Erst einmal vielen Dank für die vielen guten Geburtstagswünsche auf den verschiedenen Social Media Kanälen :-) Das freut mich sehr. So ein Geburtstag ist ja immer auch eine gute Gelegenheit, um mal inne zu halten und zu überlegen, ob man sich das +1 (PlusEins bei der Altersangabe) auch verdient hat. Nicht ohne Grund schreibe ich diesen Artikel im tagSeoBlog, den meine online-Aktivitäten sind doch sehr stark vom Thema Suchmaschinenoptimierung geprägt. Das wird zwar nicht immer so bleiben, aber im Moment ist es gut wie es ist. Ich habe viel gelernt – und das verdanke ich zu einem großen Teil auch Euch, den Lesern dieses Blogs, die sich entweder an Diskussionen beteiligen oder auch in eigenen Blogs schreiben. Der heutige Tag ist daher auch eine gute Gelegenheit, um Danke zu sagen.

<– Ab hier gehts los ;-) –> [Update: die Links in diesem Artikel sind „Geschenke“, manche erfordern viel kreative Phantasie, um die Themenrelevanz zu durchschauen. Wer nur lesen möchte, konzentriert sich einfach auf den Text ;-) ]

Update: Da leider viele Domains inzwischen relativ spamig sind, habe ich die Links nun doch gelöscht. Tut mir leid, aber das manuelle Prüfen war extrem aufwendig …

Danke :-)

Zum Dank möchte ich etwas schenken. Und was schenkt man Seos? Natürlich Links. Also werde ich den ersten 50 Leuten, die einen Kommentar hinterlassen, einen Link in diesem Artikel schenken. Und damit das nicht eine langweilige Liste wird, schreibe ich einfach mal meine Sicht auf das Thema Suchmaschinenoptimierung nieder. Jede / r (der ersten 50) kann sich dann einen Begriff aus dem Text rauspicken und mir das entsprechende Linkziel im Kommentar nennen. Ich werde allerdings nur Seiten verlinken, die ich einigermaßen akzeptabel finde. Spam-, MfA- oder fragwürdige oder schlüpfrige Inhalte werde ich leider nicht verlinken. Ich denke aber, dass der Großteil der Leser hier wenigstens eine saubere Seite hat ;-) (In Überschriften setzt man keine Links :-) )

Suchmaschinenoptimierung – Stand der Dinge

Google entwickelt sich laufend weiter. In aller Regel aber nur in winzigen Schritten. Ich finde schon, dass die Qualität der Google-Ergebnisse in aller Regel sehr befriedigend sind. Wenn es also darum geht, eine Website zu optimieren, dann sollte es das oberste Gebot sein, Inhalte anzubieten, die auch tatsächlich auf die vorderen Plätze gehört. Die Einstellung, dass man mit Hilfe von Graustufen-Seo-Tricks eine eher lausige Seite nach vorne drücken will, sollte nach meiner Einschätzung Vergangenheit sein. Denn Google stärkt natürlich die Gewichtung jener Signale, die die Zufriedenheit der Menschen mit den Inhalten einer Website wiederspiegeln. Das läuft zum einen natürlich über Social-Media Signale (und in zunehmendem Maße besonders durch den PlusEins-Button), zum andere aber nach meiner Überzeugung auch über eine wie auch immer geartete Auswertung des Userverhaltens auf einer Seite. Kurz: Google überlässt die Bewertung einer Seite – und damit das Ranking – immer mehr der Masse der Benutzer. Diese Entwicklung stellt grundlegende Fundamente der bislang bekannten Suchmaschinenoptimierung in Frage.

Was haben wir nicht schon darüber spekuliert, auf welchen Kriterien sich der Google-Algorithmus wohl aufbaut? Was sind die entscheidenden Rankingfaktoren, die darüber entscheiden, ob eine Seite nach vorne kommt? Wenn ich heute die Artikel zu dem Thema lese, dann frage ich mich im Grunde zwei Dinge: Kennen wir nicht eigentlich schon längst alle Kriterien? Was nützt es eigentlich, das zu wissen?

