Linkbuilding 2014 – verlinkungswürdige Inhalte und der Autorenlink

Linkbuilding 2014 – verlinkungswürdige Inhalte und der Autorenlink

Linkbuilding 2013
Linkbuilding 2013

Das Thema Linkbuilding steht gerade wieder im Fokus. Zurecht, denn auf der einen Seite straft Google gnadenlos manuelle ab, was irgendwie unnatürlich aussieht, und andererseits hat Google mit dem Penguin-Update einen Weg gefunden, fragwürdige Linkprofile auch automatisch zu erkennen. Es wird also eng für das „klassische Linkbuilding“. Gerade erst haben Julian Dziki („Wacht endlich auf!!! Linkkauf ist kein Linkbuilding„) und Olaf Kopp („Quo Vadis Linkaufbau?„) gute Artikel zu dem Thema verfasst. Was also tun? Natürlich sind Links noch wichtig, aber andererseits wird Google immer besser darin, festzustellen, wer (!) den Link gesetzt hat. In diesem Artikel soll es um die Frage gehen, wie man denn überhaupt noch Links aufbauen kann.

Wer sich heute mit Linkbuilding beschäftigt, muss sich zwei Fragen stellen:

  • Was sind verlinkungswürdige Inhalte und wie sind die aufgebaut?
  • Wie bekommen diejenigen, die das potentiell verlinken würden, davon Kenntnis?

Verlinkungswürdige Inhalte

„Erstelle guten Content“ ist für mich das Unwort des Jahres. Denn das besagt gar nichts, ist aber andererseits so global, dass es für jede Seite gelten sollte. Aber aus Google-Sicht ist es logisch, denn nur guter Content wird freiwillig verlinkt. Was kennzeichnet einen „guten Content“, der verlinkungswürdig ist?

  • Text ohne Schreibfehler!
  • Sauber strukturiert! (Überschriften, Einleitung, Hauptteil, Fazit)
  • Datumsangabe, wann der Artikel geschrieben (und gg. ergänzt) wurde.
  • Verständlich geschrieben! Hier wird es kniffelig, weil das von der Zielgruppe abhängt. Ist es zu banal, wird es ev. nicht verlinkt. Man muss die Zielgruppe kennen, damit es passend ist.
  • Fakten und Meinung trennen!
  • Autor klar erkennbar und vertrauenswürdig! Alles im Internet – und zumal bei Google – läuft auf die Absicherung der Autorenschaft hinaus. Wer etwas verlinkt, will sich sicher sein, von wem ein Artikel ist.
  • Autor sollte als Experte dieses Themas gelten!
  • Gut gepflegtes Impressum! Denn dort schauen viele als erstes, bevor sie etwas verlinken. Ist dort zum Beispiel nur ein Bild mit einer südostasiatischen Ltd-Adresse angegeben, schreckt das ab.
  • Quellenangaben! Sehr wichtig. Ein verlinkungswürdiger Artikel ist gut recherchiert und hat Quellenangaben, die das belegen können. Vor allem verlinkte „Konkurrenz-Artikel“ machen sich sehr gut.
  • Offenlegung, wer schon verlinkt hat. Das können Pingbacks sein oder eine Liste, wo der Artikel bereits verlinkt wurde. Auch das schafft Vertrauen und zeigt, dass der Artikel gut sein muss.
  • Gute Bilder /Grafiken. Ein Artikel, der gut bebildert ist und Teile des gesagten auch visuell vermittelt, scheint qualitativ sofort viel hochwertiger zu sein.
  • Gleiches gilt für Videos. Quellenangaben natürlich auch für Bilder und Videos.
  • Unaufdringlich! Hinweis, dass man den Artikel verlinken soll, sind per se kontraproduktiv. Denn wer verlinken möchte, weiß, wie es geht. Auf alle anderen wirkt der Hinweis nur aufdringlich und hat das Seo-Geschmäckle.
  • Basics-Status. In vielen Bereichen sind besonders solche Artikel verlinkungswürdig, die die Basics zu einem Thema behandeln. Das macht es anderen Schreibern einfach, sich daruf zu beziehen oder darauf zu verweisen.

Verlinkungswürdige Inhalte sind solche, die einen gut recherchierten Inhalt fokussieren, zielgruppengerecht formuliert sind, und von einem vertrauenswürdigem Autoren stammen, der ein Experte auf seinem Gebiet ist.

