundert mich gar nichts! Aber ich bin ruhig, schmunzle und denk mir mittlerweile, so dumm sind die gar nicht, die leben einfacher wie wir! :)
Es kann bei einem Phantasiebegriff doch gar keinen „guten Content“ geben, oder? Wie soll das gehen, woran soll man es messen, wer beurteilt die Contentqualität eines Phantasiebegriffes. Und wenn die Content-Signale nichts aussagen, dann greifen natürlich wieder die Links – logisch …
Man könnte aber von Google erwarten, das zum Beispiel Doppel Content aussortiert wird. Falls man Ranking Listen als DC bezeichnen darf. Da waren ja paar oben rein betoniert, welche Gott Lob ja noch abgerutscht sind. Halten wir fest, es war ein Linkaufbau Contest und den „guten Content“ lieferst du mit diesem Artikel nach ;)
Im Prinzip ist doch das Problem nicht die Contests, sondern die Zeitspanne. Wenn die Regeln der Contests Nachhaltigkeit in irgendeiner Form integrierten, wäre alles in Ordnung – oder? Beispielsweise könnte man die Laufzeit eines Contents extrem erhöhen (so ab 1 Jahr aufwärts) und zwischendurch verschiedene Meilensteine platzieren. Die Führenden an den Meilensteinen erhalten Preise, je später der Meilenstein, desto größer der Preis, die Ehre und auch die Werbewirksamkeit.
Stimmt, aber … wenn Nachhaltigkeit eine Rolle spielen würde, dann könnte man auch sagen, dass Seo an sich ein Contest ist – zu jedem einzelnen Keyword :-)
Stimmt, aber … sowas ist eben kein richtiger Contest. Es fehlen die Öffentlichkeit, der sportliche Aspekt – und das wäre ja quasi Arbeit ;)
Mit einem grossen Endpreis nach einem Jahr, würden da einfach auch am Schluss die „Prügler“ auf den Platz kommen mit ihren Methoden. Sinnvoll wäre ein Contest über 12 Monate und alle 2 Wochen würden von Platz 1-50 Punkte vergeben -> Platz 1: 50 Punkte, Platz 2: 49 usw. nach 12 Monaten wird abgerechnet. Das wäre wohl die beste Nachhaltigkeit und meiner Meinung nach sinnvoll.
Gute Idee!
Da es hier neulich auch um das Thema „Moralische Bedenken beim Affiliate-Marketing“ ging, passt es vielleicht ganz gut sich mal über folgende Sache Gedanken zu machen:
Wie sich gezeigt hat sind Links von starken Seiten, bzw. auch von starken expired Domains zumindest vorerst ein guter Ranking-Beschleuniger. Eine Stichprobe zum Backlinkprofil des Contest Gewinners führt einen dann auch u.a. auf die Domain matchdevan.com. Die Seite hat sehr starke Links von vielen namhaften Zeitungen etc. in den USA. Wenn man dann weiterschaut wie diese Links entstanden, dann findet man heraus, dass es sich bei der Domain um eine Initiative handelte, um das passende Knochenmark für einen vierjährigen Jungen zu finden, der an Leukämie erkrankte (http://www.nbcwashington.com/news/local/Donor-Match-Drive-for-Devan-93867649.html).
Nun vier Jahre später wird die Domain und ihre Stärke genutzt, um Webseiten zu Sportwetten und SEO Contests zu pushen.
Das soll jetzt kein Vorwurf in irgendeine Richtung sein, aber vielleicht sollte einfach mal jeder einen kurzen Moment darüber nachdenken.
Nun, auch im Jahr 2014 hat SEO immer noch viel mit Backlinks zu tun. Denn Google ist leider immer noch nicht so schlau, mit automatischen Mitteln guten Content von schlechtem Content zu unterscheiden. Da helfen weder Absprungrate, noch Verweildauer oder WDF*IDF. Und je nach Lage ist es dann auch egal, ob die Methoden nur kurzfristig funktionieren. Bestes Beispiel ist Simon, der nicht nur den Contest gewonnen hat, sondern mit dieser Methode auch in harten Bereichen wie Girokonto, Wettanbieter oder Abnehmen gewisse Erfolge hat.
Dass solche Methoden für eine langfristige Optimierung keinen Sinn machen, sollte natürlich klar sein. Daher verstehe ich die Vorgehensweise der OMS AG auch nicht ganz, die damit ihre Kundenprojekte aufs Spiel gesetzt hat.
Ist nur die Frage wie lange sein „Privates Linknetzwerk“ sich vor Google verstecken kann….wenn das auffliegt, ist alles futsch….gabs schon oft genug.
