Bildersuche (No-)News – Visual Search (?)

Bildersuche (No-)News – Visual Search (?)

Werbung in der Google Bildersuche

Tja nun, wann kommt das lange versprochene Update in der Google-Bildersuche? Bereits Mitte Juni 2018 haben mir Google Entwickler den Hinweis gegeben, dass ein „Major-Update“ in der Google Bildersuche bevorstehe. Nur leider: das, was sich seither verändert hat, würde ich nicht als „major“ bezeichnen. Hier mal eine Zusammenfassung der Entwicklung in der Google Bildersuche der letzten Monate. Verlinkt sind jeweils die Artikel, die ich seiterzeit dazu geschrieben hatte:

Was bisher geschah …

Im Februar 2018 hatte Google nach einer Einigung in einem jahrelangen Rechtsstreit mit Getty-Images einige Änderungen eingeführt, die als „major“ bezeichnet wurden, aber im Grund nur kleine Details betrafen: Seither öffnet sich beim Klick auf das (große) Bild in der Bildersuche die Website, auf der das Bild zu sehen ist. Zudem wurde ein (kleiner) „Website“-Button hinzugefügt, der zusätzlich dazu animiert, die Website mit dem Bild zu besuchen. Beides hat sich in der Tat positiv ausgewirkt, wenngelich auch nicht so stark, wie viele hofften.

Im Juli 2018 hat Google groß angekündigt, den Bildersuche-Referrer wieder einzuführen. Zur Erinnerung: mit dem fundamentalen Bildersuche-Update vom 7. Februar 2017, bei dem die Darstellung des großen Bildes direkt in der Bildersuche eingeführt wurde, hat Google den Bildersuche-Referrer eingestellt. Das heißt, man kann seither beim Tracking (Analyse des Traffics) nicht mehr unterscheiden, ob ein Besucher über die organische oder die Bildersuche auf die eigene Website gelangt ist. Der Referrer sollte also wieder eingeführt werden – nur leider: bei mir ist davon nichts zu sehen. Wie sieht es bei Euch aus? Hier eine Screen von meiner Website Briefmarken-Bilder, die fast keine organischen Rankings hat, aber dafür sehr viele Bildersuche-Rankings. In Analytics kann man das leider nicht unterscheiden:

Screen aus Google-Analytics: Briefmarken-Bilder ohne Bildersuche-Verweis.
Screen aus Google-Analytics: Briefmarken-Bilder ohne Bildersuche-Verweis.

Seit August 2018 taucht immer mal wieder eine Layout-Modifikation auf: statt des unsäglichen dunklen Balkens in der Bildersuche, der sich beim Klick auf ein Thumbnail nach unten hin öffnet, wird das große Bild dabei vor hellem Hintergrund gezeigt. In der mobilen Bildersuche hat sich das inzwischen etabliert. In der Desktop Bildersuche ändert sich dabei das Layout, so dass das große Bild rechts angezeigt wird. Das ist zwar immer mal wieder für ein paar Tage zu sehen (offenbar nur bei einzelnen Usern), aber noch nicht dauerhaft. Ich bezweifle allerdings, dass das die Änderung ist, die Google als „Major“ bezeichnet. Siehe dazu auch: Google Bildersuche: Vergleich Desktop und mobile

Im September 2018 hat Google das Layout verändert: seither werden auch in der Desktop-Bildersuche wieder Informationen angezeigt: der Titel, genau genommen der Titel der Website, auf der das Bild verwendet wird, sowie die Domain. Dieses Feature hatte Google bereits im März 2018 für die mobile Bildersuche gelauncht.

Seit September 2018 werden IPTC-Daten zum Autoren und den Nutzungsrechten unter solchen Bildern angezeigt, die diese Informationen in sich tragen. Professionelle Fotografen pflegen diese Daten – aber auch jeder andere kann das relativ einfach ergänzen.

Seit letztem November zeigt Google verstärkt Werbung in der Bildersuche an. Hier ein Screen, der das verdeutlicht.

