Google Bildersuche fürs Linkbuilding nutzen (3 + 4 Tricks)

Google Bildersuche fürs Linkbuilding nutzen (3 + 4 Tricks)

Linkbuilding mit Google Bildersuche
Linkbuilding mit Google Bildersuche

Das neue Feature „Bilder mit Bildern suchen“ der Google Bildersuche bietet enorm viele Möglichkeiten – auch für die Sucmaschinenoptimierung, speziell für das Linkbuilding. Drei Wege wurden in einem sehr schönen Artikel von bei SEOmoz beschrieben (siehe „3 Ways to Use Google s New Search by Image for Link Building„). Ich möchte die drei Methoden hier noch einmal kurz vorstellen, und ein paar weitere aufzeigen, die für die tägliche SEO-Arbeit sehr hilfreich sein können.

Google search by image
Google search by image

Das Prinzip ist simpel: seit Mitte Juni ist in der Suchleiste der Google Bildersuche rechts ein kleines Kamera-Symbol zu sehen. Man kann seither ein Bild aus der Bildersuche per Drag & Drop in das Suchfeld ziehen (dass sich dann optisch vergrößert).  Angezeigt werden dann alle Bildversionen, die Google von diesem Bild indexiert hat. Daher der Name: „Bilder mit Bildern suchen“ (engl: search by image). Mehr dazu siehe: „Google stellt “Search by Image” vor (drag’n drop Bildersuche)„.

Wie kann man das nun für SEO nutzen? Jason beschreibt drei Möglichkeiten:

1. Die Interessen von Linkerati recherchieren

Linkerate sind Social-Top-Power-User. Also solchen Menschen, die einen großen Einfluss auf viele andere Menschen, speziell Blogger, haben. Sei es durch starke Social-Media-Kanäle wie facebook oder twitter erreichen sie Tausende von Interessierten. Aber wie kann man versuchen, diese Linkerati für eigene Themen zu gewinnen? Bei dieser Überlegung ist es oft hilfreich, wenn man die Interessen der betreffenden Person kennt. Und eben die kann man ermitteln, wenn man nach dem entsprechenden Avatar in der Bildersuche sucht. Das Ergebnis ist (in der Regel) eine Liste von Blogs und Foren, in denen die Person aktiv ist (sofern sie ein einheitliches Avatar hat, was aber heutzutage die Regel ist, weil der Avatar natürlich Teil eines Markenbildungsprozesses sind, der für Linkerati eine wesentliche Voraussetzung ist). Als Beispiel mal einen Ausschnitt aus der „Avatar-Bildsuche“ von Matt Cutts ;-)

Bilder mit Bildern suchen und Interessen von Avatar-Trägern finden - Beispiel Matt Cutts
Bilder mit Bildern suchen und Interessen von Avatar-Trägern finden – Beispiel Matt Cutts

(Tipp: beim Durchgehen der Liste kann man sich getrost auf die quadratischen Formate konzentrieren.)

Was man dann allerdings mit der Erkenntnis anfängt, steht auf einem anderen Blatt. Wie man sich dann an Typen wie @mediadonis, @frischkopp, @caschy oder @seounited ranschmeißt, sollte man sich genau überlegen. Aber man hat zumindest Anhaltspunkte.

2. Interessante Gastartikel-Quellen identifizieren

Diesen Punkt möchte ich nur kurz erwähnen, ohne weiter darauf einzugehen. Die deutsche Blogosphäre ist, was Gastartikel betrifft, sicherlich anders gestrickt als die englisch-sprachige. Das Prinzip ist aber das selbe wie im vorher beschriebenen Punkt.

3. Potentielle (bislang nicht verlinkte) Linkquellen finden

Bei der dritten von Jason beschriebene Methode muss man ein wenig kreativ sein, um das Prinzip in einen relevanten Workflow zu übertragen. Die Überlegung ist, Seiten zu identifizieren, auf denen man bereits erwähnt, aber nicht verlinkt ist. Man kann dafür zum Beispiel nach einer wichtigen Persönlichkeit aus dem Unternehmen „Bildersuchen“ – Jason nennt als Beispiel einen CEO. Noch effektiver scheint mir allerdings die Bilder-Bildersuche nach einem Firmenlogo zu sein. Wenn man die Ergebnisliste durchklickt, kann man sehr schnell und einfach erkennen, ob ein Link gesetzt wurde oder nicht. Und in diesen Fällen genügt oft ein Anruf oder eine freundliche Email, und der Link wird gesetzt. Natürlich geht das in bestimmten Fällen auch mit einem Produktbild oder einer Anfahrtskizze. Man muss nur überlegen, welche Bilder von der eigenen Website wohl woanders eingebunden sein könnten.

Neben diesen drei Punkten sind auf Basis der Methode sicherlich noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten mit Mehrwert im Seo-Alltag denkbar. Ich erwähne mal vier weitere:

4. Geklaute Bilder identifizieren

Geklaute Bilder nutzen
Geklaute Bilder nutzen

Natürlich sollte jeder Seo regelmäßig mit der „site-Abfrage“ den eigenen Bilderbestand überprüfen. Nach wie vor werden sehr oft und bedenkenlos Bilder einfach so eingebunden. Aber anstatt mit Urheberrechtsklagen zu drohen, kann man ja auch versuchen, einen Link zu bekommen. Ich persönlich biete den entsprechenden Webmastern in solchen Fällen immer die Wahl zwischen Bild entfernen oder Link auf meine Seite als Quelle zu setzen (btw: ich mache das nur in ca. 5% der Fälle, meistens werde ich gar nicht erst aktiv…).