Wie findet der Artikel seine Verlinker?

Links: Das Prinzip der Empfehlung
Links: Das Prinzip der Empfehlung

Im Zusammenhang mit Linkbaits wird meist von „Linkerati“ gesprochen. Damit sind solche Menschen gemeint, die im Social-Web mit Reichweiten-starken Profilen oder Blogs unterwegs sind. Wenn die etwas posten, dann erreicht es sehr viele Interessierte. Beim Finden von Menschen, die einen guten Artikel verlinken, muss man aber gar nicht immer den Umweg über diese Top-Contributoren gehen. Stattdessen hilft oft auch einfach eine Google-Recherche:

  • Diejenigen ermitteln, die sich offensichtlich für das Thema interessieren und eigene Websites pflegen. Diese Personen dann auf den eigenen Inhalt direkt hinweisen (per Email oder Social-Media).
  • Am besten ist es, wenn man zusätzlich zu dem eigenen Artikel noch einen Mehrwert für die entsprechende Website bieten kann (z.B. defekte Links, fehlende oder aktuellere Information).
  • Mit Bildern, die man teilweise sehr leicht in der Google-Bildersuche unterbringen kann, kann man ebenfalls Interessierte aufmerksam machen: auch Keywords, die potentiell nur von sehr wenigen gesucht werden, können sehr hilfreich sein. Denn Bilder, die nur gesucht werden, damit sie in einen eigenen Artikel verwendet werden können, bieten die Möglichkeit, einen Link dafür zu verlangen. Den Hinweis, dass man die Verwendung des Bildes bei Verlinkung der Quellseite kostenlos gestattet, wird in der Regel nicht als aufdringlich, sondern als großzügig angesehen.
  • Natürlich ist es auch hilfreich, selber starke Social-Media-Profile aufzubauen – und damit selber ein Linkerati zu sein. Das ist in Nischenthemen gar nicht so schwierig. Aber es erfordert schon einen gewissen Zeiteinsatz und Kenntnis wichtige Social-Media-Regeln.
  • Vor allem Foren und Blogs bieten nach wie vor eine gute Möglichkeit, andere auf die eigenen Inhalte aufmerksam zu machen. Da dabei der Link jedoch unwichtig ist, sollte man sich diejenigen raussuchen, in denen die Website-Betreiber auch tatsächlich lesen. Das ist von Nische zu Nische völlig verschieden.
  • Es macht zwar viel Mühe, ist aber durchaus effektiv, aus dem eigenen Artikel noch eine Slideshow zu basteln. Die kann man einerseits im eigenen Artikel einbinden – und andererseits gibt es viele Leute, die über Slideshows Inhalte recherchieren.
  • Vernetzt Euch mit den Experten. Das ist auf Dauer das Effektivste. Wer aus inhaltlichen Gründen (ohne Link-Interesse) Kontakte aufbaut und pflegt, wird ohne weiteres aufdringliches Zutun andere finden, die gute Artikel gerne und freiwillig verlinken. Oft ist es ein guter erster Schritt, dabei zunächst den anderen zu verlinken.
  • Lasst es wachsen! Vertrauen bracht Zeit. Verlinkung aus Anerkennung und Freundschaft geht nicht von heute auf morgen, und schon gar nicht, wenn man ein unpersönlicher Social-Media-Troll ist. Ehrlichkeit, Offenheit und Freundlichkeit sind letztlich auch beim Linkbuilding die Zauberwörter.

Fazit: Linkbuilding ist tot. Es leben der Autorenlink!

Das klassische Linkbuilding ist tot. Selber Links zu setzen, sei es über ungefilterte Seiten oder durch Anbieten von Links oder Geld werden immer riskanter, und der Einfluss dieser Links schwindet zusehends. Ich habe es schon vor einem Jahr beschrieben: der Link der Zukunft ist der „Autorenlink“. Der verifizierte Autor, den Google als vertrauenswürdig achtet und Manipulation ausschließt (am Besten mit Google+-Profil), ist die stärkste Linkquelle der Zukunft.

