Die effektivste Seo-Methode von allen

Die effektivste Seo-Methode von allen

Kreativer Content ...
Kreativer Content …

Von allen Seo-Methoden, die ich kenne, ist eine am effektivsten. Und zwar eine, über die nur sehr selten gesprochen wird. Vielleicht weil sie so naheliegend ist. Vielleicht aber auch, weil sie in dem Trubel um Backlinks und Penalties so langweilig zu sein scheint. Vielleicht auch, weil sie am Ende doch relativ kostenintensiv ist. Ich meine: Content ergänzen. Kreativen Content…

Qualität? Was ist das?
Qualität? Was ist das?

Jetzt werden alle sagen: der Content muss aber auch gut sein. Dem entgegne ich: nicht zwingend. Bzw: was gut ist und was nicht, entscheidet man am Ende nicht selber. Ich würde sagen: der best-mögliche Content sollte es sein. Und das ist der, der sich aus dem bisherigen Content einer Website ergibt. Die Wahrscheinlichkeit, das der „best-mögliche“ Content auch wirklich gut ist, ist mit der folgenden Methode ungleich höher, als wenn man nach den üblichen „Keyword-Tool“ Varianten arbeitet.

Neu und mehr muss es sein…

Google Authority
Google Authority

Entscheidend ist zunächst, dass man überhaupt neuen Content hinzufügt. Denn das nützt nicht nur den neuen Seiten, mit denen man potentiell in den Google-Rankings eine Rolle spielen kann. Es nützt auch allen bisherigen Seiten, weil man die Autorität einer Domain damit stärkt. Und zwar nicht zu knapp. Die Frage ist nur: was fügt man hinzu?

In der Regel hat eine Website einen bestimmten Inhalt, der im Fokus steht. Wenn ich einen neuen Beratungsauftrag bekomme, dann ist die erste und meist schwierigstes Aufgabe, dem Kunden erst einmal abzuringen, welchen Sinn die Website denn überhaupt haben soll. Wer soll angesprochen werden und was ist das Ziel?

Im ersten Schritt gilt es stets, das klar herauszuarbeiten und dann den Inhalt der Seiten so zu optimieren, dass nicht nur der Chef kapiert, worum es geht, sondern auch die Kunden, und damit dann auch Google.

Schicke Rote Schuhe ...
Schicke Rote Schuhe …

Im zweiten Schritt, und da beginnt dann ein wichtiger, und wie ich sagen würde, der effektivere Teil der Suchmaschinenoptmierung, geht es dann darum, diesen Inhalt zu stärken. Die Methode ist dabei: den Content in die Breite und anschließend in die Tiefe ziehen. Was meine ich damit?

Den Content in die Breite ziehen

Autorität - Beispiel rote Schuhe
Autorität – Beispiel rote Schuhe

Zu jedem Content gibt es inhaltlich angrenzende Bereiche. Die kann man nach und nach hinzufügen, jeweils als eigene Seite, und stets mit dem Blick auf den eigentlichen Inhalt. Nehmen wir an, eine Website verkauft Schuhe. Natürlich hat man Unterseiten über „rote Schuhe„, „grüne Schuhe„, „blaue Schuhe“ etc. Soweit so üblich. Das ist die Methode, den Content in die Tiefe auszubauen. Damit stärkt man natürlich das Thema „Schuhe“ – aber: so machen es alle. Weder ein Besucher noch Google wird daraus etwas „Individuelles“ oder „Mehrwertiges“ ableiten können.

