Neue Bing-Bildersuche klaut ungefragt Bilder!

Neue Bing-Bildersuche klaut ungefragt Bilder!

Neue Bing-Bildersuche Fail
Neue Bing-Bildersuche Fail

Ok, die Überschrift ist drastisch. Aber ich ärgere mich wirklich über das, was Bing gestern im Blog angekündigt hat: in Zukunft kann man die Bilder, die die vermeintliche Suchmaschine den Benutzer anzeigt, in einer eigenen Anwendung anschauen, „ohne das man den ganzen Krempel der Website erst laden muss„! Im Klartext: Bing zeigt in Zukunft die Bilder einer Website (fast) ohne Bezug zu der Website, von der das Bild stammt – und zwar auf Wunsch in voller Größe auf der Bing-Seite. Das ist für mich nichts anderes als dreistes Klauen der Bilder. Bing sagt, dass die User so nicht Zeit vergeuden bräuchten. Hallo!? Nach der Instagram-Unverschämtheit, einfach die Nutzerbilder ungefragt verkaufen zu wollen, bei der man inzwischen wohl zurückrudert, zeigt sich einmal mehr, dass die Internet-Konzerne immer dreister werden. Das Urheberrecht muss dringend reformiert werden!

Was schreibt Bing in seinem Blog?

[…] Starting today, we’re rolling out a brand new way to make it faster or more simple to explore imagery on Bing.  Now when you click an image, we don t waste your time loading a new page or force you to dig through a bunch of clutter. The new design loads quickly placing the image center stage. […]

Frei übersetzt:

„Ab heute implementieren wir eine völlig neue Art, Bilder auf Bing schneller und einfacher zu erkunden. Wenn man nun auf ein Bild klickt, verschwenden wir nicht Ihre Zeit mit dem Laden einer neuen Seite oder zwingen Sie, sich durch ein Bündel von Krempel zu graben. Das neue Design lädt schnell und platziert das Bild in der Mitte des Screens.“

Hallo!? Bing!? Das, was Du „ein Bündel von Krempel“ nennst, ist meine Website, auf der meine (!) Bilder zu sehen sind!

Weiterhin heißt es: „We even introduced full-screen mode: just click “View larger” to give it a try.“ Übersetzt: „Wir haben auch einen Fullscreen-Modus eingeführt: einfach auf „Vergrößern“ Klicken und ausprobieren.“ Mein Bild wird also bei Bing in einer eigenständigen Application im Fullscreen-Modus und optimaler Auflösung angezeigt. Hier mein Bild Mona Lisa:

Neue Bing Bildersuche
Neue Bing Bildersuche

Bing Bildersuche ist KEINE Suchmaschine mehr

Es gibt einen Deal zwischen Kreativen und Suchmaschinen. Als Urheber gestattet man den Suchmaschinen, die eigenen Bilder bzw. verkleinerte Thumbnail-Versionen, zu indexieren. Im Gegenzug erhält man dafür Besucher auf die eigene Website. Das Vermitteln von Suchanfragen und Suchangeboten ist das Prinzip einer Suchmaschine. Der Deal beinhaltet auch – so zumindest das sog. Thumbnail-Urteil -, dass es sich um verkleinerte Versionen der urheberrechtlich geschützten Bilder handelt (siehe auch: „Zum Bildersuche-BGH-Urteil – Merkmale einer Suchmaschine?„). Aber Bing zeigt nun diese Bilder in voller Auflösung, und praktisch ohne jeden Bezug zu meiner Website (Zitat: „We even introduced full-screen mode: just click “View larger” to give it a try.„)

Bing hat diesen Weg nun verlassen. Und ich sehe nur eine Konsequenz: Bing per robots.txt aussperren.  Ab sofort gestatte ich Bing nicht mehr, meine Bilder zu crawlen und zu indexieren. Denn ich habe davon keinerlei Nutzen mehr. Ich empfehle allen, es ebenso zu tun. Dafür muss man folgenden Code-Schnipsel in die robots.txt der eigenen Website einbauen:

User-agent: msnbot 
Disallow: /*.jpg$ 
Disallow: /*.jpeg$ 
Disallow: /*.gif$ 
Disallow: /*.png$

Wer bessere, effektivere Vorschläge für die robots.txt hat, bitte gerne in die Kommentare. Ich gehe davon aus, dass sich ein deutsches Gericht demnächst endlich mal mit der Frage beschäftigt, was denn die Merkmale einer Suchmaschine sind, und was die dürfen und was nicht.