Quellcode-Optimierung

Die Vergangenheit der Suchmaschinenoptimierung ist nach meiner Einschätzung von dem Glauben geprägt, dass man eine Seite unabhängig von der Qualität der Inhalte nach vorne bringen konnte. Ganz früher waren es zunächst die onpage-Faktoren, mit denen man klare Wettbewerbsvorteile erzielen konnte. Die Zeiten sind längst vorbei. Heute weiß im Grunde jedes Kind, wie man eine Website aufbauen sollte und welche Dinge zu beachten sind, damit Google sie gut findet:

• Aussagekräftiger Titel mit 1-3 relevanten Keywords
• Klar gegliederte Seitenstruktur mit Überschriften
• Die Keywords im Text verteilt und in ausreichender Anzahl
• Einige relevante, weiterführende, ausgehende Links
• Einige relevante, weiterführende, interne Links
• Einige Medien (Bilder, Videos etc)
• Informationen über den Autoren

Alle diese onpage-Faktoren sind allerdings noch losgelöst von der Frage der inhaltlichen Qualität. Es sind im Grunde „Quellcode-Faktoren„. Ich würde den Bereich der onpage-Optimierung daher inzwischen zweiteilen:

• Source-Code-Optimierung
• Content-Optimierung

Zur Content-Optimierung später mehr…

Offpage / Linkbuilding

Nachdem das Thema „Source-Code-Optimierung abgegrast war, und praktisch alle Mitbewerber ebenfalls mehr oder weniger alles richtig gemacht haben, tat sich dem Suchmaschinenoptimierer ein neues, noch viel weiteres Feld auf: das Linkbuilding (Linkaufbau). Denn die Bedeutung von Links für das Ranking schien immer größer zu werden. Und da man beim Linkbuilding in aller Regel eben auf andere angewiesen ist, begann nun ein tendenziell schmutziges Geschäft. Denn geschickte Suchmaschinenoptimieren begannen, Einfluss auf andere Webmaster zu nehmen, mit dem Ziel einen Link auf die eigene Seite zu ergattern. Die Möglichkeiten dafür sind natürlich vielfältig, und der Phantasie und Kreativität beim Aufspüren neuer Linkquellen sind keine Grenzen gesetzt.

Business oder Manipulation?

Auch die Beurteilung solcher Maßnahmen sind vielfältig. Während die einen darin ein „Business“ sehen, handelt es sich für andere um eine „Manipulation“. Die Sichtweisen auf aktives Linkbuilding (Glossar) sind ebenso verschieden wie die Erwartung, die man an Suchmaschinen hat. Die einen benutzen Google eben zum Suchen, die anderen zum Geld-verdienen. Und selbstverständlich sind die Google-Ergebnisse in Bereichen, bei denen tendenziell viel zu verdienen ist, wesentlich Seo-verseuchter als in nicht-lukrativen Nischen. Wer sich mal die Ergebnisse zu keywords wie „Privatkredit“, „Private Krankenversicherung“ oder „Ferienwohnungen“ anschaut, kann sicher gehen, dass unter den ersten 100 Plätzen keine einzige Seite ist, die nicht massives Linkbuilding betrieben hat.

Zeit ist Geld ist Linkkauf

Nun kosten Linkbuilding Zeit – und wer seine Zeit beruflich verbringt, für den bedeutet Zeit Geld. Die einen haben viel Zeit, aber kein Geld: die fangen dann an, Links zu tauschen. Ich habe schon oft beschrieben, dass ich Linktausch für uneffektiv halte. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist in aller Regel unter Studentenlohn-Niveau. Es ist also letztlich eine Frage der Wirtschaftlichkeit, ob man selber Linkquellen auftut, oder ob man andere die Arbeit machen lässt. Gegen Bazahlung natürlich, und das ist den eben Linkkauf. Aus Sicht derjenigen, für den Google Teil des Geschäftsmodells ist, ist Linkkauf natürlich vollkommen legitim. Es ist im Prinzip nur ein Outsourcing.

