Links sind Links, egal ob intern oder extern
Wir schreiben das Jahr 2019 – btw. einen guten … – und das Thema Links ist nicht tot zu kriegen :-) Da die Wellen mal wieder hoch schlagen, hier meine Ergänzung zur Debatte. Los ging es mit einem Video von Julian Dziki (siehe hier auf Seokratie). Er sagt darin, dass sich Linkaufbau nicht mehr lohne, weil 1. Google das relativ leicht erkenne und 2. die Kosten für gute Links nicht mehr im Verhältnis zu den Ranking-Effekten steht. Julian sagt zwar am Ende noch, dass Links natürlich noch wichtig seien und dass man mit guten Inhalten von alleine Links bekommt. Aber da ist es schon zu spät. Wenn jemand mit dem roten Link-Tuch wedelt, fängt Marco Janck sofort an zu schnauben und erläutert seine Sicht der Dinge. Und wenn zwei sich streiten, kommen sofort die Schlichter, so wie z.B. Uwe Tippmann auf Seo-Radio. Gute Gelegenheit, auch etwas beizutragen. Denn was meiner Meinung nach fast alle vergessen, ist …
Die interne Verlinkung.
Interne Links? Ah, pah, naja, das ist ja was ganz anderes! … Wirklich? Ich denke nicht. Nach meiner festen Überzeugung ist ein Link ein Link. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob der Link intern oder extern ist. Jeder (!) Link, der nicht durch nofollow unwirksam gemacht wurde, vererbt Linkjuice. Das ist das Prinzip des pageRank. Und dieses Prinzip gilt im Google-Algorithmus nach wie vor.
Google hat nie gesagt, dass es einen Unterschied zwischen internen oder externe Links gäbe. Das würde algorithmisch auch keinen Sinn ergeben.
Warum erwähne ich das?
Weil es beim Thema Linkaufbau logischerweise um externe Links geht. Und weil fast alle, die Linkaufbau als Seo-Maßnahme noch wichtig finden, immer so argumentieren: meine Website ist auf wettbewerbsstarke Keywords optimiert – da kann man es nur mit Linkaufbau schaffen, auf vordere Google-Rankings zu kommen.
Dahinter steckt der Gedanke, dass man (natürlich gute) Links kauft, die genau auf die umkämpfte Seite zeigen.
Aber das halte ich für einen Logikfehler. In aller Regel bekommen Websites in umkämpften Bereichen keine natürlichen Links. Und natürlich weiß das auch Google. Solche Seiten versorgt man am effektivsten und natürlichsten über sehr viel internen Linkjuice. Das bedeutet, die Seite muss in der internen Verlinkung entsprechend hoch angesiedelt sein.
Natürliche Links bekommt man in aller Regel für hilfreiche, kostenlose und unterhaltsame Inhalte. Diese Inhalte werden jedoch häufig vernachlässigt – weil sie eben an sich nicht lukrativ sind.
Diejenigen, die meinen, man könne nicht allein durch gute Inhalte automatisch natürlich Links einsammeln, setzen nach meiner Einschätung auf das falsche Pferd.
Natürlich mache ich mir Gedanken über Links
Ohne Links geht es nicht. So mächtig die interne Verlinkung als Kanalisierung von Linkjuice auch ist – ohne Linkjuice von außen geht es nicht. Nur kann man nach wie vor bei wenig umkämpften Keywords vordere Rankings bekommen, die in Foren oder Blogs zur Recherche relevant sind – und was vorne ist, wird verlinkt – und zwar als Quelle.
Linkaufbau ist also möglich – und zwar ganz ohne, dass man irgendeinen Webmaster zum Aufbau des Links beläppert – sei es mit Geld, Rück-Verlinkung oder wie auch immer. Man darf dabei nur nicht immer ausschließlich seine „Money-Keyword-super-gewinnbringende-Landingpage“ im Auge haben :-)
Auch so: und natürlich braucht natürlicher Linkaufbau auch Zeit. Bei mir dauert es in aller Regel 8 – 12 Wochen, ehe ein neuer Artikel für wenig umkämpfte aber viel gesuchte Keywords auf vordere Positionen kommt. Und dann muss man noch ein paar Wochen oder Monate warten, ehe diese hilfreiche Seite dann als Quelle genutzt und verlinkt wird.
Alles ganz einfach :-) Viel Erfolg.
15 Gedanken zu „Links sind Links, egal ob intern oder extern“
Schöner Beitrag! Aber wer ist diese Julia Dziki? ;)
oha, danke, ist korrigiert. Sorry für den Vertipper …
Hi,
das ist das überhaupt geilste was ich in letzter Zeit gelesen habe:
„In aller Regel bekommen Websites in umkämpften Bereichen keine natürlichen Links. Und natürlich weiß das auch Google. Solche Seiten versorgt man am effektivsten und natürlichsten über sehr viel internen Linkjuice. Das bedeutet, die Seite muss in der internen Verlinkung entsprechend hoch angesiedelt sein.“
Echt lobenswert. Ich sehe das genauso. Google ist sehr fortgeschritten, erkennt alles möglich also warum nicht gekaufte Links, im Jahr 2019, das wäre lächerlich.
VG
Wie Du bereits in einem älteren Beitrag geschrieben hat: Backlinks geben der Domäne den letzten Wums. Dem kann ich nur zustimmen. Mit einer guten Onpage Optimierung kommt man mit guten Backlinks weiter als ohne Backlinks. Das habe ich bein meinen Seiten festgestellt.