Übrigens: es gibt natürlich schon noch einen Link zu der Website, auf der das Bild gefunden wurde (rechts unten). So, wie sie das jetzt machen, darf Bing eigentlich nur solche Bilder für seine Anwendung benutzen, die unter CreativeCommons Lizenz stehen. Das ist auf meiner Künstler-Homepage aber nicht der Fall. Und ich bezweifel, dass Bing sich darum schert…

Wer es ausprobieren möchte: man muss erst auf die internationale (amerikanische) Bing-Version umschalten. Dafür rechts oben auf das Zahnrad klicken (Sucheinstellungen), dann englisch als Sprache wählen, und ganz unten auf „change your country/region“ klicken, um dort „Vereinigte Staaten“ auszuwählen.

Neue Bing Bildersuche: Urheberrecht #fail
Neue Bing Bildersuche: Urheberrecht #fail

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48 Gedanken zu „Neue Bing-Bildersuche klaut ungefragt Bilder!

  1. Merkwürdige Dinge, die da gerade im Netz vorgehen. Bin echt gespannt, wie das weiter geht.

    Deine Empörung kann ich gut verstehen.

  2. Danke für die Info. Ab wann will Bing denn das neue „Feature“ global aktivieren?

    Aber selbst wenn es ärgerlich ist: Bing hat einen so kleinen Marktanteil, der kaum relevant ist. Viel entscheidender ist die Bildersuche auf Google.

  3. Ja, das sieht für Publisher ganz und gar nicht lecker aus. Und hat vor allem deshalb ein „Geschmäckle“, weil Microsofts Bildagentur seit Jahren recht aggressiv abmahnt, wenn sie ihr Urheberrecht verletzt sieht.

    In DE ist diese Funktion jedenfalls rechtlich nicht haltbar.

    Das folgt aber dem Trend der Suchmaschinen immer mehr Content selbst anzuzeigen. Imho keine gute Enwicklung. Die scheibare Nutzerfreundlichkeit verkehrt sich schnell ins Gegenteil, wenn Publisher ihre Angebote nicht mehr finanziert bekommen.

    LG vom Wannsee,

    Sebastian

  4. Pingback: Internetszene.de
  5. Wow, also das schießt wirklich weit über das Ziel einer Bildersuchmaschine hinaus was Bing da vorhat und sollte so auch nicht erlaubt werden dürfen.

  6. Naja kein schöner Move von Bing, für uns in DE kein großes ding, Sperren wir halt unsere Bilder für Bing, in den USA geht über Bing doch etwas mehr Traffic, wenn nun aber genug Webseiten dort auch ihre Bilder aus der Bing suche mittels robots.txt aussperren bekommt Bing ein Qualitäts Problem und rudern somit sicher auch schnell wieder zurück.

  7. Danke für den Hinweis, werde auch Bing sofort aussperren (dass die mangels Marktanteil eh keinen Traffic liefern, macht das ganze einen „No Brainer“) Ich befürchte aber, du hast Recht, dass die Entwicklung generell dahin geht, dass die großen Monopole Nutzer UND Webmaster/Kreative zum eigenen Vorteil ausbeuten. Auch Google hat schon eine Variante von Google Images ohne Website im Hintergrund getestet (hatte ich selbst neulich gesehen) und die neuen Social Networks wie Pinterest leben ja quasi vom Konzept, dass die User den Content anderer im Internet zur bequemen Vermarktung des Netzwerks im abgeschlossenen „Walled Garden“ zusammentragen.

    Bezüglich „Änderung des Urheberrechts“ sehe ich aber keine Stärkung der Kreativen – die meisten User realisieren ja gar nicht, dass es auch ihr Schaden ist, und finden die Aggregation/Vereinnahmung seitens Suchmaschinen eher gut. Das sieht man gut an der Fundamentalopposition gegen das Leistungsschutzrecht – was in der Form der einseitigen Bevorzugung der Presse natürlich Unsinn ist, aber die Grundproblematik anschneidet: die Suchmaschinen nutzen immer mehr den Content anderer kostenlos und machen damit Riesengewinne. Irgendwann ist der stille „Deal“ zwischen Kreativen und Suchmaschinen wirklich aufgekündigt. Bing macht jetzt den Anfang.