Linkbuilding-Mentalität: Geiz ist geil!

Viel wichtiger als die Frage, wer das Linkbuilding betreibt, ist letztlich die Frage nach der Qualität der Links. Und da hat sich, auch aufgrund von echten Defiziten in der Google-Auswertung von Links, eine „Billigware“-Mentalität durchgesetzt. „Geiz ist geil“ gilt für viele auch beim Linkkauf. Und da man für wenig Geld natürlich nur geringe Qualität erwarten kann, hat in der Folge das Angebot (und leider offenbar auch die Nachfrage) nach billigen Spam-Links erheblich zugenommen. Das wiederum führt zu massiven Blog- und Forenspam, was wiederum den Ruf der Suchmaschinenoptimierung im öffentlichen Bewusstsein in den Keller reißt.

Aktives Linkbuilding ist und bleibt eine Sache, für die man viel Fingerspitzengefühl braucht, wenn man langfristig planen will. Und das wird nach meiner Einschätzung viel zu oft übersehen.

Links werden unwichtiger

Natürlich sind die Grenzen beim Linkbuilding und Linkkauf sehr fließend. Man könnte sagen, dass schon die Beauftragung einer Linkbuilding-Agentur Linkkauf ist. Oder wenn man ein Gewinnspiel veranstaltet. Aus gutem Grund ist Google letztlich nicht in der Lage, die Authentizität von Links zu prüfen. Aber nach Google-Logik sind eben die authentischen Links, die, die freiwillig gesetzt wurden, eben das Ranking-Signal. Google ist also gezwungen, die Gewichtung des Ranking-Faktors „Backlinks“ zu verringern. Nach meiner Überzeugung können wird as schon seit Monaten beobachten: der Einfluss von Links sinkt.

Was ist Qualität?

Stellt sich natürlich die Frage: wenn der Einfluss von Links sinkt, was wird wichtiger? Ganz klar, wie oben schon gesagt: die Qualität des Contents. Nur wie beurteilt Google Content-Qualität? Ich denke, dass dabei die „Sematische Analyse“ nur sehr begrenzte Möglichkeiten hat. Statt dessen wird es um die Meinung der Massen gehen. Und dass, was Massen gut finden, kann man einerseits über Social-Media-Signale analysieren. Und zum anderen natürlich über Nutzerverhalten. Nach meiner Überzeugung sind das die beiden Felder, auf denen sich Suchmaschinenoptimierung in Zukunft fokussieren wird. Welche Social-Media-Faktoren gibt es, wie werden sie gewichtet, etc. Und wie kann ich die  Benutzer zum längeren Verweilen oder sogar zu positiven Bewertungen animieren.

Die breite Masse als Rankingfaktor

Letztendlich wird Google gezwungen sein, die Frage der Qualität – und damit die des Rankings – von der breiten Masse abhängig zu machen. Und als Suchmaschinenoptimierer wird man immer mehr zum Marketing-Strategen, der Inhalte für die Massen produziert. Daher mein Fazit: kümmert Euch nicht um Google, Backlinks oder den Algorithmus – geht aus dem Kämmerlein, beobachtet Menschen und fragt Euch: was wollen die Massen?

Soweit mein Geburtstagsgeschenk, abschließend noch mal ein Dank an Euch Leser. Die ersten 50 sind dabei :-)

PS: ihr müsst natürlich in den Kommentaren ein Anker-Keyword nenen und die URL, die ich verlinken soll :-)

PPS: Simsalaseo- oder andere Seo-Contest-Seiten werde ich übrigens nicht verlinken. Ich bitte um Verständnis.

AUS! Sorry, liebe Leute. Inzwischen sind es schon 53 Links. Nun reicht es. Nächstes Jahr wieder :-)