Die Logik hinter dem George Boole Google Doodle
Am 2. November 1815, also vor genau 200 Jahren, wurde der englische Mathematiker George Boole geboren. Google ehrt den berühmten Logiker mit einem – auf den ersten Blick verwirrenden Google Doodle. Um das Google-Logo herum sieht man eine Reihe von Formeln und Zeichen – und wie so oft in der Mathematik fühlt man sich überrumpelt und kapiert gar nichts. Dabei ist die Logik des Doodles sehr einfach. Hier die Erklärung:
Das Doodle besteht aus vier Zuständen, die in zufälliger Reihenfolge abgespielt werden. Schaut man sich die Einzelbilder an, dann wird ein Prinzip erkennbar.
Zunächst: das kleine „g“ des Google-Logos besteht aus zwei schwarzen Kreisen:
- Der obere Kreis ist entweder nur schwarz oder mit einem „x“ versehen.
- Der untere Kreis ist entweder nur schwarz oder mit einem „y“ versehen.
Unter den übrigen Buchstaben sind jeweils logische Bedingungen zu erkennen. Das Doodle „vergleicht“ nun bestimmte Kombinationen dieser Bedingungen und stellt sie entsprechend in den schwarzen Kreisen dar.
Zustand 1
Nehmen wir zunächst den ersten Zustand:
Man erkennt das die beiden Buchstaben „G“ und das gelbe „o“ aktiv sind. Die Bedingungen dazu lauten:
- [Zeige] „x und y“
- [Zeige] „x oder y“
- Die zweite Bedingung schränkt die erste nicht ein, daher sind sowohl das „x“ als auch das „y“ zu sehen.
Zustand 2
Hier sind das grüne „l“ und das rote „e“ aktiv.
Die Logikformeln dahinter lauten:
- [Zeige] „nicht y“
- [Zeige] „nicht x“
Beide Befehle ergänzen einander, folglich ist weder das „x“ noch das „y“ zu sehen.
Zustand 3
Jetzt wird es minimal komplizierter. Denn es kommt eine „Oder-Logik“ ins Spiel. Dankenswerterweise verschweigt das Doodle den Unterschied zwischen „OR“ (oder) und „XOR“ (für exclusive OR“ = entweder – oder). Also muss ich es hier nicht verkomplizieren :-)
Die beiden kleinen „o“s im Logo sagen
- [Zeige] entweder „x“ oder „y“
Das grüne „l“ sagt:
- [Zeige] „nicht y“
Logisch, das hier nur das „x“ angezeigt wird.
Zustand 4
Hier ist es fast genau so, nur das statt des „l“ die Anweisung des roten „e“ gezeigt wird:
- [Zeige] „nicht x“
Folglich wird hier nur das „y“ angezeigt.
Ist doch im Grunde ganz simpel, oder interpretiert das jemand anders? Für Hinweise bin ich (und sind die Leser) natürlich dankbar. Hier das Ganze noch mal als Video (engl.)
George Boole Biografie
George Boole wurde vor 200 Jahren in Lincoln, England geboren. Er ist vor allem als Logiker berühmt geworden – und weil das viel mit Mathematik zu tun hat, wird er auch als Mathematiker bezeichnet (als solcher war er Autodidakt). Und wer so klar zwischen „sein“ und „nicht sein“ bzw. „und“ oder „oder“ unterscheidet, wird auch sofort von der Philosophie vereinnahmt.
Seine Hauptverdienst beruht im Grunde darin, dass er ein formalistischer Pedant war – zumindest in seinen Überlegungen zur (mathematischen) Logik. Er benutzte Variablen (x, y, z) für seine Gleichungen und begründete damit das, was heutige Schüler in der 7 und 8. Klasse lernen und was die Grundlage moderne Mathematik ist. Und er schuf mit seinen Überlegungen die Grundlage für die modere Kommuniaktion. Computer, Smartphones, Mikrochips etc. wären ohne seine strenge Logik nicht denkbar.
Soviel bis hier. Mehr über sein Wirken bei Wikipedia oder auf der George Boole Homepage.
Das schreiben andere:
- Greenpeace-Magazin: George Boole schuf theoretische Basis für Computer und Smartphones
- Seo-United: Google Doodle für den Mathematiker George Boole
4 Gedanken zu „Die Logik hinter dem George Boole Google Doodle“
Ich würde es anders herum sehen.
x und y variieren durch alle 4 Zustände hindurch, die man mit 2 binären Variablen erzeugen kann: 00 / 01 / 10 und 11. Ein Buchstabe wird dann farbig, wenn die Bedingung, die unter ihm steht, erfüllt ist. Ist sie nicht erfüllt, wird er grau.
Ja, vielen Dank. Sorum kann man es natürlich auch sehen – und aus „Zustandssicht“ macht es ev. mehr Sinn, vor allem die 3. Grafik mit dem „XOR“. Danke für den Hinweis, wahrscheinlich liest es aber kein Mensch mehr. So ist das mit den Doodles: einen Tag irre viel, dann nichts mehr …
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