Mit „Breite“ meine ich, usätzlich Seiten zu ergänzen, die nicht naheliegend sind – so ein wenig um die Ecke gedacht. Man könnte in unserem Beispiel Seiten ergänzen über Sohlen, über Strümpfe, über Schuhputzmethoden, über Pflegemittel, über Wetter, über Kinder, über Karriere, über Astronauten, über Höhlenforscher, über Hufeisen und so weiter und so fort. Auf jeder dieser Seiten dreht es sich natürlich um Schuhe. Oder anders gesagt: das Thema Schuhe wird aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

Den Content in die Tiefe ziehen

Jeden dieser Unterbereiche kann man nun natürlich ausbauen. Und da wird es meist spannend, vor allem wenn es um „freiwillige Verlinkung“ und „Social-Media-Sharing“ geht – ich spreche hier bewußt nicht von Linkbait, da es hier nicht um massenhafte Verlinkung geht. Eine Seite „Kinderschuhe“ könnte überleiten zum Thema Schule, und dort könnte es darum gehen, wie schwierig es ist, Schulkindern die richtigen Schuhe anzuziehen, weil sie im Herbst/Winter einen Schulweg haben, und dann stundenlang in warmen Räumen sitzen – Backlinks garantiert. Über das Thema Karriere könnte man zu „Schweißfüßen“ kommen, aus denen sich dann ein paar komische Bilder ableiten ließen – Social-Media garantiert. Über Astronautenschuhe könnte man eine lustige Infografik erstellen, vor allem im Vergleich zu Büroschuhen – oder was weiß ich :-) (Das ist jetzt alles etwas theoretisch, ich kenne mich in der Schuhbranche nicht aus :-)

Nicht mit dem Keyword-Tool zu ermitteln

Die Methode „Content in die Breite und dann in die Tiefe ziehen“ eröffnet praktisch immer erstklassige neue Inhalte, die meist so speziell sind, dass sie kaum Konkurrenz haben. Solche Inhalte generiert man nicht mit einem Keyword-Tool, sondern mit  Menschenverstand. Auch persönlicher Geschmack und Erfahrung, Gruppen-Brainstorming etc sind geeignete Möglichkeiten, um solche Inhalte zu finden.

Gute Gründe, warum diese Methode so effektiv ist:

  • sie ist Penalty-resistent
  • sie bietet potentiell die größte Anziehungskraft für freiwillige Links
  • ebenso hinsichtlich Social-Sharing
  • sie stärkt die Autorität aller bisherigen Seiten (!!!)
  • sie bietet viel Potential für die interne Verlinkung (was oft unterschätzt wird)

Einziger Nachteil: sie kostet Zeit und Geld :-) Aber nach der jüngsten Entwicklung und immer weiterer Abstrafungen glaube ich, dass diese Methode langfristig die sauberste und sicherste ist, wenn man über Suchmaschinenoptimierung nachdenkt.

Aber Achtung! Eine Gefahr besteht dabei: dass man sich nämlich selber Keywords im Google-Rankings kanibalisiert. Dann würde man eine Landingpage im Ranking möglicherweise verdrängen. Man sollte also stets sehr genau darauf achten, wie man solche Unterseiten benennt. Oft ist ein „poetischer“ oder „lustiger“ Titel besser geeignet als ein Keyword-optimierter: denn so tritt man nicht in Konkurrenz zur eigenen Hauptseite (Landingpage).

Kreativer Content - In die Breite und dann in die Tiefe ...
Kreativer Content – In die Breite und dann in die Tiefe …

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38 Gedanken zu „Die effektivste Seo-Methode von allen

  1. Eigentlich schade, dass diese Methode so oft vernachlässigt wird. Denn sie ist wirklich gut und wenn man jemanden in der Firma hat, der sich damit auskennt, können auch die Texte relativ günstig erstellt werden. Was man hierbei jedoch nicht machen sollte, ist die Texte an eine Textagentur weiterreichen. Diese haben oftmals nicht das Fachknow-how, um einen wirklichen Mehrwert der Unterseiten zu schaffen.