Hi Martin, ich denke bei solchen Wettbewerben geht es kurz und knapp darum doch zu gewinnen und da man da nicht nachhaltig optimiert und probiert mit dem Produkt/Dienstleistung zu überzeugen, will man mal ganz fix nach oben. Egal wie! Da wird dann hart gekämpft und ganz ehrlich, hätte ich mitgemacht, ich hätte für paar Euro kräftig Links drauf gehauen, fu… off! Muss doch nur ein paar Wochen halten ;-) Ich denke, so etwas schadet der SEO Szene und wie du schon schreibst, so toll ist die Idee gar nicht gewesen. Eigentlich eine einfache Marketing-Masche.
C.u.
Andreas
Jeder seo der an so einem vontest teilnimmt ist einfach nur dumm. Besser kann man goolge und der konkurrenz seine methoden nicht präsentieren. Seit der leonbergergepardenfotelle kann ich da nur den kopf schütteln. Ihr seid selber schuld wenn seo stirbt.
Ich sehe das weniger kritisch. Alles kriminelle unterstütze ich natürlich nicht. Links in Kundenseiten unterzubringen gehört da dazu. Aber ein SEO Contest ist ja dazu da, die Grenzen auszuloten. Mit SpamLinks zu testen und sich nach vorne zu Pushen finde ich ok.
Für mich sind SEO Contests sehr wichtig… man kann sich daraus sehr viele Learnings ziehen:
* Welche legalen / illegalen / erlaubten / nichterlaubten Methoden gibt es grundsätzlich?
* Was funktioniert aktuell?
* Was funktioniert nicht?
* Was funktioniert vielleicht sehr kurz aber dafür sehr gut?
* Was funktioniert sehr nachhaltig?
Die 1,4 mio Suchergebnisse verschwinden in der Unendlichkeit des Internets… sehe das sehr relaxed :).
lg Thomas
Lustig, wie sich die Verlierer des Wettbewerbs hier ausheulen…und was alles als kriminell bezeichnet wird. Ich bin sicher die Verträge der einzelnen „schwarzen Schafe“ mit den AGBs liegen euch vor.
Darüber hinaus führt dieser Blog zu wenig neuen Erkenntnissen, klar, die Backlinks entscheiden das Rennen für sich, der Rest ohne Möglichkeiten schaut beleidigt in die Menge und sucht nach Ausreden warum es bei einem selbst nicht geklappt hat. Wirklich traurig, aber so war es ja auch bei den vorherigen Wettbewerben. Da wird versucht auf übelste Weise Agenturen anzuprangern ohne zu differenzieren ob es den Regeln des Contests entsprach, beziehungsweise werden Behauptungen aufgestellt, die in keinster Weise haltbar sind. Demnächst wird hier wahrscheinlich noch gewettert, wie mies der relevante Content für Xovilichter war und diese nicht ausreichend beschrieben wurden…wirklich arme Vorstellung…
Nun ja Martin – wo war denn Deine Kritik an einem SEO-Contest und den Methoden der Teilnehmer als Du selbst teilgenommen hast? Z. B. beim LastActionSEO, megaabstauberseo oder beim SEO-Kanzler? Etwas scheinheilig, finde ich, wenn Du jetzt einen SEO-Contest als schlecht für die Szene deklarierst, sobald Du nicht teilnimmst. Ich unterstelle nicht, dass Du jemals Blackhat dabei angewendest hast, aber Dein Blogartikel kritisiert ja SEO-Contests allgemein und vor nichtmal einem Jahr hast Du selbst das letzte Mal teilgenommen.
ja, berechtigter Einwand. Aus meiner Sicht haben sich seither die Rahmenbedingungen geändert – aber zugegeben: vielleicht auch nur meine Einstellung. Damals ging es um Google – heute geht es um User. Diese (entscheidende) Änderung der Seo-Perspektive wird durch diese Art von Contests konterkariert.
Btw: ich hatte eigentlich immer nur teilgenommen, um Backlinks zu kassieren ;-) (was auch immer geklappt hat). Nach dem ersten Artikel hatte ich nichts weiter investiert …
Ich habe Seo-Contests, wie SEOKanzler, bislang nicht als kritisch angesehen und werde hier sicherlich auch nicht grundlegend meine Meinung ändern.
