Google ehrt Herman Melville mit Moby Dick Doodle

Google ehrt Herman Melville mit Moby Dick Doodle

Moby Dick Doodle für Herman Melville
Moby Dick Doodle für Herman Melville

Die Erstauflage des Romans Moby Dick erschien 1851, vor 161 Jahren. Von der gnadenlosen Jagd des wahnsinnigen Captain Ahab nach dem Potwal Moby Dick hat vermutlich jeder schon gehört. Nicht so verbreitet ist nach meiner Einschätzung, von wem die Story stammt: Herman Melville. Google würdigt den amerikanischen Schriftsteller daher heute mit einem Google Doodle auf der Startseite. Im Gegensatz zu dem interaktiven und animierten „Little Nemo“ Doodle zu Ehren von Winsor McCay vor einigen Tagen ist das Melville-Doodle eher schlicht: es ist ein statisches Bild, das aussieht wie ein mehrfarbiger Holzschnitt-Druck.

Hermann Melville
Hermann Melville

Die Biografie von Herman Melville liest sich wie eine durchgeknallte Achterbahnfahrt: ein ständiges kreuz und quer über den Globus, und ein ständiges auf und ab hinsichtlich der Finanzen. Er entstammt einem eigentlich gut-bürgerlichem Elternhaus, dass der Vater jedoch wegen Geschäftsunfähigkeit in den Sand setzte. Nach dem Schulabbruch verdingte sich Herman mal hier und da, ehe er mit zwanzig Jahren als Schiffsjunge seine ersten Erfahrungen auf dem Meer sammelte. Zwei Jahre später heuerte er dann auf einem Walfangschiff an. Es ging quer über den Pazifik auf der Jagd nach Walen. Herman Melville erschienen die Arbeitsbedingungen allerdings zu hart, daher setzte er sich bei erst bester Gelegenheit ab und fand sich auf der Insel Nukuhiva wieder. Nach abenteuerlicher Flucht mit einem Begleiter wurde er von Einheimischen gefangen genommen. Während sein Begleiter fliehen konnte, musste er über vier Wochen bei seinen Häschern verbleiben. Erst ein australischer Walfänger bot ihm die Chance einer erneuten Flucht. Aber auch hier kam Ruckzuck die emotionale Wende: er wurde nämlich für sein Desertieren auf dem ersten Walfänger zu Gefängnis verurteilt. Aber, o Wunder, auch hier konnte er fliehen. Und was macht man nach so einer Vergangenheit? Klar, man heuert erneut auf einem Walfänger an *kopfschüttel*…

In diese Zeit passt irgendwie auch das Moby Dick Doodle. Es zeigt den großen Wal in Stile einer alten Kinderbuch-Illustration. Links im Vordergrund steht Captain Ahab mit der Harpune bewaffnet, um sich für das abgebissene Bein zu rächen.

Herman Melville Google Doodle: 161 Jahre Moby Dick
Herman Melville Google Doodle: 161 Jahre Moby Dick

So fuhr Herman Melville drei Jahre lang kreuz und quer über den Pazifik und lernte all die Inseln kennen, die in uns romantische Urlaubsgefühle hervorrufen (Hawaii, Tahiti und so). Anschließend, 1844, machte er sich auf den Heimweg in die USA, wo er heiratete und einige Zeit später mit dem Geld des Schwiegervaters einen Hof erwarb. Von seinen vier Kindern brachten sich zwei um.

Herman Melville
Herman Melville

Aus dieser biografischen Achterbahn ließ sich schriftstellerisch natürlich einiges rauskitzeln. Und anfangs hatte Melville auch durchaus Erfolg. Aber nach ca. 20 Jahren schwand der, und obwohl Melville bis zu seinem Ende fortwährend schrieb, blieb ihm weitere Erfolg versagt. Er musste als Zollinspektor am Hafen arbeiten und ein ärmliches Leben fristen.

Als Herman Melville 1891 starb, war sein literarisches Werk war praktisch vergessen. Erst 20 Jahre später wurde er, vor allem sein Moby Dick, wiederentdeckt. Inzwischen gilt Moby Dick als einer der bedeutendsten Romane der Weltliteratur.

Mehr über Melville bei Wikipedia.

Wie immer habe ich das Doodle auch als Video dokumentiert. Wer mag kann übrigens gerne meinen Doodle-Kanal bei youTube abonnieren. In dem Video habe ich es ein wenig schaukeln lassen, so als wäre man auch auf hoher See…


Herman Melville (Moby Dick) Google Doodle

Moby Dick

Call me Ishmael.“ – so beginnt Moby Dick. Als Ich-Erzählung schildert der Matrose Ismael die schicksalhafte Fahrt des Walfangschiffes Pequod, dessen einbeiniger Kapitän Ahab mit blindem Hass den weißen Pottwal jagt, der ihm das Bein abgerissen hat. „Entlang dieses erzählerischen Fadens, der knapp die Hälfte des Romans ausmacht, reiht Melville zahlreiche philosophische, wissenschaftliche, kunstgeschichtliche und mythologische Exkurse, zu denen noch viele subjektive, mal lyrische, mal auch ironische Betrachtungen des Autors kommen. In diesem Rahmen wird auch die Welt des Walfangs im 18. und 19. Jahrhundert detailreich dargestellt.Quelle: Wikipeida Wer es noch nicht gelesen hat, kann sich ja dort einen kurzen Einblick verschaffen, eher er den Roman kauft :-)

Und wer jetzt mal so gar nicht zu tun hat, kann sich nun den Spielfilm „Moby Dick“ in der Verfilmung von 1956 mit Gregory Peck als Captain Ahab anschauen. Dauert auch nur 1:50 Min. :-)


Moby Dick (1956)

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8 Gedanken zu „Google ehrt Herman Melville mit Moby Dick Doodle

  1. Wow, das gibt ja morgen wieder ein Doodle, toll! Das Doodle als Woodcut an sich und natürlich auch Dein Beitrag und das Video dazu (Musik gefällt mir – perfekt gewählt). Melville hab ich im Studium als einen der bedeutendsten Schriftsteller der amerikanischen Literaturgeschichte kennengelernt. Moby Dick ist wirklich sehr gut, wenn auch streckenweise echt etwas zäh – an solchen Stellen kann man durchaus überblättern, man verpasst nicht viel :). Hauptsache ist das Meer und der „Dialog“ von Wal und Mensch.^^
    Schade für ihn, dass es scheinbar keine Frauen in seinem Leben gab, aber neben Moby Dick war wohl kein Platz mehr. :)

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