  8. Ich habe dem ganzen übrigens noch eins draufgesetzt – Strafe muss sein! Wer weiß, wie lange Bing mit dem Recrawling/Auslisting via robots.txt braucht… Also fix ins Skript, welches die Bilder dynamisch ausliefert, eine Referer-Weiche eingebaut und nun knalle ich Bing stattdessen dieses Bild vor den Latz: http://img507.imageshack.us/img507/8366/bingtheft2.jpg

    Gern stelle ich die Grafik allen Kreativen zur Verfügung, natürlich ohne Copyright ;-)
    http://img717.imageshack.us/img717/9128/bingtheft.jpg

    1. Zack! PlugIn in den Browser rein gehauen, und schon kann ich mir die Bilder ihrer Website schön groß auf Bing mit meinem 75 Zoll Fernseher ansehen. Ich hoffe das Google mit dieser Funktion bald nachzieht. Yahoo wird es sowieso machen, weil die ja im „Yahoo! – Bing“ Network drinnstecken.

      Klar kann man das ganze eng sehen, aber man muss es ja nicht gleich übertreiben. Ich weiß nicht wie Sie das machen, wenn sie Bilder suchen, aber ich klicke mich nicht gerne durch jede Website um ein verdammtes Bild zu sehen.

      Und da Sie ja die robots.txt benutzt haben, um ihre eigenen Bilder vor der Öffentlichkeit zu verstecken, kann ich ihnen beruhigt sagen das über die Bing App auf Windows 8, Windows Phone sowie Android und der mobilen Bing Site alle ihre Bilder in Ruhe betrachtet werden können, trotz der von Ihnen getroffenen „Maßnahmen“.

      Ich möchte Sie nicht beleidigen oder in den Schatten stellen, aber mich und viele andere juckt es nicht, wenn man die Bilder ihrer Website nicht auf den ersten Moment sieht. Wie ich obig schon geschrieben habe, zücke ich mein Smartphone und sehe mir die Bilder dort an.

      Wenn man eine Website im Internet betreibt, muss man nun mit so einer Situation leben, und glauben Sie mir, Suchmaschinen bekommen sie nie vom Hals.

      Legen Sie sich Bing als Startseite fest, dann können Sie jedes mal wenn sie ihren Browser öffnen nachschauen ob ihr „Eigentum“ in dieser komfortablen und bezauberten Suchmaschine noch zu finden ist.

      1. @ Alexander:
        Wie dummdreist! Vielleicht sollten Sie mal anfangen, Ihr Gehirn zum Denken zu benutzen. Oder sind Sie im Derivatehandel einer dubiosen Investmentbank tätig? Dann würde mich dieser Charakter, pardon, das Fehlen desselben, nicht so wundern. Hoffentlich begegnen Sie im Leben noch vielen Menschen, die mit Ihnen so umgehen, wie Sie sich hier aufführen.

  9. Habs gerade mal mit meinen Fotos ausprobiert. Mein Foto ist nicht auf dem Bing-Server sondern wird direkt von meinem Server angezeigt. Ist aber eindeutig ein Zunutzemachen fremder Inhalte.

    Beachtet Bing die robots.txt? Ansonsten per .htaccess die Suchmaschine aussperren. Entweder den Bot selber, oder beim Anzeigen (per HTTP_REFERER). Da kann man sich dann den Spass erlauben und dem User ein anderes Bild zeigen, mit dem Inhalt: „Bing klaut meine Bilder“ :)

  10. Auch wenn ich mir jetzt ein bisschen unbeliebt mache: Für den Nutzer, der Bilder sucht, bringt die Neuerung einen Komfortgewinn. Aber natürlich kann ich die Empörung über die dreiste Nutzung von fremden Inhalten auch gut nachvollziehen. Muss eben jeder selbst entscheiden, wie er darauf reagieren möchte.

  11. Eine Bildersuchfunktion zeigt gefundene Bilder an!

    Ich denke, alle die das nicht wollen, sollten ihre robots.txt pimpen.