Mein Verständnis der SEO-Contests war bislang der, dass viele SEOs in einem Contest, der NICHTS (oder nur sehr wenig) mit nachhaltiger Suchmaschinenoptimierung für Kunden zu tun hat, versuchten für ein fiktives Keyword rel. schnell zu ranken und teilweise auch Methoden einsetzten, die innerhalb von kurzer Zeit zu „Problemen“ mit Google führen konnten.
Es konnte sein, dass einfach der SEO gewann, der nicht schon vor Ende des Contests abgestraft wurde. Man konnte daraus vielleicht das eine oder andere Learning ziehen aber nach meinem Verständnis ging es hauptsächlich um SPASS. Nicht mehr und nicht weniger. Man sollte die SEO Contests also nicht prinzipiell verteufeln und zu bierernst sehen. Solange man einem SEO-Contest nicht mehr Bedeutung zumisst, als er verdient hat, sollte man einfach „die Kirche im Dorf lassen“ und den Contest-Teilnehmern ihren Spass gönnen.
ABER: Inzwischen sind mir doch ein paar negative Punkte aufgefallen:
1. Schon in den letzten Contests gab es erste Fälle von Negative SEO. Das hat meiner Meinung nach in den Contests absolut nichts verloren. Mit Negative SEO verstößt man nicht nur gegen Google Richtlinien, sondern schädigt bewußt das Eigentum (Webseite) eines Anderen.
2. Verlinkungen von Kunden-Domains aus, ohne das Wissen des Kunden, ist in meinen Augen deutlich mehr als nur „Blackhat“. Hier wird bewusst die Schädigung des Eigentums eines Kunden billigend in Kauf genommen. Wäre ich in einem solchen Fall der Kunde, wäre mit einem solchen Vertrauensbruch die Zusammenarbeit mit dem Dienstleister beendet und ich würde mir überlegen, ob ich das Ganze nicht sogar vor Gericht eskallieren lasse.
3. Die Höhe des Preises für den ersten Platz beim Xovilichter-Contest sorgt zwar für ein grosses Aufsehen war aber wohl die Hauptursache für viele der negativ empfundenen Punkte.
Ich würde mir für die Zukunft wieder rein Spass-orientierte SEO-Contests wünschen, bei denen strafrechtlich relevante Praktiken (Negativ-SEO, Missbrauch von Kunden-Projekten ohne die Zustimmung des Kunden, etc.) geächtet werden. und zur sofortigen Disqualifikation führen.
ja, so sehe ich das auch – Danke für den Kommentar :-)
Moin Martin, ich kann dich in vielen Punkten verstehen und muss auch eingestehen, dass ich sehr blauäuigig an diesen Contest rangegangen bin. Ich habe auch schon die anderen Contests verfolgt und hatte dieses Mal die Hoffnung, dass 80 Tage reichen um mit Whitehat und Content nach vorn zu kommen. Und hey: ich ware ne ganze Zeit lang Erster und das beweist, dass es doch irgendwie funktioniert, oder?
Die Enttäuschung am Schluss war zwar groß, aber man kann mit einer solchen Aktion Google schön den Spiegel vorhalten. Und @duke: dumm wenn man mitmacht? Ist ein bisschen einseitig und schmalspurig gedacht, oder? Ich habe mir nix vorzuwerfen in diesem Contest und mit fairen Mitteln gekämpft, viel dazugerlernt und ne Menge toller Leute kennengelernt und Kontakte geknüfpt. War das jetzt dumm?!
Und noch eins: wenn man ehrlichen, guten Content produziert, ist es beeindruckend zu sehen, wie User einen unaufgefordert supporten. Da kann ich dich nur noch einmal zitieren Martin: „Seo heißt nicht, dass man Google austrickst. Seo heißt, dass man User überzeugt. Dann klappt es auch bei Google.“
Hätte ich damit auch im Zuge des Contests bewiesen, oder? ;-)
VG,
Ronny
Hi Ronny, ich muss zugeben, dass mir der Umfang Deines Engagements erst nach dem Veröffentlichen dieses Artikels deutlich geworden ist. Hatt mir noch ein paar Videos angeschaut. Der Wahnsinn.
Aber: ist viel Arbeit schon gleich guter Content? Ich bin mir nicht sicher …
Hast Du schon ein paar Projekte, die Du hier verlinken magst? Würde mich interessieren zu sehen, wie Du an echte Keywords herangehst.
Der Hauptgrund, warum die Seo-Contests meiner Meinung nach oft so schmuddelig werden, ist die zeitliche Deadline. Erst der Tag x sorgt dafür, dass letztlich scheinbar ausgediente (weil nicht nachhaltige) Taktiken verwendet werden. Das hat mit der Realität aber nix zu tun und deshalb sind auch die Maßnahmen aus gesundem Abstand zu bewerten. Mittelfristig werden die besseren Inhalte (a la Ronny – Glückwunsch zum Contentsieg) wieder prominenter ranken. Ich bin gespannt, wie die Ergebnisse in 6 Monaten aussehen.