Hi,
ich sehe das ähnlich. Die interne Verlinkung wird sehr häufig total vernachlässigt – dabei ist sie so einfach umzusetzen. Bei der externen Verlinkung bin ich immer etwas unsicher. Was weiß Google? Was erkennt Google? Checkt Google diese „Texte-mit-2-Backlinks-1x-Trust-1x-Kunde“? Ich denke schon. Aber sind sie deswegen schlecht? Und kann man per se alle diese Texte ’nullen‘? Ich denke nicht, denn es gibt gewiss auch „ehrliche Texte“, die ihre Daseinsberechtigung haben. Die Kosten der Links steigen immer weiter, weil die Schlange zum Publisher immer länger wird. An der Stelle hilft es teilweise schon, den Publisher direkt zu kontaktieren. SEO ändert sich fast jährlich, mittlerweile empfehle ich meistens, dass die Kunden einfach ehrliche Texte schreiben sollen, völlig egal wie oft ein Keyword vorkommt. Gute Inhalte funktionieren meistens von alleine gut… wie du selbst sagst, es dauert seine Zeit bis die Texte ranken und eine weitere Zeit, bis sie auch verlinkt werden. Aber: die Qualität ist entscheidend.
VLG
Also ich glaube, dass du dich hier ein wenig auf dem Holzweg befindest. Jede Seite hat Linkjuice und die interne Verlinkung kann ihn sicher weitgergeben. Das sehe ich auch so.
Allergings heißt es auch, dass der Linkjuice sich auf alle Links verteilt, die von einer Seite zu einer anderen gehen. Wenn du jetzt anfängst die interne Verlinkung zu forcieren, dann leitest du zwar Juice weiter, aber je mehr solcher Links von einer URL ausgehen, umso geringer wird der Anteil einer jeden Seite. Dieses Reservoir erschöpft sich also selbst sehr schnell. Ich würde mir daher gut überlegen, wohin ich den Linkjuice meiner besten Seiten „hinschicke“.
Und ich denke, dass die Aussage mit den Links, dass sie 2019 abgeblich nichts mehr bringen, nur dazu gedient hat, um genau diese Lavine hier loszutreten. So dass ein SEO-Blogger nach dem anderen auf die SEOKRATIE verlinkt und darüber schreibt, was da einer krasses gesagt hat.
So viel Aufmerksamkeit hatte die Seite bestimmt schon lange nicht mehr.
Das kann natürlich sein. Man stellt eine Behauptung ins Internet und alle verlinken darauf und sei es nur, um zu sagen, dass die Behauptung falsch sei.
Das Problem ist halt: Die Wahrheit wissen nur diejenigen, die das Ranking bei google implementiert haben. Und ich vermute, das wird nur eine Handvoll sein, die tatsächlich den Überblick behält. Sei es aufgrund der Komplexität der Software oder weil es als Betriebsgeheimnis gehütet wird.
Der einzig sichere Weg ist es, auszuprobieren und durch Beobachtung Rückschlüsse auf die Logik zu ziehen. Also Reverse Engineering.
Grundsätzlich halte ich die Idee einer intern gut verlinkten Seite schon aus Gründen der leichteren Navigierbarkeit als sinnvoll.
Ich muss sagen, auch wenn ich Jens nicht vollkommen zustimme, so denke ich auch, dass man interne und externe Links nicht gleich setzen kann. Ich würde die interne Link-Struktur immer fast ausschließlich an der Kundenperspektive orientieren. Denn die meisten Links werden bei einer guten Struktur ohnehin auf die wichtigen Seiten zeigen.
Die Diskussion über Sinn und Sinnfreiheit von Links startet doch jedes Jahr neu ;-) Ich sehe die interne Verlinkung zwar auch als relevant und Teil von Onpage an, aber externe Verweise halte ich für notwendiger.
Ob und für welches Projekt sich Link Building noch lohnt, hängt vom Mitbewerber und vom Budget ab. Einige leisten sich bereits jetzt keine teuren Links mehr.
Ich versteh diese Diskussionen nicht wirklich. Alle paar Jahre kommt die Thematik wieder hoch, dass man mit gutem Content rankt und automatisch Links bekommt.
Vielleicht für sehr lange Longtails, aber normal wird das nicht funktionieren.
Ich habe jedenfalls selbst mit hoch qualitativen Seiten + Rankings bisher nur sehr wenige Links einfach so bekommen. vernachlässigbar im Vergleich zu den gekauften oder getauschten.
Die internal Linking Strategie wird ja gleichzeitig mit guten Content erzeugt der im besten Fall als Post auf den Seiten verlinkt ist. Ich kann nur sagen das Julian im besten Fall versucht hat eine Klicks zu bekommen, weil jeder der wirklich aktiv SEO betreibt weiß, das es ohne externe Links nicht geht (sagt er ja am Ende auch und widerspricht sich da selbst).
Marketing wird immer komplizierter und umfangreicher und nimmt dem Unternehmer eigentlich schon fast die Möglichkeit, sich selber um SEO zu kümmern und muss dies auslagern. Gut ist es aber, wenn dann solche Seiten wie diese hier ausführliche Informationen zum Backlinkaufbau geben. Backlinks bringen meiner Meinung nach die Webseite richtig voran und sind eigentlich unverzichtbar.
Kommentare sind geschlossen.