Vorsicht beim Google Doodle „Tag der Erde Quiz“!

Vorsicht beim Google Doodle „Tag der Erde Quiz“!

Google Doodle fragt persönliche Daten ab
Google Doodle fragt persönliche Daten ab

Auch auf die Gefahr hin, ein Spielverderber zu sein, oder mich als typisch-deutscher Pessimist betiteln zu lassen: ich würde vor der Benutzung des heutigen Google-Doodles warnen. Denn man gibt sehr viele persönliche Daten preis, die Google auf anderem Weg nur relativ schwierig erhalten würde. Seit Jahr und Tag warne ich – wie viele andere – davor, dass die eigentliche Gefahr von Google gar nicht die Monopolstellung in der Suche ist, sondern die unglaubliche Datenmenge, die sie mit ihren Diensten zusammentragen. 

Schon jetzt kann Google vermutlich einen Großteil der Bevölkerung der westlichen Welt als individuelle Profile darstellen. Und die Datensammelwut geht ja ungemindert immer weiter. Da wird sicherlich nichts gelöscht, sondern strukturiert und gespeichert. Das heutige Doodle bietet Google darüber hinaus die Möglichkeit, die hinterlassenen Antworten schön säuberlich strukturiert abzulegen. Besser geht es kaum.

Mit dem heutigen Doodle fragt Google sehr persönliche Daten ab – und vermutlich spielen Millionen mit, ohne es zu merken.

Einfach als lustiges Spiel tarnen, und alle machen mit.

Google Doodle
Google Doodle „Tag der Erde Quiz“

Es ist absolut erschreckend, wie viele (auch kritische) Leute das heutige Doodle durchspielen und ihre Ergebnis-Tierchen begeistert in sozialen Netzwerken teilen. Und auch alle großen News-Seiten springen vor Traffic-Geilheit auf den Doodle-Zug auf und weisen ihre Leser darauf hin, „das lustige Spiel mal durchzulicken„.

Google ist unglaublich clever – zu clever für die Massen.

Mein Rat daher: wer es ausprobieren möchte: besser falsche Antworten, oder mehrmals mit verschiedenen Antworten durchspielen.

Oder? Wie schätzt ihr das ein? Übertriebene Sorge?

15 Gedanken zu „Vorsicht beim Google Doodle „Tag der Erde Quiz“!

  1. Mmmh… hab´s gerade ein paarmal durchgespielt. Ich sehe da eigentlich kein Problem. Es sind ja keine sensiblen Daten die abgefragt werden. Es ist ein lustiges Spiel. Ob ich nun ein Fangschreckenkrebs oder ein Komoran bin – was soll Google mit dieser Info ? Da sitzt jemand an irgend einem PC mit irgend einer iP-Adresse und ist ein Fangschreckenkrebs, na toll. Ich glaube, da sind die E-Mails, die ich mit meinem Google Mail Konto sende und empfange weitaus interessanter für den Verein.
    Beste Grüße, Uli

    1. Daten sind Daten – gesammlt ist gesammelt. Das ist ja das Tückische: in dem jeweiligen Moment scheint alles nur irrelevant und unsensibel – und man hat ja auch nichts zu verstecken. Aber im Laufe der Zeit gewinnt Google so unglaublich viele Daten – die man prima kombinieren könnte.
      Ich glaube nicht, dass Google sich für irgendein Profil wirklich interessiert (im Gegensatz zu NSA z.B.). Google will einfach eine statistische Masse haben, um Trends abzulesen, um Entwicklungen vorherzusagen, um andere vom Markt wegzukaufen oder eben auflaufen zu lassen.
      Erst viel später wird diese Marktmacht auch tatsächlich Verbraucher betreffen…

      1. Du könntest da eigentlich mal nen Artikel drüber schreiben. Über die immer größer werdende Macht von großen Unternehmen, wie Google, Facebook, Amazon und Co. und deren Macht durch Sammeln von Daten.
        Kommt bestimmt gut :)

  2. Natürlich hast du Recht Martin,
    warum sollte das anders sein. Nach deinem Blogpost habe ich das mal auch durchgespielt. Hab natürlich einfach mal falsch geantwortet. Jetzt bekomme ich vielleicht nicht mehr passende Adsense Werbung :)

    Tja, welches Tier bist du?

  3. Bist kein Spielverderber – soviel zu deiner Frage.
    (Ich hoffe die Antwort kommt nicht in den Topf der Datensammler *gg*)

  4. Wie passend, dass zu diesem Artikel Anzeigen für Google AdWords eingeblendet werden. Möchtest Du jetzt:

    – Vor Google warnen ?
    – Traffic zum Thema Google generieren ?
    oder etwa sagen: Spielt nicht dieses Doodle, aber bestellt Anzeigen bei Adwords …

    Das Ganze gibt ein sehr widersprüchliches Bild ab.

    1. 1. das heißt in meinem Fall „Adsense“ (weil ich damit verdiene). Adwords heißt es aus Sicht desjenigen, der die Anzeigen schaltet.
      2. Ich will nur vor der Gefahr warnen, die daraus entsteht, dass Google so unglaublich viele persönliche Informationen sammeln kann – und das wohl auch tut. Ich habe an sich nichts gegen Google und finde die allermeisten Dienste auch wirklich gut. Genau deswegen sollte man sich den Umgang mit ihnen bewußt machen.

      Das mag widersprüchlich erscheinen, ist es wohl auch :-)

      1. Ja, widersprüchlich. Google kann anhand der Adsense-Codes sehr gut tracken, wer solche aufrührerischen Texte liest. Das hat eine Dimension, die interessanterweise kaum jemand erfasst. Google – und auch Facebook – kann wegen seiner großen Verbreitung von Codesnippets auf fast allen Webseiten ein lückenloses Surfprofil erstellen. Und an die hinter einer IP-Adresse stehende Identität zu kommen ist dank Google-Accounts und Android-Smartphones nicht schwer.

        Ich sehe das auch kritisch – und mache auch mit. So ist der Mensch.

  5. Jo ich werd das Google Doodle nach deiner Warnung nicht in Anspruch nehmen. Aber die diversen Peripheriegeraete und Apps zu Smartphones die zB Koerperdaten Bewegungsmuster etc abfragen, in der Google Cloud speichern und so weiter natuerlich schon …………

  6. Du hast recht Martin; ich finde sogar Google hat damit eine neue Stufe erreicht. Einen Psychotest mit der ganzen Welt zu machen und diesen als lustiges Spiel zu tarnen ist schon sehr dreist. Es macht die Einstellung von Google zu unseren persönlichen Daten deutlich wie kaum eine andere Maßnahme von Google zuvor.

    Gleichzeitig ist erschreckend wie viele Leute dies oder die Gefahren nicht erkennen. Was soll man da noch machen..

  7. Auch auf die Gefahr hin, dass mein Beitrag off topic sein könnte … Es gibt einen – wie ich finde – ziemlich guten Film zum Thema künstliche Inzelligenz und die Anspielungen auf Google und Co. im Film sind nicht nur sehr offensichtlich sondern könnten auch tatsächlich ein Fingerzeig darauf sein, wo Entwicklungen einmal hingehen könnten und woran solche Internetunternehmen in Wirklichkeit jetzt schon arbeiten.

    Der Film heißt: Ex Machina

    Viele Grüße, Christoph

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