Die Deadlineproblematik lässt sich natürlich nicht abschalten. Aber wie wäre es, einen Contest einmal in einem karitativen Rahmen auszutragen. Das Keyword oder etwaige Keywordsets können ja durchaus bereits existieren und zum Conteskeyword ernannt werden.
Im Großen und Ganzen stimme ich Martin vollkommen zu. Das geht auf jeden Fall auf Kosten des Branchenimages, das so schon schlecht genug ist.
Was einige Agenturen da so gebracht haben, ist jenseits von Gut und Böse. Also wer die Domains seiner Kunden für Linkspam missbraucht/riskiert um bei einem unwichtigen SEO-Contest weiter oben zu stehen, der gehört verboten. Und ich denke die Methoden die in den Fokus der Öffentlichkeit geraten sind, sind nur die Spitze des Eisbergs. Sowas geht gar nicht, da fehlt mir jegliches Verständnis. Würde bei einer solchen Agentur beim besten Willen kein Kunde sein wollen und finde das man sich von solchen Konsorten betont distanzieren sollte.
Hi Martin, ich habe den Contest zwar verschlafen aber ich möchte auf dein Footer eingehen, bzw der Bereich der vor den Kommentaren ist. Das ist eine wirklich geniale Idee. Wie bist du darauf gekommen? Es ist so Simple und doch so Wirkungsvoll! Danke dir!
äh … ? Du meinst den Werbebanner von Karl? Den hat er selbst gemacht, der Cleverle …
Ja genau. Ah, verstehe. Danke, denn die Idee ist wirklich User-Orientiert!
@Ronny ja für dich persönlich mag der contest positiv bereichernd gewesen sein aber den seos macht so ein wettbewerb nur unnötig das leben schwerer da einer breiten Öffentlichkeit und google die aktuellen methoden geballt auf einem silbertablet präsentiert werden
Zitat duke: „da einer breiten Öffentlichkeit und google die aktuellen methoden geballt auf einem silbertablet präsentiert werden“
Wirklich? Die aktuellen Methoden? Aktuelle Methoden wobei?
Eigentlich ist völlig Banane, wer den Xovilichter-Wettbewerb gewonnen hat. Gewinner ist bei dieser Promo- und Datensammelaktion (Registrierungszwang) auf jeden Fall Xovi. Um mehr ging es doch nicht. Ob dabei nun ein paar SEOs oder deren unschuldige Kunden auf der Strecke bleiben, ist doch egal. Das sind halt Kollateralschäden.
Ich kann mich an keinen SEO Contest erinnern, bei welchem es immer sauber zuging. Trotzdem schade, dass selbt Ronny mit dem meisten Content, Videos und Zeiteinsatz, trotz guter Qualität (kein einziges Video war langweilig, kein Blogbeitrag trotz eher trockenem Thema) nicht einmal unter den ersten 3 Positionen am Finaltag stand.
Diesmal ging der Wettbewerb verhältnismäßig lange. Da habe ich mit deutlich mehr und härteren Abstrafungen durch Google gerechnet, zumal einige nur auf Backlinks gesetzt haben.
Daran sieht man aber auch: So tot sind Backlinks auf keinen Fall.
Wenn man der Meinung ist das solche Contest das SEO-Image ankratzen, schaut man anscheinend seit Jahren bei jeglichen Maßnahmen einiger SEOs wohl eher weg, als genauer hin. Denn nichts von dem was in solchen Wettbewerben angewandt wurde oder in Zukunft auch angewendet wird, wird nicht schon seit mehr oder weniger langer Zeit außerhalb solcher Wettbewerbe tagtäglich angewendet.
Das ein solcher Contest nichts mit Nachhaltigkeit gemein hat, liegt an der Natur der Sache. Darum geht es dem Veranstalter, als auch den Teilnehmern nicht. Ausnahmen sind diejenigen, die sich im nachhinein zu dem Keyword positionieren wollen, denn wenn es neue Wettbewerbe gibt, werden auch alte Contests wieder häufiger konsumiert. Da ich, ebenso wie du, bereits vor Jahren auch an anderen SEO-Contest teilgenommen habe, kann ich für mich sagen, dass Preis für mich nie der Anreiz waren. Auch habe ich diese Contest nie dazu benutzt um sämtliche Strategien auszureizen, sondern nur diese, die ich auch im Alltag für meine Kunden anwenden würde. Ich nutze diese um Content- oder Strukutierungsmaßnahmen genauer unter die Lupe zu nehmen und die Reaktionszeit von Google, in einem sehr kompetitiven (wenn auch zeitlich sehr limitierten) Umfeld, zu testen. Diese Learnings sind durch interessant, vor allem für die etwas jüngeren Kollegen. Daher würde ich solche Contests und die Teilnahme nicht grundsätzlich in Frage stellen, sondern im die jeweiligen Beweggründe dazu berücksichtigen.