    Das macht das Netz etwas kleiner, aber es trifft ja nicht die Falschen …

  12. Na dann gibts ja endlich ein Anschlussaufreger fürs LSR. Kann man dann ja aufbohren. Langsam wirds echt dämlich. *Augenroll*

  13. Ich kann den ärger nachvollziehen. Allerdings sollte man sich hier sehr gut überlegen, wem man Schuld gibt und was man kritisiert. Eine ähnliche Software habe ich schon vor Jahren geschrieben und eingesetzt. Wie ich mir Inhalt präsentieren lasse ist allein meine Sache und kann von außen gar nicht überwacht werden. Dass es ärgert wenn ein größerer Anbieter eine solche Funktion bereit stellt kann ich verstehen. Die Forderung, dass ein Copyright-Hinweis gegeben sein muss ist auch nachvollziehbar. Aber mehr als ein Link der auf die Quelle verweist halte ich für nicht Sinnvoll. Wer seinen Inhalt der Öffentlichkeit nicht frei zeigen will, der soll es in ein Museum hängen und per php-skript oder robots oder Login oder weiß der Teufel was … alle Crawler ausschalten. Wer nicht will, dass mehr als ein Thumbnail gezeigt werden soll, stellt den Suchmaschinen halt nur ein Thumbnail zur Verfügung. Auf welcher Seite der Entwicklungsaufwand, um dies umzusetzen, liegen sollte … darüber kann man streiten … aber sicher nicht darüber, ob wir Software brauchen, die unsere Arbeit, unser Hobby oder unser Zeitvertreib benutzerfreundlicher sein sollte.

  14. Was Bing da macht, ist nicht direktes „Klauen“, sondern Hotlinking. Für mich eine gute Gelegenheit, auch mal darüber nachzudenken, ein paar weitere Zeilen in meine .htaccess reinzuschreiben, zum Beispiel diese hier:

    RewriteEngine On
    RewriteCond %{HTTP_REFERER} ^http://(www\.)?bing\. [NC]
    RewriteRule .*\.(gif)|(jpe?g)|(png) /spezielles/bingabschrecker.jpg [L,R]

    Geht natürlich nur mit mod_rewrite — und mal schauen, ob ich noch ein schönes ekliges Bild finde, das mit etwas zusätzlichem Text extra für Bing aufgewertet werden kann…

  15. Die Bing Referer lösung finde ich gut und wird warscheinlich Bing noch mehr stören als das einfache ausschließen der bilder. vielen Dank Elias!

    1. Oh, ich sehe gerade, dass das ,OR in der RewriteCond zu viel ist. Keine Sache ist so einfach, dass man sie nicht falsch machen kann… ;)

  16. Find ich arschig, unfair und ich hoffe, dass die böse Publicity dadurch bekommen! – Sorry, bin grad überarbeitet und kanns nicht freundlicher formulieren. Will es aber auch gar nicht. Lernen die Internet-Macher denn nie dazu?

  17. Naja ich weiß nicht. Zwar kann ich einerseits die Webseitenbetreiber verstehen, die wollen dass ihr Bild im Rahmen der Webseite gesehen wird und (was wohl für die meisten der Grund sein wird) die Werbung mitgeladen wird.

    Aus Nutzersicht finde ich das besser. Bei der Google Bildersuche ist der „Umweg“ über die Webseite für mich auch nur ein lästiger Zwischenklick bevor ich rechts auf das Bild klicken kann und nur das Bild anzeigen kann. Man sucht schließlich Bilder und keine Webseiten.

    Ich glaube, dieser ganze Disput geht nur um Geld und die in letzter Zeit in vielen Bereichen geführte Diskussion, ob Inhalte frei zugänglich sein sollen oder bezahlt werden müssen. Wenn ich Bilder erstellen würde, wäre ich froh wenn meine Bilder gefunden werden. Wenn jemand dann mehr Infos dazu will, wird er auch die Webseite dazu aufsuchen, ohne dass sie ihm von einem Gesetz, BGH oder was auch immer „aufgezwungen“ wird.