Der Autorenlink
Der Autorenlink

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23 Gedanken zu „Linkbuilding 2014 – verlinkungswürdige Inhalte und der Autorenlink

  1. „Diejenigen ermitteln, die sich offensichtlich für das Thema interessieren und eigene Websites pflegen.“

    Und die KEINE SEOs sind. Denn SEOs geizen halt, egal wie toll der Content ist. Schliesslich wollen sie AUF KEINEN FALL fremde Projekte nach vorn bringen. Im schlimmsten Falle wird: Drübergeschaut, für gut befunden und per copy/paste der Contentspinner angeworfen.

    Pfui.

    Ansonsten ist natürlich alles richtig.
    Grüße aus Pankow,
    Uwe

  2. Hi Martin,

    danke für diesen tollen Artikel!

    Ich hoffe, dass Gastartikel in der nächsten Zeit noch möglich sein werden. In den USA sieht man zwar schon erste Abstrafungen deswegen, aber es ist immer noch eine tolle Möglichkeit um sich bekannter zu machen.

    Vielleicht müssen wir auch mehr in die Richtung gehen, keine direkten Links mehr zu setzen. Damit meine ich, dass nicht mehr der HTML-Link vorhanden ist, sondern nur noch die URL ganz normal im Text steht, ohne das man diese anklicken kann. Wir wissen ja bereits, dass Google auch diesen Links nachgeht. Wie relevant ein solcher „Nichtlink-Link“ ist, müsste allerdings noch geklärt werden. Vielleicht mach ich dazu mal ne Case Study ;)

    LG Sabrina

    1. Ich denke, dass „echte Gastartikel“ immer noch eine der besten Linkarten darstellen. Damit meine ich natürlich einen Artikel bei einem relevanten, gut besuchten Blog und nicht ein 20€ Artikelplatz mit 3€ Text bei einem Produkttesterblog oder so etwas. Viel eher bei einem angesehenen Blogger, welcher sich bei jeder Gastartikelanfrage ganz genau überlegt, ob da was gescheites bei rauskommen könnte.

      Auf deine Case Study mit „Nichtlink-Link“ bin ich schon gespannt. Ich habe das kürzlich auch angesprochen (siehe unsere Infografik).

  3. Hallo Martin,

    ;-) was ein Wunder warum der Autorenlink an Bedeutung gewinnt! Viele machten sich das Prozedere zu einfach.

    Fakt ist doch, das SEO-Agenturen sich auf Veränderungen einstellen!

    Oder sehe ich das falsch?

  4. Wer heute noch Links kauft, bezweifelt auch die Existenz von Steuersünder-CD’s. Eigentlich dürfte kein Agenturinhaber Nachts ruhig schlafen können, wenn er aus Gründen der Effektivität und Validisierung noch auf solchen Linkaufbau für Kundenprojekte setzt. Ich denke (hoffe), dass Google diese Projekte mittlerweile identifizieren kann und über kurz oder lang reagieren wird.

  5. Super Artikel, danke dafür!
    Ich befinde mich derzeit im Aufbau meines Projektes und Recherchiere aktuell sehr viel aber dein Artikel leitet mich nun ganz leicht in eine andere Richtung ;-) Ich hatte selbst schon überlegt Backlinks zu kaufen aber das werde ich dann gewiss nicht nicht! Toll solch eine Seite nun zu Abonieren (Y) Weiter so…

    Beste Grüße, Chris

  6. Ich kenne mich mit dem Autorenlink noch nicht so aus weil ich es bisher nicht ausprobiert habe.
    Kann man sich denn in Google’s Augen nicht nur in einem Thema als Experte darstellen? Was macht man, wenn man mehrere Affiliate-Seiten betreibt und für alle Themen als Experte gelten will? Geht das mit nur einem einzigen Google+ Profil?

  7. Zitat: „Hinweise, dass man den Artikel verlinken soll, sind per se kontraproduktiv.“

    Mit Freundlichkeit kommt man oft weiter. Natürlich sollte man nicht zum Verlinken des eigenen Artikels auffordern, es kann jedoch sehr hilfreich sein, am Ende des Textes die Bitte oder den Hinweis zu platzieren, dass man sich über eine Nennung auf anderen Seiten freuen würde. Schließlich ist das ein Zeichen der Wertschätzung der eigenen Arbeit. Denn manchmal kommt es vor, dass man einen Artikel oder eine Grafik sehr gut findet, jedoch einfach nicht dran denkt, diesen zu verlinken. Da kann so ein kleiner, freundlicher und unaufdringlich formulierter Hinweis schon Wunder wirken.

