Google Bildersuche zeigt Copyright und Autor an (IPTC-Daten)

Google Bildersuche zeigt Copyright und Autor an (IPTC-Daten)

Google Images Meta-Data
Google Images zeigt Meta-Data

Wir sind mal wieder in so einer Google-Bildersuche-Phase, in der kein Tag vergeht, an dem nicht eine neue bemerkenswerte Änderung zu erwähnen wäre. Dieses mal ist wirklich wichtig und für viele Urheber und Rechteinhaber relevant: es geht um die Anzeige von Urheber-Informationen. Aufmerksame Leser dieses Blogs erinnern sich vielleicht an meinen Bericht von der CEPIC-Konferenz in Berlin im Juni dieses Jahres. Dafür wurden extra zwei wichtige Bildersuche-Entwickler von Google aus Kalifornien eingeflogen. Die Kritik von Seiten der großen Fotografen-Verbände war groß: Google missbraucht ihre Bilder und lädt geradezu zum unberechtigten Kopieren ein.

Die Google-Leute nahmen diese Vorwürfe seinerzeit sehr ernst – hatten sie zumindest gesagt. Nun haben sie es tatsächlich umgesetzt – oder wenigsten damit angefangen. Die Neuerungen werden in diesem Artikel vorgestellt, aus dem ich im Folgenden zitiere.

As part of a collaboration between Google, photo industry consortium CEPIC, and IPTC, the global technical standards body for the news media, you can now access rights-related image metadata in Google Images.

Wie gesagt: Google arbeitet mit den Vertretern der professionellen Fotografen zusammen und stellt in diesem Zusammenhang nun rechte-relevante Informationen bereit (IPTC, Meta-Data).

It’s traditionally been difficult to know the creator of images on the web, as well as who might own the rights. This information is often part of image metadata, and is key to protecting image copyright and licensing information.

Wie schon oft auch hier beschrieben, hat(te) Google große Probleme damit, Urheber und Rechteinformationen verlässlich zu ermitteln und anzubieten. Doch nun greift man dafür einfach auf die Meta-Daten zurück, die quasi über die Kamera in ein Bild „eingebrannt“ werden.

Starting today, we’ve added Creator and Credit metadata whenever present to images on Google Images. To see this information on Google Images, you can click on the “Image Credits” link to view the metadata fields. Over the coming weeks, we will also add Copyright Notice metadata.

Ab sofort werden also diese Meta-Daten (IPTC) angezeigt, wenn sie ermittelt werden. Man findet diese Daten (noch etwas versteckt), indem man die „Optionen“ (…) anklickt und dann auf „Image Credits“. Der folgende Screen zeigt das:

 

Google Images zeigt nun Copyright-Informationen (Meta-Data)
Google Images zeigt nun Copyright-Informationen (Meta-Data)

Das Ganze ist bislang nur in der mobilen Bildersuche von Google integriert. Ob und wann das auch in der Desktop-Bildersuche übernommen wird, ist noch unklar. Die teilweise gravierenden  Unterschiede hatte ich vorgestern beschrieben, siehe Google Bildersuche: Vergleich Desktop und mobile.

In dem Google-Artikel heißt wird auf die Partnerschaft mit CEPIC und IPTC hingewiesen und dazu ermuntert, diese Daten in Zukunft zu pflegen.:

Also in partnership with CEPIC and IPTC, we hope to create better usage guidance for photographers, photo agencies and publishers to include copyright and attribution information in image metadata. For more on how to best implement IPTC metadata, refer to the IPTC Guidelines.

EXIF IPTC-Daten werden wichtig

Aber das gilt natürlich nicht nur für professionelle Fotografen. Jeder, der selber Bilder erstellt und im Internet bereitstellt, sollte sich damit vertraut machen, wie man die Bild-Meta-Daten pflegt und einstellt.

Diese Änderung ist – historisch betrachtet – enorm wichtig. Denn bislang hat Google diese Daten weitgehend ignoriert. Nun werden sie von heut auf morgen doch wichtig – zumindest für alle, die von Bildern und der Rechteverwertung leben.

Update: IPTC, nicht Exif

Inzwischen ist deutlich geworden, dass ITPC nicht ein Teil der EXIF-Daten sind – wie ich bislang dachte. Stattdessen sind sie eine Art eigenständiges Format. Auf der IPTC-Website ist das Ganze ausführlich beschrieben. Wer möchte, dass die eigenen Daten bei Google angezeigt werden, findet auf die genannten Website auch konkrete Hinweise, wie man die IPTC-Daten beim eigenen Bild einstellen kann. Dank an Michael Steidl, Leiter der IPTC Photo Metadata Working Group (siehe Kommentar unten).

Seo-technisch ist allerdings noch etwas unklar, wie man jetzt am besten mit alten Bildern verfahren sollte. Einerseits ist es natürlich gut und wichtig, diese Daten nachträglich einzufügen. Andererseits wird ein Bild dadurch eine „neues Bild-Datei“ – es könnte also sein, dass das Bild seine guten Rankings für eine Weile verliert. Aufgrund des Meta-Bild-Konzeptes, das ich in meinem Bilder-Seo-Ebook ausführlich beschrieben habe, ist es allerdings sehr wahrscheinlich, dass sich das Bild zügig wieder in alten Rankingpositionen einfinden wird. Konkrete Tests muss ich allerdings noch machen …

Zur Klarstellung: auch dieses Update ist nur ein „funktionales“ UX-Update. Es deutet nichts darauf hin, dass diese Meta-Daten irgendeinen Rankingvorteil bringen. Es wäre daher fahrlässig und dumm, diese Meta-Daten mit Keyword-Spam zu füllen.

In jedem Fall eine sehr positive Entwicklung. Man könnte nun natürlich fragen: warum nicht schon viel eher!? Aber das führt ja zu nix. Mir scheinen vor allem noch zwei Dinge wichtig zu sein:

  • Die Funktion muss auch in der Desktop-Bildersuche übernommen werden.
  • Das Ganze sollte etwas weniger versteckt gezeigt werden – denn vermutlich werden nicht viele Benutzer auf den Button mit den drei Punkten klicken.

Danke an Christoph Baum für den zeitnahen Hinweis :-)

Auch CEPIC ist happy. Hier die Antort von CEPIC: IPTC fields now show next to the image in Google Images

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3 Gedanken zu „Google Bildersuche zeigt Copyright und Autor an (IPTC-Daten)

  1. Der Text oben ist zu den ausgelesenen Metadaten-Feldern unklar. Es wird von Exif-Daten gesprochen was die Vermutung nährt, dass Metadatenfelder aus dem Exif-Standard ausgelesen werden.
    Das ist aber NICHT der Fall, es werden nur die genannten IPTC Felder im XMP oder im IIM Format ausgelesen, keine Exif-Daten – weil da gibt es etwa keine Credit Line.
    Das kann alles im „Webseite“-Link nachgelesen werden.
    Viele Grüße
    Michael Steidl, Leiter der IPTC Photo Metadata Working Group

    1. Danke, Michael, für den hilfreichen Hinweis. Ich habe das oben korrigiert.
      Daran sieht man, dass ich (und viele andere Nicht-Profi-Fotografen) das Thema noch nicht wirklich verinnerlicht haben. Ich habe bislang gedacht, dass die IPTC-Daten ein spezieller Teil der Exif-Daten seien.
      Wird Zeit, dass ich das mal tatsächlich in meinen Grafiken (ohne Kamera) anwende.
      Euch viel Erfolg, ist ja ein guter Schritt – die CEPIC-Verandstaltung im Juni war offenbar ein guter Anstoß …

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