    Wenn man das SPielchen weitertreibt, könnte man auch Adblocker verklagen, weil sie auch die Darstellung der Webseite verändern und sie anders aussehen lassen, als es der Betreiber will… und natürlich die geldbringende Werbung blocken.

    1. Ich weiss nicht, ob das nicht etwas zu kurz greift. Unabhängig von der öffentliche Diskussion haben Urheberrechte m.E. einen großen Rückhalt, und der Urheber eines Kunstwerks – und sei es auch nur ein Foto – hat wohl ein Recht darauf, frei zu bestimmen, wo und in welcher Form seine Bilder verbreitet werden. Die Unterstellung an den Rechteinhaber, nur das Eurozeichen in den Augen zu haben, stellt diesen in eine falsche Ecke. Die freie Bestimmung über eigene Werke ist nichts „schmuddeliges“, sondern eine Selbstverständlichkeit.

      Hm, und was ist nun die Antwort auf „__ x 7 = fünfzig sechs“? :-)

      1. Danke, Thomas. Genau so ist es. Ich hab keine Werbung. Aber es sind MEINE Fotos. Auch und obwohl sie im Internet stehn.

    2. Es ist auch „im Interesse des Nutzers“ das Bier im Supermarkt kostenlos mitnehmen zu dürfen (Augenroll). Fakt ist, die Inhalte gehören den Suchmaschinenbetreibern genausowenig wie Sozialen Netzwerken wie Pinterest, und sie haben verdammt noch mal dafür zu sorgen, dass *meine* Inhalte, die *ich* Ihnen kostenfrei zur Belustigung ihrer Besucher zur Verfügung stelle, auch mit einem Mehrwert für *mich* dargestellt werden. Ansonsten ziehe *ich* mal ganz schnell den Stecker, wie ich es im Fall von Bing auch gemacht habe. Ich bin keine masochistische Aufmerksamkeitshure, der „Oh, meine Bilder werden gefunden!“ Entschädigung genug wäre, und eben jenes „Gefunden werden“ ist ja nun nicht mal mehr Ziel für diese Suchmaschinen!

      Das Bild der großen roten Hotlink-Warnung in der Bingsuchmaschine zeigt jetzt jedenfalls jedem Bing-Besucher, wer hier wirklich Herr über den Content ist!

  18. Du bist ein Genie!

    Ich kenne keinen der immer wieder Themen anstößt und Sachverhalte anpricht die immer wieder dermaßen perfekte Linkbaits ergeben…

    Und das Ganze entwickelt sich bei dir auch immer einfach so – brillant.

    Gruß

  19. „Die Unterstellung an den Rechteinhaber, nur das Eurozeichen in den Augen zu haben, stellt diesen in eine falsche Ecke. Die freie Bestimmung über eigene Werke ist nichts “schmuddeliges”, sondern eine Selbstverständlichkeit.“

    Du sprichts mir aus die Seele :), durch das verkaufen von meine Bilder verdiene ich einen teil meines Lebensunterhalt und auch ich möchte gerne für Arbeit die ich geleistet habe gezahlt werden

  20. Ich weiß nicht, wie man hier bei der Übersetzung auf „…oder zwingen Sie, sich durch ein Bündel von Krempel zu graben“ kommt. Ich verstehe die Verärgerung, aber man sollte schon auch objektiv bleiben.
    Was Microsoft hier meint ist, dass der Benutzer keine „Störfaktoren“ mehr hat, die ihn vom Wesentlichen ablenken.
    Der Artikel von Microsoft zielt ja auf den Benutzer ab und macht ihm die neue Suche schmackhaft.

    Dass der Artikel Webseiten als Krempel bezeichnet, kann ich nicht sehen. Da wäre Microsoft ja dumm, denn dieser „Krempel“ ist ja das eigentliche Kapital…

    1. hmmm, wie würdest Du denn die Formulierung „we don’t waste your time loading a new page or force you to dig through a bunch of clutter“ übersetzen?
      Klar geht es Microsoft um die Benutzer, aber auf wessen Kosten, bitteschön. Meine Bilder? Nein, sag ich da, und bin raus …

      1. Ich würde es in etwa so übersetzen:
        „Wir verschwenden Ihre Zeit nicht damit, dass Sie eine neue Seite laden, oder sich durch eine Reihe von Störfaktoren kämpfen müssen“.
        Das klingt aus sicht eines Webmasters tatsächlich erst einmal nicht gut.