5. Netzwerke aufspüren

Das wird für viele Leser vermutlich ebenfalls sehr spannend sein: gerade im Affiliate-Seo Bereich spielen selbst-errichtete (Satelliten-) Netzwerke eine wichtige Rolle. Natürlich sind diese Netzwerke oft gut getarnt. Über Impressum, IP oder Adsense-ID lassen sich die meisten Netzwerke inzwischen nicht mehr aufspüren. Da sind die meisten Seos inzwischen schlau genug, diese Spuren zu verwischen. Aber wie sieht es mit den Bildern aus? Sagen wir mal so: ein Seo ist oft nicht Maler, aber er sieht ja ein, dass eine Website ein paar Bilder braucht. Also kauft er sich welche von den bekannten Stockphoto-Agenturen. Aber da er an sich geizig veranlagt ist, benutzt er die Bilder auf mehreren Seiten. Das ist bislang ja auch kaum aufspürbar gewesen.

Anti-Satelliten-Seo
Anti-Satelliten-Seo

Aber wenn man sich nun mal mit einer „site-Abfrage“ in der Bildersuche die Ergebnisse einer fragwürdigen Seite anschaut, und ein paar Bilder (die gekauft aussehen), durchcheckt, dann kann man mit etwas Spürsinn relativ leicht erkennen, auf welchen anderen Seiten diese Bilder auch benutzt werden. Wenn man dann noch mehrere identische Bilder findet, liegt die Vermutung nahe, dass die Seite zu einem Netzwerk gehört.

Wie man aus der Kenntnis eines versteckten Netzwerkes dann Links generiert, ist allerdings ein anderes Thema ;-)

6. Impressum-Bilder

Es gibt ja nach wie vor Seos, die glauben, ihre Existenz bei Google durch ein „Bild-Impressum“ unsichtbar machen zu können (um ihr Netzwerk zu schützen). Natürlich kann man auch nach diesen Bildern suchen: man muss dafür die Bild-URL in der Google-Bildersuche einfügen, nachdem man auf das Kamera-Symbol geklickt hat. Das Ganze ist recht simpel, und in den meisten Fällen funktioniert es nicht, weil die Betreiber dann doch pfiffig genug sind, die Bilder mit den Impressumsangaben per robots.txt auszusperren. Aber versuchen kann man es ja ;-)

7. Linkbuilding nachvollziehen

linksgerichtete Links
linksgerichtete Links

Die einfachste Methode, die bereits im ersten Punkt angerissen wurde, betrifft bei Seos natürlich das Linkbuilding an sich. Nicht selten werden ja Blogkommentare für das Linkbuilding benutzt. Das ist ja auch sehr simpel – natürlich gibt es zahlreiche sehr gute Blogs, die für das aktive Setzen eines Links durch einen simplen Kommentar gut geeignet sind (als Blogger habe ich damit zwar Bauchschmerzen, aber es gehört für viele ja zum täglichen Business).

Oft benutzt man dafür einen Account, der etabliert ist. Nur die Domains, die man angibt, variieren. Bisher konnte man solche Linkquellen nur sehr mühsam aufspüren. Aber mit Hilfe der Google-Bildersuche ist das nun sehr einfach. Einfach die Suche nach dem Avatar-Bild durchführen, und dann mal die Ergebnisse durchklicken. (Btw: ich benutze diese Methode inzwischen auch, allerdings nicht um Linkquellen zu finden, sondern um die Seriosität eines Accounts zu checken.)

Soviel dazu. Allen viel Erfolg bei ihren Recherchen rund um das Thema Linkbuilding mit der Google Bildersuche. Wie Jason in seinem Artikel abschließend zurecht bemerkt, ist das oft auch sehr witzig (die „ähnlichen Bilder“ nämlich :-) )

Rand Fishkin: optisch ähnliche Bilder (sagt die Google Bilder-mit-Bildern-Suche)
Rand Fishkin: optisch ähnliche Bilder (sagt die Google Bilder-mit-Bildern-Suche)

11 Gedanken zu „Google Bildersuche fürs Linkbuilding nutzen (3 + 4 Tricks)

  1. Spitzen Artikel, wirklich gut recherchiert. Vor allem Dein Beitrag über die Erkennung von Linknetzwerken via Bildersuche ist ganz gut gelungen. Google ist inzwischen tatsächlich in der Lage, mittels OCR sämtliche Impressumbilder auszulesen und tut dies auch.

  2. @Manfred: Zum OCR: ich bin auch davon überzeugt, dass Google Text in Bildern lesen kann. Aber für die Ergebnisse wird das nicht genutzt. Ich habe mehrere Langzeittests am Laufen mit Text in Bildern: Bislang wird Bild angezeigt, wenn der Text nur im Bild vorhanden ist.

  3. Vielen Dank Martin, für diesen überaus interessanten und informativen Artikel. Ich nutze die neue Bildersuche bisher auch für die Recherche nach geklauten Bildern.

    Die Ansätze bzgl. Linkbuilding finde ich sehr interessant.

    Viele Grüße aus Köln,
    Jens

  4. „(btw: ich mache das nur in ca. 5% der Fälle, meistens werde ich gar nicht erst aktiv…).“

    Gut zu wissen, wenn ich mal ein gutes Bild brauche ;-)

  5. Punkt 3) würde ich gerne automatisieren und den RSS-Feed meines flickr-Accounts durchjagen. :)
    Hat jemand schon mal erfolgreich einen Google-Scraper für Search-By-Image eingesetzt?

  6. Super Artikel! Wobei ich denke das dass aufspüren von Linknetzwerken nicht so leicht ist. Ich denke einen gute Mischung macht es aus, wie in allen Bereichen :).

    Grüße

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