Wie Googles „Suche mit Bildern“ funktioniert…
Google hat ein Video veröffentlicht, in dem erläutert wird, wie das neue Feature „Suche nach Bildern“ funktioniert. Zur Erinnerung: seit einigen Wochen kann man „mit Bildern suchen“: man zieht einfach ein Bild in das Suchfeld in der Google Bildersuche oder kopiert einen Bild-Url dort hinein. Google zeigt dann zum einen die Bild-Kopien, die indexiert sind, als auch eine Reihe „Ähnlicher Bilder“ (siehe: „Google stellt “Search by Image” vor (drag’n drop Bildersuche)„). Da Google ansonsten ja nicht viele Informationen über die Funktionsweise der Bildersuche rausgibt, zeige ich es hier natürlich, obwohl es letztlich nicht so viele Details enthält. Die Frage ist: wie funktioniert die „Suche mit Bildern“?
Kurz zusammengefasst: Google analysiert ein Bild hinsichtlich folgender Merkmale:
- Farben (colors)
- Punkte (points)
- Linien (lines)
- Muster (textures)
Die Informationen werden dann als Anfrage an den Bilderpool gesendet. Die passendsten Ergebnisse werden dann angezeigt. Hier das Video:
Soweit sogut.
Was kann man daraus für Erkenntnisse gewinnen? Nun, zumindest die, dass Google die Bilder in vier Signale splittet, um die vergleichende Bildersuche durchzuführen. Ich habe mal zum Test ein paar Bilder von Marilyn Monroe genutzt, da es Dank Andy Warhol einige sehr popige Versionen von ihr gibt. Es zeigt sich, dass Google diese vier Signale relativ exakt anwendet. Die Suche nach der Schwarz-Weiß-Vorlage liefert auch tatsächlich nur schwarz-weiße Bilder. Die Bild-Suche der entsprechenden „Shot-Orange Marilyn“ von Warhol zeigt entsprechend auch nur solche Versionen – zumindest fast.
Interessant finde ich, dass eines der „optisch ähnlichen Bildern“ eines mit blauem Hintergrund ist. Wenn man nun dieses blaue Bild oben ins Suchfeld zieht, zeigt sich erneut eine „Ausnahme“: als ein „übereinstimmendes Bild“ wird hier wiederum die orange Marilyn angezeigt. Merkwürdig. Ich habe dann noch einmal nach einem anderen, aber ähnlichen Marilyn-Bild gesucht. In der Tat wird auch das Bild gefunden, nach dem ich oben schon gesucht hatte (unten rechts in den „optisch ähnlichen Bildern“. Aber, verblüffender Weise wird in der Marilyn-Liste auch einmal J.F. Kennedy angezeigt. Sooo ähnlich sieht der der Marilyn ja nicht :-)
Meine These: es wird nicht nur nach den vier von Google genannten Kriterien gesucht, sondern noch nach einer fünften: dem textuellen Kontext. Das Kennedy-Bild stammt aus einem Artikel, in dem eine Reihe von Marilyn-Bildern aufgelistet sind, die im Rahmen der „ähnlichen Bilder“ deutlich besser gepasst hätten. Ich vermute, Google hat sich an dieser Stelle „versehentlich“ das Kennedy-Bild genommen, weil es in einem Kontext „Marilyn Monroe“ steht.
9 Gedanken zu „Wie Googles „Suche mit Bildern“ funktioniert…“
Super Beitrag, und Video von Google. So in etwa hatte ich es mir auch vorgestellt. Das mit Kennedy als Ergebnis bei Monroes Bild ist lustig ;D
Grüße
Vincent
Der Block mit den „Optisch ähnlichen Bildern“ entspricht in etwa dem, was es schon länger als „Ähnlichen Bilder suchen“ gibt. Seit einiger Zeit wird dort tatsächlich auch die Suchphrase berücksichtigt.
Interessant finde ich eher die Liste der „Seiten mit übereinstimmenden Bildern“, da gibt es bisweilen schon beachtliche Ergebnisse zu entdecken.
Farben, Punkte, Linien und Muster klingt erstmal einfach, die eigentliche Leistung steckt aber in der Verdichtung der aus den Bildern gewonnen Daten und die Abbildung als vergleichbare, verrechenbare und sortierbare Zahlenwerte.
Vielen Dank für die Zusammenfassung. Mit dem textuellen Kontext stimme ich dir zu, habe beim testen ähnliche Erfahrungen machen können.
finde es dahingehend sinnvoll, das man die eigenen seiten auf lizenzverstöße bei fotos kontrollieren kann. gerade bei seiten mit vielen autoren eine gute sache.
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