Meiner Meinung nach ist das eine große Frechheit, wenn man mit dem „Erfolg“ – was wiederrum kein Erfolg ist – werben möchte. Ein Keyword das kaum erkämpft ist, ist meiner meinung nach 0 wert. Das die Agenturen da noch mitmachen …
lg
Jens
Ich persönlich finde, man kann so einen Wettbewerb als eigene Disziplin sehen. Die Methoden um zu einem gewissen Zeitpunkt auf Platz 1 zu stehen sind nicht wichtig. Es geht ja nicht darum ein reelles Projekt auf Dauer hochwertig zu ranken, sondern einfach nur auf den Punkt zu manipulieren. Ich denke wer so massiv die Suchergebnisse manipulieren kann, der weiss auch was er da tut und wird diese drastischen Methoden kaum auf ein echtes Projekt anwenden bzw. nicht in diesem Maß. Es ist ein bisschen wie ein Sportwagen. Um schnell kurze Strecken zurück zulegen passt das schon mit dieser Herangehensweise. Fährt man die Karre aber auf lange Sicht am Limit, fliegt sie einem irgendwann um die Ohren.
Ich denke, dass man SEO ja generell kurz- und langfristig betrachten sollte. Gute, ehrliche, sinnvolle Seiten sind nicht immer die Seiten, die vorne stehen. Sie haben zwar Potential dazu, aber sie haben Potenzial. Leider, da werden mir sicher einige zustimmen.
Und bis Google so weit ist, das die für den User beste Seite an oberster Stelle steht und nicht irgendein Mist, so lange wird es auch „schlechtes SEO“ geben, das Googles „mangelhaften“ Algorithmus auslotet und die Lücken entdeckt, die es ermöglichen, schlechten Content gut zu ranken.
Von daher könnte der Gewinner bei diesem Wettbewerb Matt Cutts heißen, der die sichtbar gewordenen Mauselöcher stopfen kann, ohne Feldforschung betreiben zu müssen und sich die Praktiken der Gewinner genau anschaut und im nächsten Update verwertet.
Solange also Google zu doof für einen „perfekten“ Algorithmus (was nie der Fall sein wird) ist, hat SEO seine Berechtigung.
Und wer als SEO wissen will, wie die langfristige Schiene aussieht, der sollte sich immer mal wieder in die Rolle des Suchenden versetzen.
Denn der diktiert Google, wo es lang geht.
Und weil es nicht immer das perfekte Ergebnis geben wird, prophezeie ich hier mal, das auch Googles Suchergebnisse sich in Richtung der französischen Suchmaschine Qwant entwickeln werden und irgendwann einmal gruppiert in Clustern angezeigt werden. Beim Teekesselraten wird ja zuerst auch kategorisiert und dann immer feiner abgefragt, welches die richtige Lösung ist, oder?
Insofern stimme ich DIr, Martin, zu, dass der User das Maß aller Dinge ist.
Meine Devise lautet daher nicht SEO ist tot, sondern GOOGLE ist doof.
Und solange das so ist, wird zweigleisig gefahren.
Diese Art von Contest ist in meinen Augen völlig überbewertet. Agenturen die dran teilnehmen und auch noch freudig damit als Referenz hausieren gehen, sind offensichtlich nicht wirklich ausgelastet. Auf den Sinn und Unsinn solch eines Contest und die dabei angewendete Methodik möchte ich nicht näher eingehen. The winner is: XOVI!
Sehr guter Artikel zum Wettbewerb, das waren auch meine Gedanken. SEO-technisch sicher nicht schlecht gemacht von den Gewinnern…aber Nachhaltigkeit -insbesondere für den Internetnutzer – sieht sicherlich anders aus. Aber das sagt der letzte Satz schon „SEO heißt, dass man den User überzeugt“. Genau so sieht es aus. Das ist dann natürlich nicht mehr nur SEO, wenn es darum geht, echten Mehrwert für den Nutzer zu schaffen.
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