        Aber: (Und verstehen Sie mich nicht falsch, ich versuche die Sache nur neutral und unemotional zu sehen)
        1. Aus Sicht eines Benutzers sind Texte, Werbung und Scrollen für den Zweck der Bildersuche aber ja tatsächlich Störfaktoren.
        Ich lese aus dem Text aber keineswegs heraus, dass hier Webseiten an sich als „Krempel“ bezeichnet werden, sondern eben nur diese „Störfaktoren“ zum Zeitpunkt der Bildersuche.
        2. Ist eine Bildersuchmaschine m.E. nicht dazu verpflichtet, Webseiten kostenlosen Traffic zu bescheren
        3. Sehe ich nicht, dass diese neue Anzeigenmethode mehr zum Bilderklau beiträgt als das bisher bzw. bei Google der Fall ist, wo das große Bild einfach nur noch einen Klick weiter entfernt ist.
        Wer Bilder klauen will, macht dies sowieso, muss sich dann aber auch über rechtliche Folgen Gedanken machen.

        1. „Ist eine Bildersuchmaschine m.E. nicht dazu verpflichtet, Webseiten kostenlosen Traffic zu bescheren“ Hallo? Suchmaschinen sind dazu da um Inhalte zu finden, das heist die Seiten, wo dieser zu finden ist. Man gestattet den Betreibern der suchmaschinen gewisse Dinge zu machen, die sonst eine Urheberrechtsverletzung darstellen würde, wie beispielsweise der ganze automatisierte Webspam, der automatisch Content klaut oder Bilder hotlinkt. Wenn Bing sich so verhält ist es rein rechtlich keine Suchmaschine mehr. „Aus Sicht eines Benutzers sind Texte, Werbung und Scrollen für den Zweck der Bildersuche aber ja tatsächlich Störfaktoren.“ Störfaktoren? Ohne die Werbung gäbe es die Bilder gar nicht. Warum glaubst du anscheinend, dass Leute die im Internet Seiten betreiben, diese auch noch selber bezahlen sollten?

  21. Nach meinen unmaßgeblichen laienjuristischen Erwägungen, sind (zumindest nach EU-gerichtlicher Würdigung in 2015) Einbindungen von Videos von Fremdseiten (z.B. Youtube) statthaft (z.B. als Iframe, solange man sich die Inhalte nicht zu eigen macht), es sei denn, der Urheber trifft Maßnahmen, ein öffentliches Aufrufen solcher Inhalte grundsätzlich zu unterbinden. Dies wird wohl in diesem Fall nicht zutreffen, da Sie vermutlich Ihre Bilder sonst allen Interessierten anzeigen wollen (nach meiner Lesart).

    Bing hält sich nach eigenen Bekundungen an die Weisungen in der robots.txt-Datei. Diese Maßnahme hilft natürlich erst einmal weiter. Diese Anweisungen haben aber eher privatrechtlichen Charakter und sind keine nachhaltige technische Schutzeinrichtung. Für eine technische Lösung wäre z.B. der Einsatz von Direktiven in einer .htaccess-Datei (bei Apache-Servern) denkbar. Hierbei kann man Besucher (z.B. Suchmaschinen-Bots) anhand bestimmter Merkmale (IP-Adresse, Referrer, User-Agent etc.) konsequent aussperren oder den Aufruf der Grafikdateien nur durch die Domäne selbst direkt erlauben.
    In der Praxis ist allerdings festzustellen, dass die Grafik-Dateien einer Seite nicht so schnell im Index bei Bing landen. Bei Google ist es aktuell relativ einfach, per Bild im Index zu sein. Das setzt aber auch eine Mindestreputation der Seite voraus, da Google je nach (geringer) Authorität einer Seite eine Bilderschau stark begrenzt.
    Bei geschickter Progammierung könnte man auch den Suchmaschinen schlechtere Auflösungen ersatzweise anbieten (durch einen weiteren Bildersatz), damit diese Bilder zwar im Index erscheinen, aber für Piraterie qualitativ nicht ausreichen.
    Das hängt alles ein wenig vom Können der eigenen Programmierkünste ab; ist aber keine Hexerei.

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