    Wenn man solche Seiten erstmal erstellt hat, so sollte man sie auch entsprechenden Leuten vorstellen. Ob da Social Media reicht, muss jeder selbst abschätzen. Ich persönlich würde immer noch den ein oder anderen Webmaster persönlich darauf aufmerksam machen ;)

    1. Hallo Sabrina,

      wieso sollte eine Textagentur das nicht erreichen können? Es gibt doch noch immer die Möglichkeit, dass der Kunde die jeweiligen Themenschwerpunkte vorgibt. Das ist im Grunde nur eine Sache der Kommunikation. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, Brainstorming ist uns da sehr wichtig. Natürlich braucht man dafür Texter, welche sich dann auch mit dem jeweiligen Thema auskennen. Hier muss man dann auch einfach ehrlich sein, wenn ein Thema angefragt wird, von dem man keinen Plan hat, es dann auch bleiben lässt und nicht auf beigen und brechen versucht irgendwas zu fabrizieren, weil man nur die Kohle sieht, die es dafür gibt. Alles muss man nicht können, vieles kann man sich erarbeiten und manches kann man einfach aus dem „ff“.

  2. Also den Content in die breite ziehen, fasse ich mal unter „Content Marketing“ zusammen. Oder sehe ich das falsch? Und das ist tatsächlich ein sehr effektives Mittel. Allerdings ist das eine Methode, die am besten bei Webseiten funktioniert die etwas verkaufen. So kann man den Kunden nämlich sehr gut an sein Unternehmen binden.

    Wenn ich „nur“ einen Blog betreibe und meinen Content mit Werbung finanziere, ist diese Art des Marketings schwierig. Vor allem was ich gerade die Stammleser nicht vor den Kopf stoßen möchte mit einem Thema, das nur über drei Ecken etwas mit meinem Content zu tun hat. Möglich ist das natürlich, dass muss man dann aber schon sehr vorsichtig angehen.

    Gut geschrieben der Artikel, Martin!

    Grüße
    Micha

    1. @Michael,

      Du musst Deine Leser nicht mit Content vor den Kopf stossen, den sie vermeintlich nicht erwarten.
      Mit WordPress geht das sehr einfach, indem man eine Kategorie von der Startseite ausschließt.
      Ein geniale Möglichkeit, damit solche Maßnahmen durchzuziehen, wie Martin sie hier im Artikel beschreibt.

  3. „nicht mit einem Keyword-Tool, sondern mit Menschenverstand“
    danke! dieser satz ist so simpel, wie einleuchtend, aber kaum einer hält sich dran…

  4. Super Artikel Martin. Du hast es m. E. wieder einmal auf den Punkt gebracht und die Mehrwerte der Maßnahmen konkret benannt.

  5. Ich selbst habe ja eher „technische“ Ansätze bzw. generiere den Content aus Community-Beiträgen. Was aber eine vielleicht ähnliche, und wohl meine beste Entscheidung überhaupt, war – das war es, eine laufende Webseite zu einem Fachthema (Bahnbilder.de) x mal zu duplizieren und mit anderen Themen (Autos, Schiffe, Flugzeuge) zu bestücken.

  6. Ist intuitiv der richtige Weg und wenden wir im Stilmagazin auch gerne an. Beispiel: der Bereich Schuhpflege bei uns im Magazin: http://www.stilmagazin.com/schuhpflege/ Dort baue ich gerade eine Übersicht zu Schuhpflege auf mit entsprechender Tiefe (siehe auch „Auftragbürste“). Der Besucher bekommt nicht nur Bild und Text geboten, sondern wir auch zu jedem Artikel ein Video sehen können. Damit kann er sich selber aussuchen welche Möglichkeit er nutzt.

    Am Ende werde ich sicher 80-100 Stunden in den Content investiert haben – aber in der Ausführlichkeit und Qualität hilft es den Besuchern dann auch tatsächlich.

    – Andreas

  7. Hi Martin!

    Du hast es schön auf den Punkt gebracht mit deinem Artikel! Insbesondere ist es dir gelungen, das was der gesunde Menschenverstand einem Autor sagt, in eine verständliche Herangehensweise zu gießen. Prima! Ich weiß, dass guter Content unheimlich viele Ressourcen schluckt und eben auch sehr viel Mühe macht. Deshalb machen sich wohl die wenigsten die Arbeit. Wenn doch nur mehr Leute deinen Artikel beherzigen würden!

