Google ehrt Pierre de Fermat mit Mathetafel-Doodle

Google ehrt Pierre de Fermat mit Mathetafel-Doodle

Pierre de Fermat Doodle
Pierre de Fermat Doodle

[Aktuell: George Boole Google Doodle] … Der französische Mathematiker Pierre de Fermat hätte am heutigen 17. August Geburtstag gehabt. In welchem Jahr genau, darüber scheiden sich die Geister (1607 / 1608). Google ehrt den französischen Mathematiker mit einem Doodle im Matheunterricht-Stil. Wer war Pierre de Fermat? Er studierte zunächst Jura und wurde dann Anwalt. Nachdem er sich so einen Namen gemacht hatte, kaufte er sich das Amt eines conseiller au parlement de Toulouse, wohl so eine Art Abgeordneter mit Regierungsverantwortung für einen französischen Verwaltungsbezirk. In den ersten zehn Jahren führte er eine umfangreiche Korrspondenz mit den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit.

Pierre de Fermat (Kupferstich)
Pierre de Fermat (Kupferstich)

In diesem Zusammenhang entwickelt er er eine Reihe von bedeutenden mathematischen Grundsätzen. Sie behandeln viele Themen wie Entfernungen, Zahlenreihen, Primzahlen, kurz: „wichtige Beiträge zur Zahlentheorie, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Variations- und Differentialrechnung„. Ehrlich gesagt sind mir diese mathematischen Überlegungen vollkommen fremd. Ich habe nicht einmal im Ansatz das Gefühl, auch nur irgendetwas zu verstehen. Insofern finde ich das Google-Doodle für Pierre de Fermat ästhetisch sehr angemessen: auf einer Schultafel steht eine etwas wirre mathematische Formel, der berühmte „Fermatische Satz„:

Mathetafel zu Ehren von Pierre de Fermat auf der Google Startseite (Doodle)
Mathetafel zu Ehren von Pierre de Fermat auf der Google Startseite (Doodle)

Das Doodle (engl. für schnelle Zeichnung / Skizze) zeigt eine historisch anmutende grünliche Schultafel. Mit einer weißen Kreide hat jemand etwas darauf geschrieben. Man erahnt das Google Logo, dass bis auf das große „G“ weggewischt wurde. Der Rest wurde ersetzt durch die Formel „x hoch n + y hoch n ungleich z hoch n“ wobei das nur gilt, wenn „n größer als 2“ ist.

Soweit finde ich das auch logisch: „Ein qudratischer Apfel und eine quadratische Birne sind keine quadratische Zitrone“ ;-) . Allerdings geht es wohl um etwas ganz anderes. Keine Ahnung, ob mir das jemand erklären kann ;-) Auf jeden Fall heißt das Ganze „Großer fermatscher Satz„, und wer sich das genauer anschauen möchte, kann das bei Wikipedia tun :-)

Wenn man mit der Maus auf das Doodle rollt, erscheint übrigens ein witziger Spruch, der auf einem überlieferten Zitat von Fermat basiert. Bei Google steht: „Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis gefunden, doch ist dieses Doodle zu schmal, um ihn zu fassen!“ Angelehnt ist dieser Satz an eine Randnotiz, die Fermat in sein klassisches Mathebuch  Arithmetica des Diophant notierte. Irgendwie überheblich, aber vor allem lustig.

Mathematische Kampfsportaufgeben…

Pierre de Fermat
Pierre de Fermat

Ebenfalls bei Wikipedia heißt es: „[…] Fermat beschäftigte sich wie die meisten Wissenschaftler seiner Zeit nicht ausschließlich mit der Mathematik. So beschränkte sich sein Einfluss auf die Korrespondenz mit vielen bedeutenden Gelehrten seiner Zeit (wie z.B. Carcavi, Beaugrand, Descartes sowie Mersenne) und auf die von seinem Sohn vorgenommene Ausgabe seines Nachlasses, einschließlich der von ihm kommentierten Arithmetik des Diophant von Alexandrien. Er leistete wichtige Beiträge zur Zahlentheorie, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Variations- und Differentialrechnung. Dabei teilte er seine Resultate oft nur in Form von „Denksportaufgaben“ – von Problemen ohne Angabe der Lösung – mit. […]Quelle

Ich würde das zwar eher mathematische Kampfsportaufgaben nennen, aber anyway. Offenbar waren die Erkenntnisse, die Pierre de Fermat der wissenschaftlichen Nachwelt hinterließ, so bedeutend, dass Google ihm nun ein Doodle verpasst.

Besonders tragisch finde ich, dass dieser offenbar glänzende mathematische Geist sich ab 1643 nur noch seinen politischen Aufgaben stellen musste. Bei aller Liebe zur Mathematik war er im Grunde wohl doch mehr Lenker als Denker. 1653 erkrankte er an der Pest und wurde irrtümlich für tot erklärt. Aber nachdem er sich wieder berappelt hatte, lebte er noch weitere 12 Jahre, bevor er 1665, im Alter von 57 / 58 Jahren starb.

Natürlich habe ich auch wieder ein entsprechendes Doodle-Dokumentationsvideo erstellt, untermalt mit Musik von Bach :-)

7 Gedanken zu „Google ehrt Pierre de Fermat mit Mathetafel-Doodle

  1. …was habe ich mich mit dem Fermat’schen Satz gequält. Das verrückte ist, jedes mal, wenn ich diesen Namen lese muss ich an meinen alten Mathe-Prof. denken. Ganz schön prägend

  2. Wie quält man sich mit dem Satz von Fermat? Da er für den Normalsterblichen nicht zu beweisen war, hat man ihn doch eh einfach hingenommen.

    Bzw. anders gesagt .. ich hab im kompletten Studium kein einziges Mal praktisch mit diesem Satz zu tun gehabt. ;-)

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