    Darüber hinaus denke ich, dass man Linkkauf nicht per se verteufeln sollte. Vielmehr kommt es auf das Profil der verlinkenden Webseite an und dass ein Webmaster, der seine Seite(n) hauptberuflich betreibt, von etwas leben muss, sollte auch allen klar sein. Wenn ich also einen tollen Artikel habe, der verlinkenswert (weil hochwertig) ist und einen Webmaster mit einer themenrelevanten Seite gefunden habe, die eine gute Reputation hat und von der ich gern verlinkt werden möchte, dann sehe ich kein Problem, warum ich nicht ein paar Euro dafür in die Hand nehmen sollte. Man sollte bedenken, dass der Seitenbetreiber auch einen Aufwand hat, denn gewöhnlich wird der Link nicht nackt auf die Seite geschmissen sondern es muss auch noch etwas Text geschrieben werden. In diesem Fall würde ich es deshalb nicht als reinen Linkkauf bezeichnen sondern als Aufwandsentschädigung ;)

  8. „Diejenigen ermitteln, die sich offensichtlich für das Thema interessieren und eigene Websites pflegen.“

    Natürlicher Linkaufbau ist das aber auch ganz sicher nicht. Wird Zeit, dass Google Links und soziale Signale endlich total entwertet.

    1. Das Problem an Links ist doch einfach, dass der Seitenbetreiber mit dem größten Budget die besten Karten hat. Zeig mir mal drei große Projekte, bspw. im Bereich Shopping, die keinen aktiven Linkaufbau betreiben. Je mehr Geld du hast, desto besser kannst du an deinem Linkprofil rumschrauben. Und je größer dein Netzwerk (wenn ich mir mal die ganzen Verlage anschaue), desto schwieriger wird es für die kleineren Publisher. Deshalb stimme ich dir zu, dass Google sich von der Dominanz der Links entfernen sollte. Da wird eine ganze Branche künstlich am Leben gehalten, dabei sollte man viel mehr auf die Nutzer hören. Faktoren wie Verweildauer, Klicks pro Besucher und Absprungrate, insbesondere zurück zu Google, sind mMn doch deutlich bessere und aussagekräftigere Faktoren zur Qualitätsbewertung einer Seite.

      1. Und wie soll Google merken, dass ein Besucher nach 10 Sekunden die Lösung seines Problems gefunden hat und sich jetzt z.B. nur noch mit einer zweiten Quelle absichern möchte?

        Das Verhalten der Besucher/Suchenden zu analysieren und daraus ein Schwergewicht unter den Rankingfaktoren zu machen, ist nahezu nicht machbar. Es gibt zu viele Hätte-Wäre-Wenn’s… Und wie soll z. B. eine Seite mit der absoluten Musterlösung nach oben kommen, wenn es keine Daten gibt, da diese Seite keine/kaum Besucher abbekommt?

        Sehr schwierige Angelegenheit… und auch den Kram in den Social Networks kann man nur richtig angehen, wenn Besucher/Follower im hohen Maß vorhanden sind…

    2. Hey,
      Yandex hat nun angekündigt, künftig ohne Backlinks auszukommen.

      Vielleicht ist das nur noch eine Frage der Zeit bis Google das auch kann.

  9. Gute Zusammenfassung, wobei ich insbesondere den ersten Teil hervorheben würde. Letztlich kann aktiver Linkaufbau nur guten! bereits bestehenden Content unterstützen. Dann sollte das Linkbuilding auch nur ein Anstoß sein, um die Website bekannt zu machen. Wenn der Content dann nicht selbst weitere Verbreitung findet, ist er meiner Meinung nach nicht gut genug.
    Einen Punkt hab ich noch nicht so richtig verstanden, nämlich was du mit der Slideshow meinst. Kannst du das noch mal erklären?

    1. Leider glaube ich gerade dies nicht. Google hat aus meiner Sicht immer noch keine Ahnung was ein guter Text ist.

      Mann schaue sich nur mal die Serps an, da ist immer noch ziemlich unseriöser Mist an erster Stelle – aufwendiger verpackt vielleicht. Und Wikipedia ist auch nicht immer das Beste was es zu finden gibt ;)

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