    Viele liebe Grüße!

  8. Der Artikel bringt mich mal wieder auf neue Ideen. Ich habe aber auch schon vorher gedacht das diese Methode am sinnvollsten ist, das sieht man auch bei einigen bekannten Blogs in Deutschland. Ich kenne Blogger die kaum Suchmaschinenoptimierung betreiben (halt nur das Nötigste) und Ihre komplette Energie in den Content stecken. Das funktioniert wunderbar.

  9. wer gute Inhalte veröffentlicht baut sich auch eine hohe Autorität in Google auf.
    Google ist ja bestrebt gute Suchergebnisse zu liefern und kürzlich wurde es auch bestätigt , dass es einen Autorship vorteil gibt.

  10. Danke Martin – eine sehr gute Ausführung über eine SEO-Methode, die ich Kunden immer wieder versuche ans Herz zu legen. Bisher leider mit wenig Erfolg…
    Vielleicht ändert sich das ja bald, mit Hilfe deines Posts.

  11. Super Artikel, den Content in die Breite und Tiefe zu ziehen ist langfristig die beste Methode um viel Traffic aufzubauen.

    Viele Grüße
    Carlos

  12. Thx 4 sharing Martin!
    Ich habe bei einem Projekt (Ende 2011) eine vergleichbare Strategie eingeschlagen und habe sehr gute Ergebnisse erzielt. Es sollte mehr Leute von Deiner Sorte geben, sprich Kollegen die nicht immer alles monetarisieren und in bare (SEO)-Münze umwandeln wollen – nur so erreichen wir das gemeinsame Ziel: zufriedene Kunden und ein (Müll) freies Web.
    Gruß

  13. Ganz deiner Meinung. SEO arbeit sollte nicht aus automatisierten Programmen bestehen!
    Jeder sollte die faire Möglichkeit haben durch Interessante Inhalte und Individualität sich präsentieren zu dürfen ;)
    Lob an deinen Blog!

  14. Ich glaube guter Content ist auch subjektiver Natur. Wenn ich so manche Webseiten sehe, die bei Google auf Seite 1 stehen, so Frage ich mich, wenn ich mir den Content anschaue, was daran gut sein soll… Deswegen glaube ich, dass gute Backlinks immer noch auf dem ersten Platz stehen…

  15. Keine Lobhudelei!-Unabhängig von „wie wo was“ ist diese Seite meiner Einschätzung nach eine der besten im deutschsprachigen Raum was Seo und vor allem das weitergeben von Erfahrung ect betrifft. Das Besondere auch ist die Versammlung von Leuten die aus der Praxis berichten (Comments). Könnte hier tagelang surfen und Infos saugen. Kam hierher wg wordpress und seiner langsamen performance, zudem hotlinking von Bildern,- zur zeit großes Problem bei mir, sowie das auf und ab im Google-Sichtbarkeits-Universe, und finde mich in diesem treat wieder. Alles klar,- Grüße und Danke Franka

  16. ich bin auch der Meinung das Content eine Relevante sache beim Seo ist. Man sollte es auch nicht bei einem content belassen sondern irgendwie ein rythmus einabeun sodass immer frischer content kommt und es immer aktuell bleibt. Aber nach dem Content ist für mich die wichtigste Sache die Backlinks. Auch wenn google es sagt das Backlinks nicht relevant sind binich der meinung das diese imme rnoch einen großen Faktor bei der Seo Geschichte machen

  17. @Marios
    Intelligent ist es, wenn frischer SEO Content von alleine erscheint. Kommentare oder Gastartikel etc. Da kann man die Ganze Suchmaschinenoptimierung und vor allem das Linkbuilding etwas ruhiger angehen lassen. Content arbeiten lassen und nicht Suchmaschinen Marketing & Online Marketing…
    liebe Grüsse

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