Werbung in der Google Bildersuche
Werbung in der Google Bildersuche

Offenbar hat Google nun damit begonnen, die Bildersuche richtig zu monetarisieren. Klar, das Ganze kostet natürlich viel Geld, aber bislang war die Bildersuche immer so ein „echtes Geschenk an die User“. Alle Bestrebungen der letzten Jahre liefen darauf hinaus, möglichst viele Benutzer direkt im Google-Kosmos zu halten – und nun soll sich das natürlich auch lohnen.

Soweit die Entwicklung bis heute.

Neu: Shopping in Bildern

Interessant ist ein Artikel im offiziellen Google-Blog, der auf neue Möglichkeiten bei der Google-Bilder-Werbung aufmerksam macht. Titel: „Connecting you to visual shoppers with new ad formats on Google Images„. Darin heißt es (übersetzt):

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Google der erste Ort ist, an dem US-Shopper eine neue Marke oder ein neues Produkt entdecken oder finden. Aber die Käufer führen nicht nur ihre Suche auf Google.com durch. Wir haben gesehen, dass 50 Prozent der Online-Käufer sagten, dass Bilder des Produkts sie zum Kauf inspiriert haben, und zunehmend wenden sie sich an Google Images.

Deshalb investieren wir in Einkaufslösungen für weitere unserer Immobilien, wie Google Images. Als wir Shopping-Anzeigen bei Google Images auf den Markt brachten, wollten wir den Werbetreibenden eine neue Möglichkeit bieten, die Käufer dort zu erreichen, wo sie nach mehr visueller Inspiration suchen. Jetzt führen wir einkaufbare Anzeigen auf Google Images als weitere Möglichkeit ein, mit der wir Ihnen helfen, mit Verbrauchern in Kontakt zu treten. Mit diesem neuen Format können Sie mehrere Produkte, die zum Verkauf stehen, in Ihrer gesponserten Anzeige unter den Ergebnissen von Google Images hervorheben. Wir testen dies derzeit an einem kleinen Prozentsatz des Traffics mit ausgewählten Einzelhändlern und tauchen bei breiten Fragen wie „Home Office Ideen“, „Duschfliesen-Designs“ und „abstrakte Kunst“ auf.


Die Grafik (Gif-Animation), die Google dazu zeigt, veranschaulicht, wohin die Reise geht – bzw. gehen könnte. Sie trägt den Dateiname: „Shoppable Image Ads“:

Shoppable Image Ads

„Shoppable Image Ads“ – Gif -Animation aus dem Google-Blog

Die Idee dahinter: der Benutzer schaut sich in der Google-Bildersuche ein großes Bild an. Ein Werbetreibender kann sich nun zu einzelnen Deteils im Bild einbuchen (dann erscheint rechts unten so ein kleines „Preisschild“. Dann wird auf dem Bild – nahe dem Produkt – ein Hinweis sichtbar, was das für ein Produkt ist, wie teuer es ist und wo man es kaufen kann. Wenn der Benutzer diese Info anklickt, gelangt er direkt in den Shop.

Pfiffige Idee, denke ich. Ob sich das nur auf solche Bilder bezieht, die der Werbetreibende selber hochgeladen hat – oder ob die Werbung gg. auch auf anderen Bilder gezeigt wird, ist noch offen.

„Visual Search“ (wilde Spekulation!)

Das alle führt mich zu einer These, die ich schon seit einiger Zeit habe. Ich vermute (!), dass das nächste, große Update in der Bildersuche genau in diese Richtung führt: Navigation in Bildern selber.

Google kann inzwischen dank seiner KI-Algorithmen recht gut erkennen, was auf Bilder zu sehen ist. Da liegt es doch nahe, dieses Wissen nutzbar zu machen. Wenn Google auf einem Bild mit einer Landschaft, dann könnet der Benutzer beim Klick auf den Baum (im Bild) direkt eine Bilder-Suchanfrage für „Baum“ starten.

Im Prinzip so wie eine Image-Map. Nur dass das nicht mühsam in ein Bild vom Autoren hineingebastelt werden muss – sondern automatisch durch den Google-Algorithmus. Auf diese Weise könnte man sich visuell durch das Web bewegen, ohne noch lästige Begriffe in das Suchfeld eintippen zu müssen.

Also überspitzt: neben der „Voice-Search“ könnte es dann eine echte „Visual Search“ geben.

Aber, obacht: das ist alles Spekulation von mir :-)

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